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Nie wirst du vergessen

Nie wirst du vergessen

Titel: Nie wirst du vergessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Jackson
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erkundigte
sich Lauren und trank einen Schluck von ihrem Wein.
    „In Cannon Beach, dem nächsten Ort, gibt es eine
Reinigungsfirma, die einmal im Monat jemanden herschickt. Oder auch öfter, wenn
man es wünscht. Ich habe Anfang der Woche dort angerufen und gebeten, dass vor
unserer Ankunft hier alles schön sauber gemacht wird. Ich dachte mir, dass du
wahrscheinlich keine sonderlich große Lust haben würdest, am Wochenende
Fußböden zu schrubben und Möbel abzustauben."
    „Oh, ich weiß nicht, Zachary. So etwas mache ich recht
gut, ich habe ja genügend Übung", sagte Lauren und lachte.
    „Noch etwas kannst du besonders gut", bemerkte
Zachary. „Mich unglaublich fesseln."
    Sie schaute in seine Augen und verlor sich in deren
geheimnisvoller Tiefe. Nervös drehte sie das Weinglas zwischen ihren Fingern. Nach
einer Weile fragte sie: „Was wäre gewesen, wenn ich an diesem Wochenende schon
etwas anderes vorgehabt hätte?"
    „Das habe ich mir auch überlegt." Zachary wandte
den Kopf zum Kamin und starrte in die Flammen. „Ich wäre trotzdem
hierhergefahren."
    „Allein?"
    „Was soll diese Frage?" Seine Stimme war scharf
geworden.
    „Ich wollte mich nur vergewissern, dass ich nicht eine
von vielen Frauen bin, die du eingeladen hast."
    Spöttisch lachte Zachary auf. „Diese Frage hättest du
dir sparen können, Lauren."
    „Ich weiß so wenig über dich, wohingegen du alles
über mich weißt. Mein Leben liegt in einer Menge Akten, Notizen und Aufnahmen
offen vor dir. Du hast alles genau unter die Lupe genommen - meine Arbeit,
meine Ehe und sogar mein Sexualleben."
    „Ist dir das unangenehm?"
    „Ein wenig schon."
    „Lauren, ich musste dir all diese Fragen stellen. Ich
brauche jede Information über dich und dein Familienleben, damit ich genügend
Material habe, um die Kinder zu finden. Je mehr, desto besser."
    „Das weiß ich. Aber dir ist es dagegen gelungen, jeder
Frage über dein Privatleben auszuweichen."
    „Uber mein Privatleben, ja. Ich bin dein Anwalt, und
hier geht es nicht um mich, sondern um dich, Lauren."
    Sie stellte ihr leeres Glas ab und drehte sich zu Zachary
um. „Heute Abend bist du nicht mein Anwalt. Dass wir beide hier sind, hat
nichts mit meinem Fall zu tun. Und auch nicht damit, dass du für mich arbeitest.
Heute Abend sind wir nur zwei Freunde."
    „Endlich", erwiderte er lächelnd.
    „Dann kannst du mich verstehen?"
    „Meinst du damit, dass ich dir alles über mich erzählen
soll? Ich befürchte, dass es dich entsetzlich langweilen würde."
    „Da irrst du dich gewaltig, mein Lieber. Ich will ja
nicht unbedingt alles erfahren - obwohl es eigentlich ganz spannend wäre. Ich
glaube jedoch, dass es mir am wichtigsten ist, von dir zu hören, ob du eine tiefere
Bindung zu einer Frau hast."
    Zachary schmunzelte. „Wie sollte ich eine ernstere
Beziehung unterhalten? Das wäre unter den gegebenen Umständen ziemlich
schwierig. Meinst du nicht auch? Ich habe ja seit Wochen die meiste Zeit mit
dir verbracht."
    Zu ihrem Ärger wurde Lauren rot. „Ich wollte ja nur
ganz sicher sein."
    „Ach, Lauren, du ahnst ja nicht, was ich in der letzten
Zeit gelitten und durchgemacht habe. Mit dir zusammen zu sein, mit dir zu
arbeiten, dich zu sehen, aber dich nicht berühren zu dürfen, war die Hölle. Ich
habe manchmal schon geglaubt, den Verstand zu verlieren."
    „Du bist nicht der Einzige, dem es so erging",
sagte sie leise und lächelte unsicher.
    „Du heizt mich immer ganz schön auf, weißt du
das?"
    „Zachary, wie kannst du so etwas behaupten? So eine
bin ich wirklich nicht."
    Er beugte den Kopf zu ihr und schaute ihr tief in die
Augen. „Ich hätte all die lächerlichen Gründe überhören sollen, mit denen du
mich von dir ferngehalten hast. Ganz einfach nicht darauf eingehen
sollen!"
    „Mir ist nicht bewusst, etwas Lächerliches gesagt zu
haben", flüsterte Lauren und bekam kaum noch Luft.
    Zacharys warmer Atem streifte ihr Gesicht, und seine
Augen - diese geliebten braunen Augen - schienen ihr bis ins Herz zu blicken.
Plötzlich spürte sie ihren Pulsschlag überdeutlich.
    „Ich bin ein wenig zu
alt für Spielereien, Lauren."
    „Aber doch noch nicht jenseits von Gut und Böse?",
versuchte sie zu scherzen.
    „Ich habe es satt, Katz und Maus mit dir zu spielen.
Das ist etwas für Kinder. Wir beide waren bereits verheiratet. Wir wissen
schließlich, was es bedeutet, mit jemandem eine intime Beziehung einzugehen,
mit einem Menschen, der einem wichtig ist." Zachary berührte

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