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Nie zuvor so geliebt

Nie zuvor so geliebt

Titel: Nie zuvor so geliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Broadrick
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hatte und welche Schlussfolgerungen daraus zu ziehen waren.
    Bobbys Verhalten war unentschuldbar, und sie hatte sich zu Recht sehr verletzt gefühlt.
    Hätte es ihr jedoch das Herz gebrochen, dann hätte sie niemals Chris heiraten können. In diesem Punkt wollte sie sich nichts vormachen.
    Sie hatte für Bobby nie das empfunden, was Chris in dieser Nacht in ihr erweckt hatte. Sie war nie zuvor versucht gewesen, diese Seite ihrer Natur zu erforschen. Und dennoch hatte sie sich danach gesehnt, mit Chris zu schlafen.
    Was war es, das ihn von allen anderen so sehr unterschied? Sie wusste es nicht, aber es bewegte sie auf seltsame Weise.
    Sie gähnte und genoss die Wärme seines Körpers im Rücken. Bevor sie einschlief, fragte sie sich, ob Bobby all diese neuen, aufregenden Gefühle mit seiner Frau ebenfalls entdeckt hatte. Wenn ja, dann konnte sie sein Verhalten besser verstehen.
    Ein Lichtstrahl auf dem Gesicht weckte Maribeth mehrere Stunden später. Sie öffnete die Augen und starrte auf die Gardinen, die in der Mitte einen Spaltbreit offenstanden. Sie fühlte sich zu wohl im Bett, um aufzustehen und sie zu schließen. Daher drehte sie sich einfach um und bettete den Kopf auf das Kissen.
    Doch dieses besondere Kissen war wesentlich fester als ein gewöhnliches, und es atmete.
    Das reichte, um sie mit einem Schlag hellwach zu machen.
    Chris lag neben ihr und schlief. Das Licht erreichte ihn nicht. Sie stützte sich auf die Ellbogen und blickte zu ihm hinab. Sie genoss den Anblick dieses Mannes, den sie geheiratet hatte.
    Er hatte unmöglich lange, dichte Wimpern. Seine Haut war gebräunt, so als würde er viele Stunden draußen in der Sonne arbeiten. Dichtes schwarzes Haar fiel ihm in die Stirn und verlieh ihm einen jungenhaften Charme.
    Chris hatte nie jungenhaft ausgesehen. Er hatte immer wesentlich reifer als der Rest der Gruppe gewirkt. Vielleicht hatte es hauptsächlich an seinem ernsten Gesichtsausdruck gelegen.
    Das plötzliche Klingeln des Telefons auf dem Nachttisch ließ sie zusammenzucken. Noch überraschender war Chris’ Reaktion. Noch bevor das erste Klingeln verstummte, schlug er die Augen auf und griff zum Hörer. Im Nu war er aus tiefem Schlaf völlig erwacht.
    „Cochran”, murmelte er in den Hörer.
    Danach schwieg er lange Zeit. Er hatte Maribeth den Rücken zugedreht, doch sie sah, dass sich seine Muskeln spannten, während er lauschte.

    „Besteht die Möglichkeit, dass es sich um einen Irrtum handelt?”
    Erneut folgte ein langes Schweigen, während er zuhörte.
    „Ich verstehe”, bemerkte er schließlich, bevor er den Hörer wieder auflegte und sich mit dem Rücken zu ihr aufsetzte. Er stützte die Ellbogen auf die Schenkel und senk te den Kopf in die Hände.
    „Eine schlechte Nachricht?”
    Langsam richtete er sich auf und drehte sich zu ihr um. Seine dunklen Augen wirkten trostlos. „Es tut mir leid. Hat dich das Telefon geweckt?” Seine Stimme klang tonlos.
    Maribeth wurde sich plötzlich ihrer Nacktheit bewusst. Sie zog das Laken ein wenig höher über die Brust. „Nein. Ich war schon wach und habe dich im Schlaf beobachtet.”
    Ihre Bemerkung entlockte ihm den Anflug eines Lächelns. „Das klingt langweilig. Du hättest mich wecken sollen.” Er streckte sich neben ihr aus. Das Laken bedeckte nur notdürftig seine Lenden. „Guten Morgen, Mrs. Cochran”, murmelte er und küsste sie sanft.
    „Hast du gut geschlafen?”
    Er sagte genau das Richtige, aber irgend etwas stimmte nicht. Sie erkannte es an seinen Augen. „Ja, danke.”
    „Glaubst du, dass du dich daran gewöhnen kannst, das Bett mit mir zu teilen?”
    Nun sah sie ein wenig mehr Wärme in seinem Blick. „Ich denke schon”, erwiderte sie abwesend. „Stimmt irgend etwas nicht?”
    „Was meinst du?”
    „Den Anruf.”
    „Ach so. Das war geschäftlich.”
    „Ich dachte, dein Vater braucht dich in den nächsten Tagen nicht.”
    Eine lange Pause folgte, so als suchte er nach einer Antwort. Als sie kam, schien keinerlei Zusammenhang zu ihrem Gespräch zu bestehen. „Ich habe in der letzten Woche nicht besonders klar gedacht. Sonst hätte ich erkannt, dass es kein idealer Zeitpunkt für eine Heirat war.”
    Sie erstarrte. „Aha, ich verstehe.”
    „Es hat nichts mit dir zu tun. Es ist nur…” Er hielt inne, suchte offensichtlich nach Worten.
    „Mein Leben ist mo mentan etwas kompliziert.”
    „Du hast vergessen, dass es kompliziert ist?” hakte sie nach.
    „Ich neige dazu, viele Dinge zu vergessen, wenn ich in

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