Nie wirst du vergessen
werden wir eben etwas anderes versuchen, schwor
sie sich tapfer.
Wo steckte Zachary eigentlich? Warum hatte er noch
nicht mit ihr telefoniert? Wenn sie ihn sehen, berühren oder wenigstens mit ihm
sprechen könnte, würde sie sich gleich viel besser fühlen.
Zachary kam erst am Sonntag zurück. Er trug eine Menge
Zeitungen unter dem Arm und breitete sie auf dem Küchentisch aus. Lauren
betrachtete die Anzeige, die er in die verschiedenen Zeitungen gesetzt hatte.
„Das kostet mich ein Vermögen", sagte Lauren halb
im Scherz. Sie war aber froh, denn sicherlich hatten viele Menschen die
Anzeige gelesen, und vielleicht würde wenigstens einer von ihnen bei ihr
anrufen.
„Meinst du nicht, dass es das wert ist?", fragte
Zachary.
„Oh doch, jeden Cent!"
„Auch wenn nichts dabei herauskommt?"
„Doch, denn dann haben wir beide es wenigstens
versucht."
„Hat noch niemand angerufen?"
„Nein."
„Es ist ja auch noch zu früh." Als Zachary Laurens
trauriges Gesicht bemerkte, zwang er sich zu einem zuversichtlichen Lächeln.
„Was hältst du von einer Pizza? Ich lade dich ein."
„Ich müsste mich erst umziehen."
Sein Blick schweifte über ihren Körper. Lauren trug
eine karierte Bluse und abgewetzte Jeans. „Was hast du denn eben
gemacht?", erkundigte er sich erstaunt.
„Das Holz aufgestapelt. Das wollte ich schon seit
Monaten tun."
„Ich hätte dir diese Arbeit gern abgenommen."
„Du warst doch vollauf mit anderen Dingen beschäftigt."
Sie deutete auf die Anzeige. „Das hier zum Beispiel war wichtiger."
Zachary lehnte sich an die Wand und sagte lächelnd:
„Vielleicht hast du recht. Komm her, Schatz."
„Wie bitte?"
„Komm her."
„Was hast du denn vor?" Sie ging zu ihm.
„Im Moment noch nichts. Aber später." Er spielte
mit dem obersten Knopf ihrer Bluse und berührte ihre Stirn mit seiner.
Laurens Herz fing an zu flattern, als er ihren Hals
streichelte. „Du bist ein ganz Schlimmer, weißt du das? Du hast mich noch nicht
einmal mit einem Kuss begrüßt."
Der nächste Knopf kam an die Reihe. „Diesen Fehler
mache ich umgehend wieder gut", sagte er leise und senkte seinen Mund auf
ihre wartenden Lippen.
„Ich liebe dich", flüsterte Zachary und knöpfte
die Bluse ganz auf. Er umfasste Laurens Brust.und streichelte die rosigen
Knospen.
„Wolltest du mich nicht zu einer Pizza
einladen?", neckte sie ihn, als er sie auszog.
„Später." Er hob sie auf die Arme und trug sie
ins Schlafzimmer. „Viel später ..."
Am
nächsten Morgen joggte Zachary durch East- und Westmoreland, genoss mit Lauren
ein gutes Frühstück und fuhr anschließend in seine Kanzlei. Ohne große
Anstrengung von seiner Seite - vielleicht wegen der Zeitungsartikel über den
Mason-Fonds - hatte die Anwaltskanzlei Winters & Täte mehrere neue
Mandanten bekommen. Zachary war wieder gefragt, und er hatte sich vorgenommen,
die Kanzlei erneut in Schwung zu bringen.
Seit Rosemarys Tod war er nur selten in seinem Büro
gewesen und hatte alles vernachlässigt. Und vor ihrem Tod war er so sehr mit
dem Aufbau der Kanzlei beschäftigt gewesen, dass er Rosemary vernachlässigt
hatte. Dieser Fehler sollte sich nicht wiederholen. Diesmal wollte er einen Weg
finden, sowohl seinem Beruf wie auch Lauren gerecht zu werden. Zachary arbeitete
hart den ganzen Tag über, wobei er allerdings oft an Lauren dachte.
Sie schob an diesem Nachmittag gerade einen Braten in
den Ofen, als das Telefon klingelte. Das ist bestimmt Zachary, dachte sie
niedergeschlagen. Er würde ihr wohl mitteilen, dass er länger arbeiten müsse.
„Hallo", meldete
sie sich.
„Mrs. Regis?",
fragte eine unbekannte Stimme.
„Ja, am Apparat."
„Hier spricht Pater McDougal. Ich rufe aus Twin Falls
in Idaho an. Ich habe Ihre Anzeige in der Zeitung gelesen und wusste nicht so
recht, was ich davon halten sollte. Es kam mir vor, als wüssten Sie nicht, wo
sich Ihre Kinder befinden."
„So ist es", erwiderte Lauren aufgeregt.
„Vielleicht kann ich Ihnen helfen. Ich glaube, ich
weiß, wo sie sind."
Lauren glaubte, ihr Herz bliebe stehen, und musste
sich an die Wand lehnen. „Wo denn?"
„Hier in Twin Falls. Eine Alicia Regis besucht die
erste Klasse der Klosterschule und hat einen jüngeren Bruder namens Ryan. Er
ist ungefähr drei Jahre."
„Oh, Gott sei Dank!" Tränen der Erleichterung
stiegen Lauren in die Augen. In diesem Moment kam Zachary herein. Ein Blick auf
Laurens Gesicht genügte ihm, um zu wissen, dass die Kinder gefunden waren.
„Erklären Sie mir,
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