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Nie Wirst Du Entkommen

Nie Wirst Du Entkommen

Titel: Nie Wirst Du Entkommen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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gegen ihn und stöhnte, während sie wie durch einen Nebel wahrnahm, dass er ebenfalls kam, als sein Körper erstarrte und er den Kopf zurückwarf.
    Er ließ sich auf sie fallen, ohne ihre Hände loszulassen, ohne sich aus ihr herauszuziehen. Ihre Brust schmerzte. Ihre Kehle schmerzte. Sie fühlte sich unglaublich, sie fühlte sich, wie sie sich noch nie zuvor gefühlt hatte. »Oh.«
    Sein Brustkasten dehnte sich. Vielleicht hatte er ein wenig gelacht. Sie lag dort scheinbar eine Ewigkeit, bis er seine Finger von ihren löste, sich auf die Ellenbogen stützte und auf sie herabsah. Ernst. »So sollte es heute Nacht eigentlich nicht sein.«
    Sie blinzelte. »Bitte?«
    »Ich wollte es nicht so hart, so schnell tun. Ich hatte vor, dich langsam zu verführen, aber nach dem, was du getan hast … ging es nicht mehr.«
    Sie lächelte und küsste sein stoppeliges Kinn. »Da war ich wohl wieder unkooperativ.«
    Er lächelte nicht zurück. »Warum hast du das gemacht?«
    »Du meinst …? Du weißt schon.« Sie konnte nicht weitersprechen, spürte, wie ihr die Röte ins Gesicht stieg und blickte weg. »Du musst mich ja für furchtbar prüde halten, dass ich das nicht sagen kann.«
    »Ich fand, das war das Unglaublichste, was ich je gefühlt habe«, sagte er ruhig.
    Sie gab sich Mühe, nicht zu strahlen. »Wirklich?«
    Nun musste er doch lächeln. »Wirklich. Also warum, Tess? Warum bei mir?«
    »Bisher wollte ich es nicht«, antwortete sie wahrheitsgemäß. »Aber nach der Nacht gestern …« Sie seufzte. »Ich will nicht kokettieren, Aidan. Ich weiß, dass ich attraktiv bin, dass Männer mir hinterhersehen. Aber Phillip hat meinem Selbstbewusstsein einen empfindlichen Schlag verpasst. Du hast mir das Gefühl gegeben, wunderschön zu sein. Begehrt zu werden. Ich wollte, dass du auch das Gefühl bekommst.« Sie zuckte die Achseln und wandte verlegen den Blick ab. »Das kannst du vielleicht nicht verstehen.«
    Er sah auf sie herab. Im abgeschirmten Licht der Nachttischlampe leuchteten seine Augen eindringlich. »Du weißt nicht, was ich alles verstehen kann, Tess.« Dann schaltete er das Licht aus und breitete die Decke über sie. Im Dunkeln zog er sie halb auf seinen Körper, so dass ihre Wange an seiner Brust lag, und schlang die Arme um sie.
    Ihre Atemzüge waren tief und regelmäßig, und sie war schon fast eingeschlafen, als er wieder zu sprechen begann. Seine Stimme vibrierte an ihrer Wange. »An diesem Tag … als ich das dritte Mädchen gefunden hatte … kam ich nach Hause, und Shelley nutzte ihre Chance. Ich war niedergeschmettert, und sie sah das als Gelegenheit, mich dazu zu bewegen, die Polizei zu verlassen.«
    Sie strich ihm mit den Fingerspitzen über das rauhe Brusthaar und war froh, dass diese Frau jetzt nicht hier war. Sie hätte sie geohrfeigt. »Das war ziemlich mies.«
    Sein Lachen war heiser. »Am Ende hatte ich keine Ahnung mehr, was ich eigentlich einmal so attraktiv an ihr gefunden hatte. Ich weiß nur noch, dass ich so fertig war … und so wütend, dass ich am liebsten zugeschlagen hätte. Ich hatte schon ausgeholt, konnte mich aber noch fangen. Dann setzte ich ihr ein Ultimatum. Noch einmal das Thema Job bei ihrem Stiefvater, und ich würde gehen. Ich meinte es sehr ernst.«
    Er schwieg eine Weile lang. Schließlich fragte sie: »Und hast du es getan? Bist du gegangen?«
    »Damals nicht. Es wurde erst einmal besser, und ich dachte wirklich, wir könnten es wieder hinbekommen. Der Tag, an dem ich ging, war der von Harold Greens Prozess. Ich hatte mir extra freigenommen. Und dann hast du ausgesagt, und alle Cops standen aus Protest auf und verließen den Saal. Ich war unglaublich wütend auf dich. Ich brauchte jemanden an diesem Tag, und eigentlich hätte es Shelley sein müssen, also ging ich nach Hause.«
    Sie ahnte, was kommen würde. »Und?«
    »Und ertappte sie mit einem anderen Mann. In unserem Bett.«
    Sie sog die Luft ein und sagte das Einzige, das ihr in den Sinn kam. Das, was auch er in der vergangenen Nacht gesagt hatte. »Wie billig.«
    Sein Lachen war grimmig. »Touché. Sie hat mich gesehen, aber er war … beschäftigt. Ich glaube, er weiß bis heute nicht, dass ich da war. Sie aber sah mich. Sie blickte mich nur über seine Schulter an und zog die Brauen hoch. Das war alles. Ich ging und kam nicht zurück. Kristen hat noch meine Sachen geholt, als sie nicht zu Hause war. Ich hatte Shelley einmal dieses Haus gezeigt, aber sie hatte es nicht haben wollen. Also kaufte ich es zwei

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