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Nie Wirst Du Entkommen

Nie Wirst Du Entkommen

Titel: Nie Wirst Du Entkommen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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hatte. Aidan platzierte sich so, dass er über Eck zu ihr saß, und verschränkte die Arme vor der Brust, während Murphy es sich neben ihr bequem machte.
    »Wie viel Geld verdienen Sie, Miss Masterson?«, begann Aidan.
    Denise blinzelte. »Ich … ich denke nicht, dass Sie das etwas angeht.«
    »Aidan«, schalt Murphy sanft. »Du weißt doch schon, was sie verdient.« Er lächelte Denise freundlich an. »Wir haben es überprüft, bevor wir Sie abgeholt haben.«
    Ihr Blick ging von einem zum anderen. »Warum fragen Sie dann?«
    Murphy lächelte noch immer. »Wir hatten gehofft, Sie würden uns sagen, woher die zehntausend Dollar kommen – Sie wissen schon, das Geld, das Sie erst heute Morgen auf dem Konto hatten.«
    Sie erbleichte. »Das war ein Geschenk. Ich hatte Angst, dass ich meinen Job verlieren könnte, jetzt, da Dr. Ernst tot ist und Dr. Ciccotelli ihre Lizenz entzogen wurde. Meine Tante hat mir das Geld gegeben.«
    »Großzügig, die Tante.« Aidan beugte sich vor. »Wie heißt sie?«
    Denise leckte sich ihre Lippen. »Lila Timmons.«
    Tess warf Spinnelli einen Blick zu, bevor sie sich wieder der Frau zuwandte, die zu kennen sie geglaubt hatte. »Lila Timmons war eine unserer Patienten. Sie ist vergangenes Jahr gestorben. Ein besserer Name ist ihr nicht eingefallen?«
    »Anders als Sie brechen manche Menschen unter Druck zusammen«, bemerkte Spinnelli.
    Aidan schrieb den Namen auf seinen Notizblock. »Wir werden das überprüfen.« Dann legte er den Stift beiseite und sah sie nur schweigend an. Tess erinnerte sich daran, wie er dieselbe Taktik bei ihr versucht hatte, und trotz ihres Zorns über das, was Denise getan hatte, verspürte sie einen Anflug von Mitleid.
    Nachdem Denise eine Minute lang Aidans Blick ertragen hatte, schlug sie die Augen nieder. »Kann ich jetzt gehen?«
    »Sie stehen nicht unter Arrest, Miss Masterson. Aber ich habe noch eine Frage.« Aidan legte ein Foto auf den Tisch, und Tess zuckte zusammen. Es war Gwen Sewards Autopsiefoto. Denise schlug sich die Hand vor den Mund und erstickte ein Wimmern.
    »Miss Masterson, ich wollte, dass Sie sehen, was mit Gwen Seward passiert ist, während Sie mit dem
National Eye
telefoniert haben. Es war nicht mehr viel von ihrem Kopf da, als wir kamen.«
    Denise würgte und erbrach sich in den Mülleimer, den Murphy neben ihren Stuhl gestellt hatte.
    Aidan machte weiter. »Gwen Seward könnte noch am Leben sein, wenn Sie, wie Dr. Ciccotelli Ihnen gesagt hat, sofort die 911 angerufen hätten.« Denise schlug die Hände vors Gesicht. »Ich hab sie nicht umgebracht. Das hat ihr Mann getan.«
    Aidan zog ihr die Hände vom Gesicht und hielt ihr das Bild hin. »Weil Sie nicht sofort die Polizei gerufen haben. Warum haben Sie zehn Minuten gewartet, Denise?«
    Denise kniff die Augen zusammen. »Nehmen Sie das weg. Bitte.«
    »Wenn Sie mir sagen, warum Sie zehn Minuten gewartet haben.«
    »Die anderen waren immer schon tot. Ich hatte nicht geglaubt, dass es hier eilig sein könnte.«
    Aidan schüttelte den Kopf, als ob er seine Gedanken klären müsste. »Wollen Sie uns sagen, dass Sie die Presse angerufen haben, weil Sie meinten, Malcolm Seward wäre schon tot?«
    Denise nickte zittrig. »Sie hatten mich am Morgen angerufen und gesagt, sie würden für einen Hinweis Zehntausend zahlen.«
    Tess runzelte die Stirn. »Daran glaube ich nicht, Marc. Als ich bei Seward ankam, standen schon gut zwanzig Reporter draußen, die Neuigkeit war also gar keine. Die Zeitung hätte dafür nichts gezahlt.« Plötzlich zog sich ihr Inneres zusammen. »Oh, mein Gott. Sie war da, als der Kurier die CD brachte.« Sie packte Spinnelli am Arm. »Finden Sie heraus, ob es das war, was sie ihnen verkauft hat.«
    Spinnelli tätschelte ihre Hand. »Geben Sie Aidan und Murphy noch ein paar Minuten.«
    »Also haben Sie Dr. Ciccotelli verkauft«, sagte Aidan gerade.
    Denise hob das Kinn. »Ich habe nichts Illegales getan. Das hat mir mein Anwalt bestätigt.«
    »Wer ist denn Ihr Anwalt, Miss Masterson?«, fragte Murphy. Seine Stimme war immer noch freundlich trotz der Verachtung, die Tess in seinen Augen las. »Er könnte Ihnen etwas Falsches gesagt haben.«
    »Kann ich jetzt gehen?«
    »In einer Minute«, sagte Aidan und holte ein anderes Foto aus der Mappe.
    »Wer ist der Mann?«, fragte Tess.
    »Wir haben gesehen, wie er in Sewards Wohnung ging«, murmelte Spinnelli.
    »Ich kenne ihn«, sagte Tess und sah, wie Denises Blick flackerte. »Und sie auch.«
    Spinnellis Kopf fuhr herum.

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