Nie Wirst Du Entkommen
zitterte.
»Ich habe dich gestern Nacht nicht sehen können«, sagte sie. »Ich will dich jetzt sehen.« Sie schob ihn aufs Bett, setzte sich rittlings auf ihn und drückte seine Hände neben seinem Kopf auf die Decke, als er nach ihr greifen wollte. »Nein«, flüsterte sie. »Heute bin ich dran. Bitte lass mich.«
Ihm stockte der Atem, und er nickte, da er wusste, dass es jetzt um Kontrolle ging. Ihr Leben war Stück für Stück auseinandergebrochen und in den Staub getreten worden. Hier konnte sie wieder die Macht übernehmen.
Sie glitt an seiner Brust herab und bahnte sich küssend einen Weg abwärts, und als Reaktion bog er sich ihr unwillkürlich entgegen. Sie hielt kurz vor seinem harten Schwanz an, und er stöhnte. »Tess.«
»Sch, lass mich.« Ihre Finger strichen über ihn und sorgten dafür, dass er zusammenzuckte.
»Lass mich.« Dann folgte ihre Zunge dem Weg ihrer Finger, und er stöhnte wieder.
»Bitte.« Er wand sich hilflos. Flehte. »Bitte.«
Aber nichts geschah, und schließlich stützte er sich auf die Ellenbogen und sah an sich herab. Sie musterte ihn eindringlich, ihre Miene neugierig und konzentriert. Sie wandte den Kopf und begegnete seinem Blick, ohne zu lächeln. »Das habe ich noch nie gemacht.«
Sein Körper erstarrte.
Nicht aufhören. Bitte ändere bloß nicht deine Meinung,
dachte er halb panisch.
Sie leckte sich die Lippen. »Du musst mir sagen, wenn ich etwas falsch mache.«
Dank dir, lieber Gott,
dachte er, dann konnte er überhaupt nicht mehr denken, als ihr Mund sich über ihn schloss, so heiß und nass und so verdammt gut. Er schloss die Augen und fühlte nur noch. Ließ die Hässlichkeit der Realität hinter sich, um sich auf das zu konzentrieren, was wirklich zählte – diese Frau und das wunderbare Vergnügen, das ihm den Atem verschlug und ihn immer unruhiger werden ließ. Er legte die Hände an ihren Kopf, zeigte ihr, wie er es mochte, und ließ sie stöhnend wieder sinken, als Tess seinen Rhythmus mühelos aufnahm.
Sein Stöhnen setzte auch ihren Körper in Brand. Sie hatte ihm Vergnügen bereitet und ihre eigene Lust entfacht. Ihre Haut prickelte und schmerzte fast, und das Pulsieren zwischen ihren Beinen war unerträglich. Sie wollte es, nein, sie
brauchte
es, wie noch nie zuvor. Es war noch nie so gewesen, noch nie wie ein entfesselter Sturm, wie ein zwingendes Bedürfnis, ihn in sich zu spüren. Sex war immer etwas gewesen, das sie einfach getan hatte. Nett, aber nicht notwendig. Aber mit diesem Mann war er notwendig. Ihn stöhnen zu hören schien wichtiger, als zu atmen, also drehte sie den Kopf, erhöhte den Druck ihrer Lippen und umfasste ihn sanft mit ihrer Hand.
Mit einem erstickten Schrei bäumte sich sein schöner Körper auf und verharrte dann. Entzückt über ihre Macht, ließ sie von ihm ab und drückte ihn zurück auf die Matratze. Sie war sich ihrer Weiblichkeit mehr denn je bewusst und schwang sich nun über ihn und küsste ihn an jeder Stelle, die sie erreichen konnte. Seine Hände packten ihren Hintern und kneteten ihn.
Dann schlug er die Augen auf, und sie hielt den Atem an. »Ich will dich jetzt.« Ohne auf eine Reaktion von ihr zu warten, rollte er sie beide herum und drang mit einem einzigen Stoß in sie ein. Ihr Schrei mischte sich mit seinem Stöhnen, und er hielt ihren Blick fest, während er verharrte und vollkommen still auf sie herabsah. »Ich wollte dich nicht begehren«, sagte er heiser und begann sich zu bewegen. »Ich wollte nichts für dich empfinden. Aber ich tue es, und das sollst du wissen.«
»Ich weiß es.« Sie bog sich ihm entgegen und stieß unsinnige Laute aus, als er ihren Hals küsste. Dann öffnete er die Lippen über ihrer Narbe und begann zu saugen, und sie begriff, dass er dem Mal, das sie so hasste, sein eigenes aufdrücken wollte. Ihr hämmerndes Herz zog sich schmerzhaft zusammen. »Aidan.«
Das Gefühl wurde intensiver, zu intensiv. Die Empfindungen schienen sich zu stauen, und sie zog sich um ihn zusammen, während seine Stöße härter, ihr Griff um seine Hände fester wurde. Sie hatte Angst, Angst, dass sie niemals dahin kommen würde, und Angst vor dem, was geschehen würde, wenn es ihr gelang.
»Lass es zu«, hauchte er an ihrem Ohr, als habe er ihre Gedanken gelesen. »Lass los. Ich will dich sehen. Fühlen. Bitte, Tess.«
»Aidan.« Es war ein Wimmern, ein Flehen, dann endlich, endlich die Freude, als der Knoten sich plötzlich löste und ihren Körper förmlich unter Strom setzte. Sie presste sich
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