Nie wirst du vergessen
Meeres, das unermüdlich gegen die Klippen brandete, lagen sie einander
in den Armen, sich gegenseitig erfüllend in Körper und Geist.
Erst nach langer Zeit richtete Zachary sich auf und
schaute Lauren tief in die grünen Augen. Wie ein Fächer breitete sich ihr
lockiges Haar auf dem weichen Teppich aus. Noch nie in ihrem Leben hatte sie
sich so behütet und geborgen gefühlt.
Zachary sah sie ernst und eindringlich an und sagte
ernst: „Ich liebe dich, Lauren." Und Lauren glaubte ihm in diesem Moment.
So nahe waren sie sich noch nie gewesen.
„Ich liebe dich auch, Zachary", flüsterte sie.
Aber nicht nur für eine Nacht oder ein einziges Wochenende, setzte sie in
Gedanken hinzu. Sie wusste, dass sie ihn bis an ihr Lebensende lieben würde.
Er lächelte weich. „Dann sollten wir wohl etwas
tun."
„Was meinst du denn? Wovon sprichst du?"
„Wir sollten an die Möglichkeit denken, dass du
schwanger werden könntest."
Sie nickte geistesabwesend. „Daran habe ich schon
gedacht."
„Und?"
„Ich bin im Moment zwar nicht in der Lage, ein Kind
allein aufzuziehen. Jedenfalls noch nicht, bis ich meine beiden Kinder gefunden
habe. Aber ich würde es möglich machen. Dafür bin ich eine Frau. Und mit jedem
Kind wächst einer Frau neue Kraft zu", antwortete sie leise.
Zachary nahm ihre Hand ganz fest in die seine, die
groß und warm war. „Das habe ich damit nicht gemeint. Ich würde niemals
zulassen, dass du mein Kind - unser Kind - allein aufziehst. Wenn der richtige
Zeitpunkt gekommen ist, möchte ich an seinem Leben teilhaben, dazugehören. Aber
jetzt ..."
„Ich verstehe", sagte sie sehr leise.
„Das glaube ich nicht", erwiderte Zachary und
streichelte ihre Wange. „Lauren, ich liebe dich, und ich möchte dich
heiraten."
Einen Moment brachte sie kein Wort heraus. Hatte er
das ernst gemeint?
„Du brauchst mir doch keinen Heiratsantrag zu machen,
nur weil wir miteinander geschlafen haben", sagte sie mit einem zitternden
Lächeln.
„Miteinander zu schlafen hat gar nichts damit zu tun,
Lauren, sondern jemanden zu lieben. Ich würde dich am liebsten schon morgen
heiraten, wenn da nicht einige Hindernisse wären. Zuerst muss ich deine Kinder
finden und dann das Problem mit der Klage der Mason-Erben aus der Welt
schaffen. Und wir müssen beide die Vergangenheit bewältigen und hinter uns
lassen, bevor wir eine gemeinsame Zukunft beginnen können. Ich finde, wir
sollten den entscheidenden Schritt in das neue Leben mit dem richtigen Fuß
tun."
Oh, wenn sie ihm doch all das nur glauben könnte,
dachte Lauren sehnsuchtsvoll bei sich. „Und ich finde, dass wir dieses
Wochenende nicht mit lauter Wenns und Vielleichts verderben sollten",
sagte sie laut. „Lass uns einfach von einem Tag zum anderen leben und die vielen
Probleme vergessen, die in Portland auf uns warten. Das hast du doch
vorgehabt, nicht wahr, Zachary? Keine Grübeleien, keine schweren
Gedanken."
Er schaute sie mit diesem besonderen, etwas schiefen
Lächeln an, bei dem ihr die Knie ganz weich wurden. „Stimmt, Lauren. Keine
Grübeleien, keine schweren Gedanken. Zumindest nicht heute Abend."
Er zog Lauren behutsam mit sich hoch und küsste sie
leidenschaftlich.
Dann hob er sie hoch und trug sie zu dem kleinen
Alkoven im Schlafzimmer.
Das Schlafzimmer, das er mit Rosemary geteilt hatte
...
Lauren versuchte, die Eifersucht auf Zacharys verstorbene
Frau zu unterdrücken, kam jedoch nicht dagegen an. Und auch nicht gegen das
Gefühl, dass sie in verbotenes Gebiet eingedrungen war.
„Was hast du?", fragte Zachary besorgt, als er
sie auf das Bett legte.
Sie schaute ihn voller Zärtlichkeit an. „Halte mich,
Liebling", flüsterte sie, „halt mich ganz fest."
Sie klammerte sich an ihn und verdrängte all ihre
Zweifel und unguten Gefühle. In dieser Nacht war sie mit Zachary zusammen, dem
Mann, den sie liebte. Nichts anderes sollte das unglaubliche Glück stören, das
sie in seinen Armen empfand.
„Nur zu gern", lächelte Zachary, und sein anschließender
Kuss versprach ihr mehr, viel mehr als nur diese Zärtlichkeit.
Lauren
erwachte mit dem Duft frisch gebrühten Kaffees, gebratenen Specks und
brennenden Holzes. Sie lag allein im Bett, konnte Zachary aber in der Küche
hantieren hören. Mit einem zufriedenen Lächeln reckte und streckte sie sich und
schaute sich zum ersten Mal genauer im Schlafraum um.
Das noch graue Licht des frühen Morgens drang durch
die Spitzenvorhänge herein. Neben dem soliden Bett aus Ahornholz stand ein
antiker
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