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Nie Wirst Du Entkommen

Nie Wirst Du Entkommen

Titel: Nie Wirst Du Entkommen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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aufs Handy anrufen, sobald Sie eintreffen.«
    »Nun, dann tun Sie das, Mr. Hughes. Und noch mal danke.«
    Dieses Mal musste Aidan nicht erst fragen. Er öffnete die Tür zum Treppenhaus und ließ sie vorangehen. Sie blieb am Fuß der Treppe stehen und sah seufzend hinauf. »Haben Sie irgendwelche einschränkenden Phobien, Detective?«
    Er zögerte. Dann zuckte er die Achseln. »Ich stehe nicht gerade auf Höhen.« Das war eine gigantische Untertreibung. Er hatte extreme Höhenangst, was er noch niemandem eingestanden hatte. »Wollen Sie mal versuchen, mich zu heilen?«
    Ihr Grinsen war schief, aber es schickte ihm einen Stromstoß durch den Körper. Sie sprach ihn auf zu vielen Ebenen an. Am Sonntag hatte er sie noch für eine sexy Zigeunerin mit einem Herz aus Eis gehalten. Und er hatte sie so sehr begehrt, dass es schon wehgetan hatte. Jetzt, da sie mit klebrigen Haaren und gefährlich bleichem Gesicht neben ihm stand, fand er sie umso anziehender. Sie hatte ein weiches Herz, doch ihr Wille war stärker als der der meisten Männer, die er kannte. Als sie in Sewards Gewalt gewesen war, hatte er geglaubt, er würde nie mehr richtig atmen können.
    »Vielen Dank«, sagte sie leise. »Selbst wenn Sie gelogen haben, weiß ich die Geste zu schätzen.« Sie schaffte eine halbe Treppe, setzte sich dann aber auf eine Stufe und drehte sich ein wenig, so dass sie ihren Kopf an das Geländer legen konnte. Zwei rote Flecken hatten sich auf ihren blassen Wangen gebildet, und kleine Schweißperlen glitzerten auf ihrer Stirn. Sie atmete schwer, und die Hand, die den Mantel zusammengehalten hatte, erschlaffte. Der Mantel rutschte ihr von den Schulter und enthüllte die Narbe, die sie so verzweifelt zu verbergen versucht hatte. Nun schien sie zu müde, um es überhaupt zu bemerken. »Tut mir leid. Eine lausige Treppe dürfte mich eigentlich nicht so fertigmachen.«
    Er setzte sich neben sie. »Schon gut. Sie hatten einen höllischen Tag. Sie müssen in nur vier Minuten zu Sewards Haus gelaufen sein.«
    »Ja, muss ich wohl. Ich habe aber zu dem Zeitpunkt wirklich nicht darüber nachgedacht.«
    Ihre Stimme war so dünn, dass es in ihm alle Alarmsirenen auslöste. »Hatten Sie heute schon Lunch?«
    »Ja. Mit Harrison.«
    »Ich will mich genauer ausdrücken: Haben Sie etwas Essbares zu sich genommen?«
    Ihre Lippen zuckten. »Ich habe ein paar Kracker geknabbert. Harrison hat gegrilltes Kotelett bestellt, aber ich war zu aufgewühlt, um etwas runterzubekommen. Vielleicht bin ich deswegen etwas schwächlich.«
    »Tatsächlich?«
    Darüber musste sie lächeln, was seiner Selbstkontrolle einen weiteren ernsthaften Tiefschlag versetzte. »Geben Sie mir nur eine Minute. Gleich geht’s weiter.« Und tatsächlich war sie eine Minute später wieder auf den Füßen. Sie reichte ihm den Mantel. »Können Sie den halten? Er ist ziemlich schwer.« Dann erklomm sie mit der Sturheit eines erfahrenen Bergsteigers die nächste Treppe. Aidan ging zwei Stufen hinter ihr, um sie auffangen zu können, falls sie fiel, hatte aber außerdem einen netten Blick auf ihr noch netteres Hinterteil, das sich nun ungefähr in Augenhöhe befand.
    Wirklich lecker.
Seine Hände kribbelten, weil er so gerne angefasst hätte, was sich da so verführerisch vor ihm bewegte. Instinktiv wusste er, dass sie sich wunderbar anfühlen würde, und einen Augenblick lang wurde sein Verstand von einer Reihe sehr aufregender Bilder geflutet. Er stellte sich vor, seine Hände auf ihren Hintern zu legen und sie fest an sich zu ziehen. Wie sie sich winden, wie sie stöhnen, wie sie die Kontrolle verlieren würde. Wie sie sich in seinen Armen anfühlen würde, wenn sie vor Erregung den Verstand verlor.
    Sie würde nicht mehr vor Angst zittern. Mit einem Mal waren all die schönen Bilder gelöscht, und sein Verstand war wieder klar. Er wusste bereits, wie sie sich in seinen Armen anfühlte, wenn sie vor Angst wie paralysiert war.
Und deswegen bist du hier, Reagan,
schimpfte er mit sich selbst, als sie ihre Etage erreichten.
Also konzentriere dich darauf, sie zu beschützen und vergiss ihren Hint
ern.
    Tess führte ihn zu ihrer Wohnung und hielt inne, die Hand am Türknauf. »Meine Freunde werden davon ausgehen, dass ich zu Hause bleibe und sie sich um mich kümmern können. Ich sage Ihnen, dass Sie meinen, es sei wegen der vielen Reporter besser für mich, wenn ich heute Nacht woanders schlafe. Von den Kameras möchte ich lieber nichts sagen.«
    Aidan fiel plötzlich ein, wo genau sie

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