Nie wirst du vergessen
und wählte blitzschnell die Nummer,
die Sherry vor einem Jahr von Doug erhalten hatte.
Zachary lief blitzschnell zu ihr und wand ihr den
Hörer aus der Hand.
„Was soll das?", fragte Lauren gereizt.
„Ich will dich vor dem größten Fehler deines Lebens
bewahren. Mit einem Anruf würdest du Doug nur warnen." Fest hielt Zachary
die Hand auf dem Hörer.
Von all dem angestauten Zorn und Frust der letzten
Wochen überwältigt, rief Lauren wild: „Es sind meine Kinder, verdammt! Und ich
werde mit ihnen sprechen!"
„Ach? Und was wirst du zu ihnen sagen? Hier ist Mom.
Ich will, dass euer Daddy euch sofort zu mir zurückbringt. Denk doch einmal
nach, Lauren. Doug würde umgehend mit den Kindern verschwinden, und dann stehen
wir genau wieder da, wo wir schon einmal gestanden haben."
„Ich ... ich kann nicht anders. Ich muss es tun",
flüsterte Lauren.
Widerstrebend und mit finsterem Gesicht hob Zachary
die Hand von der Tastatur.
„Dann möchte ich aber klarstellen, dass ich strikt
dagegen bin, Lauren."
„Okay. Ich nehme es zur Kenntnis", sagte sie
kühl.
„Hoffentlich machst du jetzt nicht alles kaputt, worum
wir uns so sehr bemüht haben."
Lauren wählte bereits die Nummer. Es klingelte zweimal
am anderen Ende. Dann sagte eine unpersönliche Stimme vom Band: „Kein
Anschluss unter dieser Nummer."
„Nein!", schrie Lauren und wählte noch einmal.
Vielleicht hatte sie sich ja nur verwählt. Wieder ertönte die unpersönliche
Stimme mit derselben Ansage.
Als Zachary die Enttäuschung Laurens sah, wurde sein
harter Gesichtsausdruck ein wenig sanfter. Lauren rief gleich die Auskunft an
und wartete ungeduldig darauf, dass sich jemand meldete.
„Tut mir leid, aber in unserem Verzeichnis gibt es
keinen Douglas Regis, Doug Regis oder D. Regis", beantwortete das Mädchen
von der Telefonauskunft Laurens Frage.
„Aber er muss dort wohnen. Ich weiß es genau.
Vielleicht nicht direkt in der Stadt, sondern in einem
der
Vororte oder irgendwo in der Nähe."
„Nein. Ich habe sämtliche Computereintragungen überprüft.
Dieser Name ist nirgendwo verzeichnet."
In Laurens Augen stiegen Tränen auf. „Danke",
flüsterte sie, legte behutsam den Hörer auf und wischte sich mit dem Handrücken
die Augen. „Verdammt noch mal!" Sie schlug verzweifelt mit der Faust auf
den Schreibtisch.
„Lauren ..."
„Ich will es gar nicht hören!", rief Lauren
leidenschaftlich. „Wir waren so nah dran, Zachary! So verdammt nah
dran!"
Er nahm sie in die Arme und küsste sie aufs Haar. „Wir
sind es immer noch, Lauren."
„Wenn ich mich doch schon vor einem Jahr ans Fernsehen
gewandt hätte! Wenn ich mich doch nur an Sherry Engles erinnert hätte, statt zu
versuchen, Dougs Affäre mit ihr zu vergessen!"
Zacharys warmer Atem streifte Laurens Gesicht. „Wir
werden sie finden. Bitte beruhige dich."
Sie entzog sich seiner zärtlichen Umarmung und schaute
ihn mit feuchten Augen an. „Werden wir sie wirklich finden?" Sie
beantwortete die Frage gleich selbst. „Ich weiß es nicht. Vor einer Woche habe
ich noch daran geglaubt, aber jetzt ... Oh Gott, wie soll ich ohne meine Kinder
weiterleben?" Sie lief durch das Zimmer und brach auf der Couch zusammen.
Das Gesicht in den Händen vergraben, fing sie hilflos zu schluchzen an.
Zachary setzte sich zu ihr und packte sie hart an den
Armen. „Hör auf damit, Lauren!", befahl er und schüttelte sie. „Wir werden
sie finden!"
Sie hob das Gesicht. „Wie kannst du dir so sicher
sein? Jedes Mal, wenn wir überzeugt sind, einen Schritt weitergekommen zu
sein, löst sich alles in Luft auf." Sie weinte hemmungslos und bemühte
sich nicht, die Tränen zu unterdrücken.
„Wir sind einen Schritt weitergekommen. Du darfst
jetzt nicht zusammenbrechen. Lass mich nicht im Stich, Lauren", bat
Zachary. „Es wird wahrscheinlich zunächst noch etwas schlimmer, bevor sich
alles bessert. Aber ich kann die Kinder ohne dich nicht finden. Du musst mir
helfen. Du musst!" Wieder schüttelte er sie. „Bleib stark. Wir können es
schaffen, Lauren."
Sie richtete sich langsam auf. „Ich will ja alles tun,
damit ich sie wiederbekomme", flüsterte sie.
„Gut. Also, ich möchte, dass du hierbleibst und nicht
aufgibst, sondern weiterhin stark bist. Ich rufe noch heute Abend einen
Privatdetektiv in Boise an, der den Stein ins Rollen bringen wird. Morgen
fliege ich nach Seattle und spreche mit Sherry Engles. Von ihr geht es dann
weiter nach Boise. Ich weiß nicht, wie lange es dauert, bis ich herausfinde,
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