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Nie Wirst Du Entkommen

Nie Wirst Du Entkommen

Titel: Nie Wirst Du Entkommen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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»Und wer ist das?«
    »Ich weiß es nicht«, sagte Tess. »Ich komme nicht drauf.«
    Denise schüttelte den Kopf. »Keine Ahnung. Den habe ich noch nie gesehen.«
    »Oh, kommen Sie, Denise«, sagte Aidan spöttisch. »Hat er Sie auch bezahlt?«
    Denises Augen verengten sich. »Nein.«
    »Fragen Sie sie nach der CD «, sagte Tess.
Und wenn sie es jemandem verraten hat, bring ich sie eigenhändig um.
    Spinnelli steckte den Kopf durch die Tür und winkte Murphy. Er flüsterte ihm etwas ins Ohr, dann nickte Murphy und wandte sich wieder Denise zu. »Da wäre noch etwas, Miss Masterson. Aber vorher möchte ich noch einmal genau festhalten, woher jetzt dieses Geld kam. Von Lila Timmons, die seit einem Jahr tot ist, oder vom
National Eye?«
    Denise presste die Zähne zusammen. »Das habe ich doch schon zugegeben. Von der Zeitung. Und das war nicht illegal.«
    »Okay. Ich wollte das nur noch einmal klarstellen.« Murphy lächelte. »Und nun erzählen Sie mir doch, wieso man Ihnen zehntausend Dollar für eine Neuigkeit bezahlen sollte, die eine Stunde später schon überall gesendet wurde? Seward war keine Sensationsnachricht.«
    Denise schluckte. »Ich gehe jetzt.«
    Murphy und Aidan tauschten einen Blick aus, und Tess erkannte, dass Aidan seine eigenen Schlüsse gezogen hatte. »Sie haben ihnen von den Videos mit Dr. Ciccotelli erzählt, nicht wahr?« Aidan stand auf und stemmte die Hände in die Hüften.
    Denise, die schon an der Tür stand, drehte sich halb um. »Und wenn? Auch das war nicht illegal.«
    »Nein, nur widerwärtig«, spuckte Aidan aus. »Wie konnten Sie nur?«
    Denise wandte sich nun ganz um, das Gesicht verzerrt vor Wut.
    »Weil ich das Geld brauchte. Weil sie mir so gut wie nichts bezahlt. Weil sie eine schicke Wohnung und einen Mercedes hat, und ich eine zehn Jahre alte Rostlaube fahre. Eleanor hat sie aus der Gosse aufgelesen und sie die Karriereleiter hochgeschubst. Sie hat sie zu dem gemacht, was sie jetzt ist. Hat sie dasselbe mit mir gemacht? Hat sie mich gefragt, ob ich auch Teilhaberin der Praxis sein will?«
    »Ich erinnere mich nicht, in Ihrem Lebenslauf eine medizinische Ausbildung entdeckt zu haben, Miss Masterson«, sagte Aidan kalt. »Oder auch nur ein Diplom. Welche Rolle hätten Sie denn Ihrer Meinung nach in der Praxis spielen sollen?«
    Denise zitterte, ihre Wangen waren fleckig rot. »Ich habe einen Abschluss. Wenn sie es nur gewollt hätten, hätten sie etwas tun können. Jahrelang habe ich darauf gewartet, dass sie und der Alte eine Entscheidung treffen, aber sie haben mich wie eine Art
Sekretärin
behandelt!«
    »Sie
sind
eine Sekretärin, Miss Masterson«, sagte Murphy sanft.
    Aidan trat zu ihr und sah sie angewidert an. »Wenn ich Ihr Arbeitgeber wäre, würde ich Sie auf der Stelle rauswerfen. Aber falls Sie sich entscheiden, morgen nicht zur Arbeit zu erscheinen, dann könnte ich damit leben. Du auch, Murphy?«
    Murphy verzog die Lippen, als würde er schmollen. »Von mir aus. Ich bringe Sie hinaus.«
    Als sie fort waren, kehrte Aidan in den Raum zurück, in dem Tess ungläubig den Kopf schüttelte. »Harrison und ich haben ihr zwanzig Prozent mehr bezahlt, als man in der Stadt durchschnittlich bekommt. Außerdem haben wir ihre Gesundheitsvorsorge übernommen. Ich habe ihr sogar angeboten, Fortbildungen zu finanzieren.«
    »Und was sollte das heißen, dass Eleanor dich … die Karriereleiter hinaufgeschubst hat?«
    Tess seufzte. »Ich lernte sie kennen, während ich noch auf dem College war. Amy und ich arbeiteten nebenbei für eine Zeitarbeitsfirma, und die Agentur schickte mich zu Eleanor und Harrison. Sie mochten mich und boten mir eine feste Stelle an, aber ich konnte nicht, weil ich noch lernen musste. Also arbeitete ich, wann immer ich konnte. Ich kümmerte mich am Wochenende und abends um die Unterlagen.«
    »Das klingt nicht gerade verwerflich«, sagte Aidan.
    Tess holte tief Luft. »Außerdem hat sie mir das Medizinstudium bezahlt.«
    Aidan blinzelte. »Wow.«
    »Aber nur leihweise. Sie berechnete mir die normalen Bankzinsen, und ich konnte mich auf mein Studium konzentrieren und musste nicht nebenbei arbeiten gehen. Nachdem ich den Abschluss hatte, zahlte ich es ihr in Raten ab. Als sie starb, waren achtzig Prozent getilgt. In ihrem Testament hat sie mir den Rest erlassen.«
    »Warum hat diese Frau Ihnen einen solchen Kredit gegeben?«, wollte Spinnelli wissen.
    »Eleanor brauchte einen Laufburschen. Ich half ihr, erledigte Aufträge für sie. Es ging mir nicht ums

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