Nie mehr ohne deine Küsse
gepresst, dass sie seinen Herzschlag an ihrer Brust spürte.
Vorsichtig zog Ethan Lilys Hemd aus der Jeans und streichelte mit seinen Händen ihren nackten Rücken und dann ihre Rippen … bis er schließlich sanft über die weiche Spitze ihres Büstenhalters strich und mit den Händen ihre Brüste umfasste. Die plötzliche Hitze, die durch ihren Körper fuhr, ließ Lily nach Luft schnappen.
Erschrocken hielt Ethan inne. Es war ihm ernst gewesen mit seiner Ankündigung, dass er sie küssen wollte. Aber er hatte sie doch nicht befummeln wollen. Du meine Güte, Lily war wie eine Droge, die seinen Verstand komplett ausschaltete. Ihr Duft, die Art, wie sie auf ihn reagierte … Er hatte völlig die Kontrolle über sich verloren.
Noch eine Minute länger und er wäre direkt hier auf dem harten Boden über sie hergefallen.
„Oh“, antwortete sie bloß, als er sich ein weiteres Mal bei ihr entschuldigte. Es war ein Seufzen, in das sich eine Spur Enttäuschung mischte.
Auch ihm fiel es schwer, sich wieder zur Beherrschung zu zwingen und seine Finger bei sich zu behalten.
Eine Sekunde später glitt Lily von seinem Schoß und erhob sich. Schweigend steckte sie ihr Hemd zurück in die Jeans und glättete mit ein paar Handbewegungen ihr Haar, um wieder eine gewisse Distanz zwischen ihnen herzustellen und damit den intimen Moment zu beenden.
Zu Ethans Überraschung ließ ein lauter Pfiff von ihr Tinker aus der Dunkelheit herbeitrotten.
„Ich sollte jetzt wohl besser nach Hause gehen. Könntest du mich unterwegs wieder am Stall absetzen?“
Ihre Worte klangen gepresst, auch wenn sie offensichtlich versuchte, möglichst gelassen zu klingen. Selbst im Mondlicht sah er die Röte auf ihren Wangen.
Wieder einmal hatte er das Gefühl, überhaupt nicht in der Lage zu sein, jetzt aufs Pferd zu steigen – ein Zustand, der scheinbar zur Gewohnheit wurde, wenn Lily in der Nähe war. Doch ihm blieb nichts anderes übrig, wenn sie nicht die Nacht hier verbringen wollten. Also schwang er sich mit einem Satz auf Tinkers Rücken und reichte Lily die Hand, um ihr hinaufzuhelfen.
Er spürte ihr Zögern, bevor sie seine Taille umfasste. Auf dem Hinweg hatte sie sich eng an ihn geschmiegt und ihre Brüste und Oberschenkel an seinen Rücken und seine Beine gepresst. Jetzt war es offensichtlich, dass sie versuchte, eine gewisse Distanz zu wahren, den Druck ihrer Hände so minimal wie nötig zu halten und ihn mit ihrem Oberkörper am besten gar nicht erst zu berühren.
Für einen Moment war er versucht, Tinker zu einem wilden Jagdgalopp anzutreiben, damit sie gezwungen wäre, sich an seinen Körper zu pressen, um nicht abgeworfen zu werden. Doch er besann sich und ließ Tinker mit durchhängenden Zügeln langsam in Richtung Stall zurücktrotten.
Jeglicher Versuch, eine Unterhaltung anzufangen, blockte Lily mit fast einsilbigen Antworten ab, die immer abweisender wurden, je näher sie dem Stall kamen.
„Lily, hör mal …“
Doch sie war bereits vom Pferderücken gerutscht, bevor er ihr beim Absteigen behilflich sein konnte.
„Danke fürs Mitnehmen“, presste sie hervor und ging rückwärts in Richtung der Stufen, die zu ihrem Apartment hinaufführten. „Gute Nacht.“
Ohne sich noch einmal umzusehen, drehte sie sich um, stieg die Treppe hinauf, öffnete die Tür und verschwand in ihrem Apartment – und überließ Ethan mit seinen wild durcheinanderwirbelnden Gedanken sich selbst.
4. KAPITEL
Am nächsten Morgen kam Lily sich nach einer schlaflosen Nacht wie ein Zombie vor. Selbst der Kaffee half nicht, damit sie sich wieder wie ein halbwegs normaler Mensch fühlte. Doch es war nicht nur der Schlafmangel, der sie dermaßen neben sich stehen ließ. Wieder einmal war es Ethan, der ihre Gedanken völlig durcheinanderbrachte.
Der Mann steckte einfach voller Widersprüche. Einerseits deuteten seine Handlungen darauf hin, dass er ernsthaft an ihr interessiert war. Andererseits fiel ihr nicht ein guter Grund ein, warum er an ihr interessiert sein sollte. Dennoch fühlte sie sich unglaublich geschmeichelt. Es war alles so aufregend. Und obwohl sie wusste, dass sie sich besser von ihm fernhalten sollte, war sie gestern Nacht ohne zu zögern auf seinen Schoß geklettert.
Sie holte tief Luft und versuchte, die Erinnerungen an gestern Nacht zu verdrängen. Zum Glück hatte er aufgehört, bevor noch mehr passiert wäre.
Ethan war so unerreichbar für sie, dass es gar keinen Sinn machte, auch nur in irgendeiner Weise an eine Zukunft mit
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