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Nie mehr ohne deine Küsse

Nie mehr ohne deine Küsse

Titel: Nie mehr ohne deine Küsse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: KIMBERLY LANG
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die Treppen hinunter und rannte zur Rückseite des Stalls, wo ihr Auto parkte.
    Eine Minute später fuhr sie durch die großen Eingangstore des Marshall-Anwesens. Am liebsten hätte sie der Wache die Meinung gesagt, wie sie es hatte wagen können, einen Fremden hereinzulassen, nur weil dieser behauptete, er sei ihr Vater und wolle sie überraschen. Stattdessen winkte sie und bog auf die Schnellstraße, als wollte sie in die Stadt fahren.
    Nach einigen Kilometern fuhr sie rechts an den Straßenrand und ließ ihren Tränen freien Lauf. Als ihr Schluchzen nach einer Weile leiser wurde, verspürte sie keinerlei Erleichterung, sondern nur Leere.
    Wenn sie früher Probleme gehabt hatte, hatte sie immer das Gefühl gehabt, nichts verlieren zu können. Jetzt hatte sie etwas verloren. Die Chance auf ein normales Leben und auf etwas Glück war ihr ohne Vorwarnung genommen worden.
    So fühlte es sich also an, wenn man ungebremst auf dem harten Boden der Realität aufschlug.
    Ethan saß noch immer im Büro seines Großvaters und versuchte, gemeinsam mit ihm einen Plan zu entwickeln, wie sie am besten vorgingen, wenn Lily ihren Angriff starten würde. Plötzlich stand Ray im Türrahmen.
    „Lily ist weg“, sagte er.
    „Wie bitte?“
    „Nachdem sie nicht zurück in den Stall kam, bin ich in ihr Apartment gegangen, um nachzusehen, ob alles in Ordnung ist. Und da habe ich diese Notiz und ihre Schlüssel auf dem Tisch gefunden. Ihr Auto ist nicht mehr da, und das Apartment ist so gut wie leergeräumt.“
    Die Notiz, die Ray Ethan entgegenhielt, war sehr kurz: „Danke. Ich kündige.“ Sie hatte nicht einmal ihren Namen darunter gesetzt. Ungläubig drehte er den Zettel um, als erwartete er, dass sie noch etwas auf die Rückseite geschrieben hatte.
    Ray sah Ethan vorwurfsvoll an. „Hast du irgendetwas zu ihr gesagt?“, fragte er.
    „Nein, ich wüsste nicht, was.“
    Sein Großvater nahm ihm die Notiz aus der Hand und runzelte die Stirn. „Ich habe das Gefühl, dass es etwas mit dem Besuch ihres Vaters zu tun haben könnte.“
    Das war wohl die Untertreibung des Jahres. Allerdings hatte Ethan nicht erwartet, dass die Folgen dieses Besuchs so schnelle Konsequenzen haben würden.
    Sein Großvater fuhr sich mit der Hand über das Gesicht. „Vielleicht hast du ihr Gespräch missverstanden, mein Junge.“
    „Ich weiß ganz genau, was ich gehört habe, Großvater.“
    Ray sah erstaunt von einem zum anderen. „Was ist denn passiert?“, erkundigte er sich.
    „Ich glaube, das ist eine Sache zwischen Lily und ihrem Vater, Ray“, erklärte sein Großvater. „Ihr müsst eine Weile allein im Stall zurechtkommen, aber ich werde so schnell wie möglich nach Ersatz für Lily suchen.“
    „Schade, dass sie nicht mehr da ist.“ Ray warf Ethan einen scharfen Blick zu. Es war ziemlich deutlich, dass er Ethan die Schuld daran gab, dass Lily Hill Chase so überstürzt verlassen hatte. „Sie ist ein wirklich liebes Mädchen und eine harte Arbeiterin. Und sie hat einiges hinter sich.“
    Der letzte Satz ließ Ethan aufhorchen. „Hat sie dir etwas erzählt?“
    „Nein, nicht direkt. Ich hab’s nur im Gefühl.“ Er schüttelte den Kopf. „Vielleicht hat es tatsächlich was mit ihrem Vater zu tun. Sie sah ziemlich verwirrt aus, als er plötzlich vor ihr stand. Aber dann schien sie sich zu freuen.“
    „Das Apartment ist also leer?“, fragte Ethans Großvater. „Oder hat sie irgendwas zurückgelassen?“
    „Nur ein paar Kleider. Und ihr Geburtstagsgeschenk.“
    „Sie hat gar nicht Geburtstag“, erklärte Ethan verärgert. „Ihr Vater hat das nur als Ausrede benutzt, um aufs Anwesen zu gelangen.“
    Porter Marshall legte eine Hand auf Ethans Arm. „Vielleicht solltet ihr beide mal Lilys Apartment unter die Lupe nehmen“, schlug er vor.
    Ethan war überrascht, als er feststellte, dass sich in dem Zimmer fast nichts verändert hatte. Lilys ganzer persönlicher Besitz musste in eine Tasche gepasst haben.
    Wie erwartet handelte es sich bei den Kleidern im Schrank um die Abendkleider, die er ihr geschenkt hatte. Dass sie sie nicht mitgenommen hatte, war wie ein Schlag ins Gesicht für ihn.
    Lilys Handlungen – und auch seine Reaktionen auf sie – ergaben einfach keinen Sinn. Warum verwirrte diese Frau ihn so dermaßen?
    Auf dem Bett lag das Geschenk ihres Vaters. Zwei mit Helium gefüllte Ballons waren daran befestigt. Ray hob es auf und reichte es Ethan.
    „Sie hat es nicht einmal geöffnet.“
    Das Paket war sehr leicht – viel

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