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Nie Wirst Du Entkommen

Nie Wirst Du Entkommen

Titel: Nie Wirst Du Entkommen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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nicht reagiert. Ich habe mir höllische Sorgen gemacht.« Er musterte sie eingehend. »Dein Gesicht ist so rot.« Er rieb ihr mit dem Daumen über die Wange, dann flog sein Blick zu Aidans stoppeligem Kiefer, und seine Augen verfinsterten sich. Aidan zuckte mit keiner Wimper.
    Sie tätschelte Vitos Arm. »Komm rein. Dann erzähl ich dir von Clayborn. Du wärst stolz auf mich gewesen.«

Donnerstag, 16. März, 6.15 Uhr
    T ess, deine Katze steht im Waschbecken.«
    Tess drehte sich träge auf die Seite und sah ihn vor dem Waschtisch im Badezimmer stehen. Nackt und mit feuchter Haut von der Dusche, bot Aidan Reagan am frühen Morgen einen höchst angenehmen Anblick. »Mach das Wasser an. Sie will vom Hahn trinken.«
    »Ich dachte, Katzen mögen kein Wasser.«
    »Sie schon.« Sie taumelte ins Bad, setzte sich auf den Badewannenrand und lächelte, als er die Katze aus dem Becken scheuchte und sich Rasierschaum ins Gesicht schmierte. Beleidigt sprang Bella auf ihren Schoß. »Du bist schuld, dass wir keine Zeit mehr fürs Frühstück haben. Nur einmal noch, hast du gesagt. Ein Quickie. Ja, ja.«
    Er grinste breit. »Ich hatte nicht den Eindruck, dass du Grund zur Klage gehabt hättest.«
    Sie erwiderte das Grinsen, und es tat so gut. »Nö.« Sie beobachtete ihn noch einen Moment lang, während sie die schnurrende Bella streichelte. Dann wurde sie ernst. »Was hast du heute vor, Aidan?«
    »Mich um die Bacon-Geschichte kümmern. Vielleicht hat die Spurensicherung etwas gefunden.«
    »Weil du nicht glaubst, dass er es war.«
    »Richtig. Aber es gibt noch andere Fälle, die abzuschließen sind.«
    Ihr fiel der Autopsiebericht ein, den sie auf seinem Tisch gesehen hatte. »Der kleine Junge.«
    »Ja. Ich habe seinen Vater immer noch nicht gefunden. Dabei bin ich mir ziemlich sicher, dass die Mutter weiß, wo er ist.«
    »Ein Vater, der seinen eigenen Sohn umbringt.« Sie stieß geräuschvoll den Atem aus. »An so etwas könnte ich mich nie gewöhnen.«
    »Ich kann es auch nicht. Und du? Was hast du vor?«
    »Ich weiß nicht. Bacon ist tot, Clayborn im Gefängnis … Wahrscheinlich fahre ich zur Praxis und räume auf. Und heute Abend findet Harrisons Totenwache statt.« Der Kummer stieg erneut hoch. »Die Beerdigung ist am Samstag.«
    »Sag mir, wann, und ich gehe mit dir.«
    Dankbarkeit milderte ihre Trauer. »Danke. Ich muss heute zu Ethel Hughes. Wirst du ihr von der Nachricht an dem Mantel erzählen?«
Du wirst beurteilt nach den Leuten, mit denen du verkehrst.
    »Darüber sprechen wir heute Morgen noch. Ich sage dir Bescheid.« Er trocknete sein Gesicht ab und wandte sich ihr mit grimmiger Miene zu. »Da ist etwas, das ich dir noch nicht gesagt habe. Komm her.«
    Die Furcht packte sie, als sie aufstand und Bella zu Boden sprang. »Okay.«
    »Rick ist der Überzeugung, dass Bacon irgendwo ein ganzes Videolager hat, aber wir konnten nichts finden.«
    Sie schluckte. Im Grunde hatte sie es gewusst. Aber es war leichter gewesen, nicht darüber nachzudenken. »Also ist das Video von mir noch im Umlauf.«
    »Irgendwo muss es sein. Vielleicht hat er noch ein anderes Versteck. Wir können uns noch zwei Orte denken, wo wir suchen werden, aber das hat für die Mordkommission natürlich keine hohe Priorität mehr. Die Elektronikabteilung wird es übernehmen. Sie kümmern sich normalerweise um Internet-Pornographie und dergleichen.«
    Sie konnte nicht verhindern, dass sie das Gesicht verzog. »Falls es also in die Öffentlichkeit gerät … wird dir das etwas ausmachen?«
    Er sah sie ernst an. »Ich denke schon. Ich gehe nicht fremd, und ich teile nicht, und ich fürchte, ich habe genug Macho-Allüren in mir, um nicht zu wollen, dass andere Kerle sehen, was ich sehe. Was willst du tun?«
    Sie versuchte ein Grinsen. »Einen Kalender herausgeben und auf Autogrammreise gehen?«
    Er lachte leise und küsste sie. »Zieh dich an. Wenn ich dich bis halb acht nicht bei Vito abgesetzt habe, komme ich zu spät zum Meeting, weil ich dann wahrscheinlich zu Brei geschlagen werde.«

Donnerstag, 16. März, 7.30 Uhr
    Den Arm fest um ihre Taille gelegt, klopfte Aidan an Vitos Tür und ertrug klaglos, dass Tess’ Bruder ihn schweigend von Kopf bis Fuß musterte.
    »Reagan. Tess.«
    Tess verdrehte die Augen und gab ihm einen Kuss auf die Wange. »Meine Güte, Vito, hör endlich auf damit.« Dann legte sie Aidan die Hand in den Nacken und zog seinen Kopf zu einem braven Abschiedsküsschen zu sich herunter. »Jetzt geh, sonst kommst du zu

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