Nie wirst du vergessen
fielen ihr ein, doch keine kam
ihr sehr überzeugend vor. „Vielleicht ruft jemand an."
„Du hast ja den Anrufbeantworter."
„Oder es kommt jemand her."
„Dann versucht er es noch einmal, oder er hinter-
lässt eine Nachricht."
„Aber was ist, falls mir jemand Alicia und Ryan
zurückbringen sollte?"
Zachary drückte sie an sich. „Du weißt genauso gut wie
ich, dass so etwas nicht geschehen wird." Mit einem Finger fuhr er Lauren
über die gerunzelte Stirn. „Wovor hast du Angst, Lauren? Etwa vor mir?"
„Natürlich nicht."
„Hat Doug dich so sehr verletzt, dass du dich
fürchtest, mit einem anderen Mann zusammen zu sein?
„Nein."
„Ich verspreche dir, dass ich nichts tun werde, was du
nicht willst." Eindringlich schaute er Lauren in die Augen.
„Das weiß ich, Zachary." Zwei Wochen hatte er
sich beherrscht und zurückgehalten. Zwei Wochen war er nur ein netter Kamerad
gewesen. Sie konnte sich hundertprozentig auf Zachary verlassen ... Sie
war sich aber ihrer selbst nicht sicher!
„Lauren, wir brauchen beide ein bisschen Erholung. Du
noch mehr als ich. Die frische Seeluft wird uns helfen, klarer zu denken. Wer
weiß, vielleicht gelingt es uns nach unserer Rückkehr, alle Probleme zu
lösen."
„Das glaubst du doch selbst nicht", entgegnete
Lauren sanft.
„Ob ich recht oder unrecht habe, werden wir erst
wissen, wenn wir es versuchen. Meinst du nicht auch?"
Lauren merkte, dass Zachary sie aufheitern wollte, und
das rührte sie. Sie warf ihre Bedenken über Bord und sagte: „Also gut, Herr Rechtsanwalt.
Ich mache mit.
„Endlich!", stöhnte er erleichtert auf. Er ließ
Lauren los und befahl fröhlich: „Dann beweg dich! Ich möchte noch vor
Mitternacht in meinem Häuschen sein."
Lauren lief ins Schlafzimmer und packte ein paar
Sachen in ihre Reisetasche. Doch dann hielt sie einige Sekunden inne, um sich
etwas klarzumachen. Zum ersten Mal seit ihrer Heirat würde sie das Wochenende
mit einem Mann verbringen. Na, wenn schon, dachte sie. Was ist denn dabei? Ich
sollte etwas freier und moderner eingestellt sein und das nicht so eng sehen.
Doch das wollte ihr nicht gelingen. Sie sollte sich
den Entschluss, mit ihm das Wochenende zu verbringen, gut überlegen. Sie
gehörte nicht zu den Frauen, die mit einem Mann eine Nacht verbrachten und ihn
dann als nettes Erlebnis abhakten und vergaßen.
„Sind dir doch noch Bedenken gekommen?", fragte
Zachary, der plötzlich hinter ihr stand.
„Ja", gestand sie.
Er fuhr sich mit der Hand über die Stirn. „Möchtest
du vielleicht darüber sprechen, Lauren?", fragte er verständnisvoll.
Lauren nahm ihren ganzen Mut zusammen und stellte sich
den Tatsachen. Sie liebte Zachary Winters, und ihm auszuweichen und ihr eigenes
Verlangen zu unterdrücken, würde daran nichts ändern. Sie schaute ihn an, und
ihr Blick schien ihn zu streicheln. Ja, das möchte ich", antwortete sie.
„Aber lass uns damit warten, bis wir an der See sind."
Energisch zog sie den Reißverschluss der Reisetasche
zu und hob sie vom Bett. „Nach Ihnen, Herr Rechtsanwalt."
9.
KAPITEL
Das kleine Holzhaus stand auf einer Klippe hoch über
dem Ozean. Als Zachary den Caravan neben der verwitterten Garage parkte,
schaute Lauren sich schon alles gründlich an.
„Wir sind da", erklärte Zachary mit einem seltsamen
Blick auf das Haus, in dem er Rosemary zum letzten Mal lebend gesehen hatte.
„Komm, gehen wir hinein."
Lauren brannte darauf, mehr über Zacharys Privatleben
zu erfahren. Sie hatten zwar in den vergangenen zwei Wochen viel Zeit
miteinander verbracht, doch sie wusste kaum mehr von ihm als vor einem Monat,
als sie ihn kennengelernt hatte.
Sie stieg aus und lief mit ihrer Reisetasche durch den
strömenden Regen zum Haus. Zachary folgte ihr mit seinem Gepäck und einer Tüte
Lebensmittel, die er unterwegs eingekauft hatte. Mit einer Taschenlampe beleuchtete
er den sandigen Pfad, der zum Eingang führte.
Der Wind blies Lauren die Haare ins Gesicht, und
schwere Regentropfen klatschten kalt an ihre Wangen. Der salzige Geruch des
Ozeans durchdrang die Ljjft, und Lauren blieb einen Moment stehen, um auf das
Rauschen der Wellen zu hören und den wolkenschweren Himmel zu betrachten. Doch
Zachary schob sie sanft weiter.
„Ich möchte mir nur den Ozean anschauen!", fief
Lauren ihm durch das Dröhnen der Wellen zu.
„Es ist viel zu dunkel. Warte, bis wir im Haus sind.
Dann schalte ich die Außenbeleuchtung ein."
Nach einem letzten Blick auf das schwarze Wasser ging
Lauren mit
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