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Nie wieder Ferienhaus

Titel: Nie wieder Ferienhaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Stelter
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Schmidtbauer hatte sich verwählt, und … und Annes Eltern wollten uns am Wochenende besuchen!
    Vielleicht ist diese hier die einzige Geschichte, in der die Schwiegereltern ein willkommener Besuch sind, aber es ist nun mal so.
    Walter ist genau die Mischung zwischen intelligent, weise und völlig bekloppt, die man mit dem sechzigsten Lebensjahr einfach erreichen muss, und Annemie ist meine Schwiegermutter. Man soll sich als zukünftiger Ehemann ja erst mal die Mutter ansehen, wegendes Apfels, der überall hinfällt, nur nicht weit vom Stamm. Das hatte ich getan! Also, die beiden wollten uns besuchen, und das war eine prima Idee.
    Unser Wohnwagen war nicht klein, aber er war zu klein für Edda, Tristan, Walter, Annemie, Anne und mich!
    Wir brauchten ein Zelt. So was konnte doch nicht die Welt kosten! Ein paar Wochen vor unserem Urlaub hatte es im Aldi Igluzelte im Sonderangebot gegeben, ich glaube, für unter fünfundzwanzig Euro. Schade, dass ich damals nicht schon geahnt hatte, dass wir genau so ein Ding ein paar Wochen später als Gästezimmer bräuchten.
    Und mehr als ein Igluzelt sollte es ja nicht sein. Eine schöne doppelte Luftmatratze, die zwei Schlafsäcke, die man mit den Reißverschlüssen zusammensetzen konnte, hatten wir sogar dabei! Und uns blieben noch zwei Tage, wo war das Problem?
    Rinus würde ganz sicher wissen, wo man in Middelburg ein Geschäft fand, das uns ein solches Angebot offerierte.
    Rinus hatte genau drei Tipps, er hatte den Stadtplan, und er hatte den Filzstift, um uns die Einkaufsziele detailgenau einzuzeichnen.
    Wir brachen direkt nach dem Frühstück auf. Das erste Geschäft war ein Paradies für Angler und Outdoor-Survivor. Es gab alles: Gaskocher, Gaslampen, Schlafsäcke, in denen man auch bei minus hundertachtzig Grad noch unfallfrei übernachten konnte, und es gab Igluzelte für schlappe hundertdreizehn Euro. In diesen Igluzelten würde man auch einenSahara-Sandsturm überleben, aber das hatten wir ja gar nicht vor.
    Der nächste Laden war ein Discounter, der normalerweise Igluzelte und Luftmatratzen führte, nur jetzt gerade im Moment, da hatten ihnen die Touristen alle Igluzelte und Luftmatratzen weggekauft, wir konnten allerdings einen Sack Holzkohle für einen Euro neunzehn kriegen und einen per Kurbel raufdrehbaren Sonnenschirm für fünfundvierzig.
    Der dritte Laden war eine Mischung aus Diddl-Block-Verkäufer, Drogerie und Boutique mit angeschlossener Zelteabteilung. Das angebotene Igluzelt war grün, hatte gelbe Sturmleinen und eine Unterhaut aus Mesh, wobei der Geier weiß, was das ist! Das popelige Teil kostete dreiundsechzig Euro!
    Jedes ernst zu nehmende Familienoberhaupt, das über einen Rest von ökonomischem Verstand verfügte, hätte den Laden sofort unter lautstarkem Protest verlassen. Das konnte man im nächsten Jahr immer noch beim Aldi kaufen. Nur, was hilft dir der schönste ökonomische Verstand, wenn die Schwiegereltern am nächsten Tag zu Besuch kommen!
    Dreiundsechzig Euro. Die Luftmatratze war preiswerter: fünfundvierzig Euro, also auch ein mittelschweres Vermögen, vor allem, nachdem die erste Hälfte des Urlaubs schon ein ganz schönes Loch in unsere Urlaubskasse gerissen hatte. Aber sie fühlte sich sehr schön an, die Matratze, sie hatte das Gardemaß von zwei mal zwei Metern und in meinem Hirn machte sich eine Erkenntnis breit: Scheinbar lag auf der Tandem-Achse unseres Wohnwagens eh einFluch, also mussten ja nicht unbedingt Walter und Annemie im Zelt übernachten!
    Am nächsten Tag würden die beiden kommen, und ich freute mich sehr, dass die beiden am nächsten Tag kommen würden, aber wenn wir das Zelt an diesem Abend noch aufbauten und wenn die Luftmatratze aufgeblasen war und wenn die Kinder schließlich nur drei Meter entfernt schliefen und wenn sie tief und fest schliefen, dann… Dann klingelte das Handy.
    Ich hatte mir fest vorgenommen, es immer um neunzehn Uhr auszuschalten.
    Aber kurz vor neunzehn Uhr hatte mir Norbert gerade den Trick des Jahrhunderts gezeigt. Er hatte von einem alten Vorwerk-Kobold-Staubsauger den Auffangsack und die Düse entfernt. Dann passte das Rohr, das normalerweise in den Auffangsack führte, haargenau in die Öffnung unserer Doppelluftmatratze, und so ein riesiges Luftkissen füllte sich ohne jede Benutzung eines Blasebalges innerhalb von einer Minute.
    Er brachte mir das Wunderding nicht einfach rüber, ich sollte eben mitkommen. Nicht dass das Teil über einen Zentner wog, sodass er eine Hilfe beim Tragen

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