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Nie wirst du vergessen

Nie wirst du vergessen

Titel: Nie wirst du vergessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Jackson
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Lesebrille stets
bis ans Nasenende, und wenn er ungeduldig war, fuhr er sich mit beiden Händen
durch das dichte Haar.
    Bald war sein großer Schreibblock mit allen möglichen
Notizen angefüllt, mit Hinweisen, denen er gewissenhaft nachging, und neuen
Ideen. Seine Zähigkeit, die Entschlossenheit und seine unermüdliche Energie
machten Lauren langsam wieder Mut und gaben ihr neue Zuversicht. Aber wann
würden sie wohl Erfolg haben? Das war die bange Frage, die sie sich stellte.
Mit jedem Tag, der ohne Ergebnis verging, wurde die Kluft zwischen ihr und den
Kindern breiter und tiefer. Erinnerten sich Alicia und Ryan überhaupt noch an
sie? Würden sie davonlaufen und sich verstecken, wenn sie sie in die Arme
nehmen wollte? Oh Gott, wann war diese quälende Zeit endlich vorbei?
    Trotz all ihrer Sorgen und Qualen merkte Lauren deutlich,
wie viel ihr das Zusammensein mit Zachary bedeutete. Sie lächelte in froher
Erwartung, wenn sie seinen Wagen in der Auffahrt vor ihrem Haus hörte. Sie
genoss den Klang seiner Stimme, wenn er sich mit ihr unterhielt. Und
Mason-Fonds hin oder her - sie freute sich, dass sie sich Zachary als Anwalt
genommen hatte, denn er war inzwischen auch ihr guter Freund geworden.
    Manchmal sah sie die unausgesprochene Aufforderung in
seinen Augen, die unbeantwortete Frage. Lauren wusste genau, dass sie nur
einmal zustimmend zu lächeln brauchte, dann würde er ihr Geliebter sein.
    Die vielen Stunden, die sie miteinander verbrachten,
festigten die Freundschaft immer mehr. Aber Lauren befürchtete, dass diese
Freundschaft enden würde, sobald Zachary die Kinder gefunden hätte. Jetzt waren
sie und er ein Team, arbeiteten gemeinsam zäh und verbissen auf ein Ziel hin.
Doch dann gab es vielleicht keinen Grund mehr für ein Zusammensein, und
Zachary würde sich mit der gleichen Tatkraft in die nächste Aufgabe stürzen.
    Obgleich Zachary nach wie vor nett und liebenswürdig
zu ihr war, kam es Lauren vor, als hätte er eine unsichtbare Mauer um sich
errichtet. Aber eigentlich hielt sie das für ganz gut. Eine Affäre gerade
jetzt, wo die schwierige Geschichte wegen der Mason-Klage noch nicht erledigt
war - und auch wegen vieler anderer Dinge würde alles nur komplizierter
machen. Die Spannung in der Bank war sowieso schon kaum zu ertragen. Doch
manchmal, wenn Zachary sich unbeobachtet glaubte, sah Lauren Leidenschaft und
Verlangen in seinen Augen aufflackern.
    Das Wochenende konnte für Lauren gar nicht früh genug
kommen. Zwar verwaltete sie noch immer die anderen Treuhandkonten, doch man
hatte sie von allem ausgeschlossen, was mit dem Mason-Fonds zu tun hatte. Und
das machte sie beinahe wahnsinnig. Die gespannte Atmosphäre bedrückte sie so
sehr, dass sie ihre Arbeit nur mit Mühe verrichten konnte.
    Bob Harding kam auch jetzt immer wieder auf einen
kleinen Plausch zu ihr, aber er wurde jedes Mal nervös, wenn zufällig die
Themen Hammond Mason, Zachary Winters oder Joshua Täte gestreift wurden.
    An diesem Freitag atmete Lauren erleichtert auf, als
sie ihr einsames Haus in Westmoreland betrat. Dass ihr zwei lange Tage und drei
vielleicht noch längere Nächte bevorstanden, konnte sie nicht erschüttern.
Alles war besser als die unangenehme Atmosphäre in der Bank. Sie zog ihre
Schuhe aus und schaltete den Anrufbeantworter ein, doch zu ihrer Enttäuschung hatte
niemand mehr wegen ihrer Kinder angerufen.
    Sie ging in ihr Schlafzimmer, schlüpfte in bequeme
Jeans, einen dicken Pullover und abgetragene Tennisschuhe, und dann nahm sie
die Klammern aus ihrer Aufsteckfrisur. Als sie das Haar ausschüttelte, hörte
sie Zacharys Wagen vorfahren. Mit einem glücklichen Lächeln rannte sie zur Haustür.
    „Ich habe heute gar nicht mit dir gerechnet",
sagte sie und verbarg die Freude nicht, die sie bei seinem Erscheinen empfand.
    „Ich dachte, dass ein Wechsel guttut", erwiderte
er geheimnisvoll. Und zum ersten Mal seit zwei langen Wochen nahm er Lauren fest
in die Arme.
    „Was für einer, wenn man fragen darf, Herr Rechtsanwalt?"
    „Ein Tapetenwechsel."
    „Wie bitte?"
    „Pack deine Sachen. Wir fahren an die Küste." Zachary
küsste sie auf die Stirn.
    „Wann? Noch heute Abend?"
    „Sofort."
    „Aber ich kann nicht", sagte Lauren und versuchte
sich aus der verführerischen Umarmung zu lösen.
    „Wieso nicht?" Zachary küsste ihren Nacken. Ein
erregendes Gefühl prickelte durch Laurens Körper. „Ich bin unendlich geduldig
gewesen, mein Schatz.
    Und
nun dulde ich keinen Widerspruch."
    Ein Dutzend Ausreden

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