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Nicolai

Nicolai

Titel: Nicolai Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Balasch
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auf. Mir tat alles weh. Doch zum Aufstehen bekam ich keine Chance. Er
warf sich auf mich. Ich schrie. Ich schrie so laut wie ich konnte. Doch das
stachelte ihn noch viel mehr an. Er riss mir die Bluse auf und zog mir meinen
Rock runter. Mit einer Hand hielt er mir die Hände fest, mit der anderen zog er
mich weiter aus. Bis ich nackt vor ihm lag. Jetzt nahm er seine Brille ab und
ich sah zwei rote Augen. Aus seinem Mund kamen zwei spitze Eckzähne heraus. Ein
Vampir! Ich wollte schreien, doch er drückte mir mit seiner Hand meinen Mund zu
und drehte meinen Kopf zur Seite. Mit der anderen Hand ging er mir zwischen
meine Schenkel. Ich spürte seine Erregung, seine Gier. Plötzlich klirrten die
Fensterscheiben. Ich sah wie eine Gestalt durch das Fenster flog und den Mann
von mir mit voller Wucht wegschleuderte. Schnell kroch ich unter meinen
Schreibtisch, ich zitterte am ganzen Leibe. Erst jetzt sah ich, dass diese
Gestalt, die durch das Fenster geflogen kam, auch ein Mann war. Beide standen
sich jetzt gegenüber, bis sie aufeinander losgingen und einen erbitterten Kampf
sich boten. Mir wurde schlagartig klar, dass mich gerade ein Vampir beißen
wollte. Ich hielt meine Hände vors Gesicht. Nicht hinsehen. Nur nicht hinsehen.
Meine Angst war riesengroß. Doch plötzlich war es still. Vorsichtig schaute ich
unter dem Tisch hervor. Der Vampir stand auf dem Fensterbrett. „Ich komme mir
das Mädchen holen.“, sprach er und sprang aus dem Fenster. Wieder war es ganz
still. Ich wusste nicht was ich machen sollte, als plötzlich sich mir eine Hand
entgegenstreckte. „Alexandra, ich bin’ es. Nicolai.“, hörte ich eine mir
bekannte Stimme sagen. Schnell kroch ich an das andere Ende des Tisches, kam
hervor und rannte nackt wie ich war hinaus aus dem Büro, hinaus auf die Straße.
Es war mir so was von egal, ich wollte nur weg von diesem Ort. Die Tränen
liefen mir über mein Gesicht. Ich konnte das alles nicht glauben was da gerade
passiert war. Meine Füße taten mir weh, es fing an zu regnen. Die Nachtlichter
der Straße verschwammen immer mehr vor meinen Augen. Ich konnte es nicht mehr
wahrnehmen, ob mir eine Laterne entgegenkam oder ein Auto. Plötzlich spürte ich
nur, wie ich gegen etwas Hartes stieß und hinfiel.

 
    Ich
lag in meinem Bett, als ich zu mir kam. Mein Blick wandere als erstes unter
meine Bettdecke. Ich stellte fest, dass ich einen Pyjama anhatte. Langsam versuchte
ich mich aufzurichten. Dabei fühlte ich einen heftigen Schmerz in meinem Kopf.
Ich fasste an meine Stirn und tastete eine kleine Beule. Dann fiel mir auf
einmal alles wieder ein. Ich musste mir eingestehen, dass es wirklich Vampire
gab. Und Nicolai war einer davon. Und der fremde Mann von gestern Abend auch.
Aber warum hat mich Nicolai bis jetzt noch nicht gebissen? Er hätte mehr als
eine Gelegenheit dazu gehabt. Mir fiel die Schatulle ein, in dem das Notizbuch
meines Vaters lag, unter dem Altar in der Kirche im Waisenheim. Diese Schatulle
mit meiner Vergangenheit, die ich einfach ignorieren wollte. Ich sollte sie mir
doch holen, denn ich hatte mehr als tausend Fragen. Erst jetzt bemerkte ich,
dass Nicolai am Rande meines Betts saß und mich eindringlich mit seinen Augen fixierte.
Ich erschrak und wollte schreien, doch in Sekundenschnelle war er bei mir und legte
seine Hand auf meinen Mund. Ich spürte wie kalt seine Hand war. Ängstlich
blickte ich ihn an. Seine Augen waren rot. Für mich schienen sie auf einmal
nicht mehr lebendig und geheimnisvoll, sondern irgendwie „tot“, nicht echt,
nicht von dieser Welt. „Hab keine Angst. Ich tue dir nichts. Was gestern
geschah hätte nie passieren dürfen. Ich mache mir so große Vorwürfe, es tut mir
so leid, dass ich dich alleine gelassen habe.“, sprach Nicolai mit ganz sanfter
Stimme zu mir. Er nahm seine Hand von meinem Mund und beugte sich ganz nah zu
meinem Gesicht hinunter und gab mir zärtlich einen Kuss auf die Stirn. Ich
spürte seine kalten Lippen. Sein kalter Atem umhüllte mein Gesicht. Ich wusste
nicht was ich sagen sollte. Dabei gingen mir so viele Fragen durch den Kopf.
„Du musst jetzt an meiner Seite bleiben, ich kann dich nicht mehr alleine
lassen.“, sprach Nicolai weiter. „Wieso?“, fragte ich ihn. „Stephano wird dich
jagen und erst Ruhe geben wenn er dich hat. Er will nicht nur dein Blut, er
will dich. Das reizt ihn noch viel mehr.“, antwortete Nicolai. „Erkläre mir
lieber warum du ein Vampir bist? Und wieso gibt es überhaupt Vampire? Nicolai
legte sich zu

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