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Nie Wirst Du Entkommen

Nie Wirst Du Entkommen

Titel: Nie Wirst Du Entkommen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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kritzelte die halbe Seite voll, bevor er es Aidan reichte. »Hier ist meine Privatadresse und einige Notfallnummern. Wenn sie Hilfe braucht, rufen Sie mich bitte an.«
    Aidan überflog das Blatt. »Oder Robin?«
    »Zu jeder Tages- und Nachtzeit. Wir werden kommen.« Carter zögerte und blickte über die Schulter, bevor er mit leiser Stimme fortfuhr. »Ihre Familie wohnt in Philadelphia.«
    »Das hat sie mir gesagt.«
    Carter zog die Brauen hoch. »Tatsächlich?« Er blickte wieder über die Schulter. »Hat sie Ihnen auch erzählt, dass sie nicht mehr miteinander reden?«
    Aidan ertappte sich dabei, wie er mit Carter zur Schlafzimmertür starrte. »Nein. Sie hat mir nur gesagt, dass sie vier Brüder hat, deren Namen klingen, als ob sie zur Mafia gehören.«
    Joe grinste. »Ihr Bruder Vito ist bei der Polizei in Philadelphia. Die anderen sind Lehrer, Künstler, Architekt. Tess ist die Jüngste. Mit Vito hat sie noch Kontakt.« Carters Lächeln wurde schwächer. »Er war derjenige, der herkam, als sie vergangenes Jahr im Krankenhaus lag.«
    »Und ihre Eltern nicht?« Aidan war entsetzt.
    »Sie wollte nicht, dass Vito es ihnen erzählt. Jedenfalls rufen Sie bitte Vito an, wenn sie Hilfe braucht. Ich kenne seine Nummer nicht aus dem Kopf, aber wenn Sie uns anrufen, kann ich oder Robin sie Ihnen geben. Bitte sorgen Sie gut für Tess, Detective.«
    »Das werde ich.« Und in diesem Moment erkannte Aidan, dass er es tun würde, was immer es ihn kostete.
    Die Frauen kehrten zurück, Miller mit einer kleinen Tasche an der Hand. Tess trug noch immer die verschmutzten Sachen, aber sie hatte die Socken ausgezogen und stattdessen Turnschuhe übergestreift. »Da sind sie wieder«, sagte Carter mit einer ausladenden Handbewegung. »Amy, ich fahre zurück ins Krankenhaus. Soll ich dich in deinem Büro absetzen?«
    »Nein, mein Wagen steht unten.« Sie drückte Tess noch einmal an sich. »Ruf mich an, wenn du eingecheckt hast.« Sie übergab Aidan die Tasche und folgte Carter hinaus.
    Die Tür klappte zu, und Tess ließ die Schultern sinken. Sie öffnete den Mund, machte ihn jedoch wieder zu, während sie sich nervös in der Wohnung umsah. »Ich muss noch die Katze füttern, bevor wir gehen.«
    Aidan folgte ihr in die Küche und biss die Zähne zusammen, als sie sich bückte, um etwas aus dem Schrank unter der Spüle zu holen, und ihn erneut mit dem appetitlichen Anblick ihres runden Hinterteils quälte. Er ballte die Fäuste an den Seiten, um das Bedürfnis, sie anzufassen, zu unterdrücken. Aber er würde es
nicht
tun!
    Nicht hier, wo möglicherweise Kameras jeder ihrer Bewegungen folgten. Nicht jetzt, da der Schock ihr noch tief in den Knochen saß. Als sie sich mit der Schachtel Trockenfutter wieder aufrichtete, hatte Aidan sowohl seine Gedanken als auch seinen Körper wieder unter Kontrolle.
    Eine hübsche kleine Schildpattkatze kam, angelockt von dem Prasseln des Futters im Napf, in die Küche getrabt. Tess hob die Katze mit einer Hand auf und hielt sie sich an die Wange.
    »Als ich krank war, ist diese Kleine kein einziges Mal von meiner Seite gewichen. Ich wünschte, ich könnte dich mitnehmen, Bella. Aber das geht nicht.« Sie seufzte. »Kein Hotel erlaubt das. Ich müsste dir eine Tierpension suchen.«
    Aidan entschied in einem Sekundenbruchteil. Sie ging in kein Hotel. Er würde sie nicht allein lassen. »Haben Sie eine Transportbox für sie?«
    Sie sah ihn verdutzt an. »Ja. Aber sie hasst sie.«
    »Wollen Sie sie nun bei sich haben oder nicht?«
    »Aber ich kann doch nicht …«
    »Tess, wir verschwenden Zeit. Sie wollen doch duschen, oder?«
    Sie hob das Kinn und sah ihn mit blitzenden Augen an. »Kommandieren Sie mich nicht herum, Aidan. Ich habe in den letzten drei Tagen schon genügend Kontrolle über mein Leben eingebüßt.« Sie holte tief Luft und kämpfte sichtlich darum, sich wieder zu beruhigen. »Ja, ich will die Katze mitnehmen, falls das möglich ist. Kennen Sie ein Hotel, in dem Katzen erlaubt sind?«
    Auf die Woge der Zärtlichkeit, die ihn überkam, als sie zum ersten Mal seinen Namen aussprach, war er nicht vorbereitet. »Ja, ich kenne einen Ort. Kommen Sie. Wir nehmen Ihren Wagen.«

Dienstag, 14. März, 18.30 Uhr
    Tess knotete mit wütenden Bewegungen den Gürtel des Morgenmantels zu, der nicht ihr gehörte, und stakste den kurzen Weg von Reagans Bad zur Küche, wo sie seine tiefe Stimme hörte. Dieser Mann war bewiesenermaßen verrückt. Und das war das einzige Argument, das sie davon abhalten

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