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Niedersachsen Mafia

Niedersachsen Mafia

Titel: Niedersachsen Mafia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannes Nygaard
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Pizzeria?«,
fragte Madsack.
    »Genau.« Dann sah sie Putensenf an. »Klärt das auch Ihre kritische
Frage, weshalb ich mich nicht ständig am Arbeitsplatz aufhalte?«
    »Wer ist nun der geheimnisvolle Fremde, den Sie vereint mit Rossi
und Stupinowitsch gesehen haben?«, fragte Madsack.
    »Ich habe eine Vermutung«, sagte Frauke.
    »Mateo Zafferano.« Madsack sah Frauke fragend an.
    »Der Mann im Hintergrund? Der Inhaber des italienischen
Gemüseimportunternehmens?«
    Frauke nickte Putensenf zu. »Richtig. Rossi ist nur der
Geschäftsführer, der Statthalter. Sicher. Das ist nur eine Vermutung. Da wir
aber schon sehr viel Unruhe in die Organisation hineingetragen und ihre
Strukturen zum Teil aufgedeckt haben, hat man sich in Hannover zum Krisengipfel
getroffen.«
    »Wenn Dottore Carretta dabei war, würde das heißen, dass der Anwalt
in die kriminellen Machenschaften involviert ist«, gab Putensenf zu bedenken.
    »Vorsicht«, gemahnte Frauke. »Beim Treffen am gestrigen Abend könnte
man sich darauf beschränkt haben, rechtliche Fragen zu klären. Ich kann mir
nicht vorstellen, dass Stupinowitsch und Don Mateo – wenn er es war – in aller
Öffentlichkeit strategische Überlegungen anstellen.«
    »Das kann ich nachvollziehen«, stimmte Madsack zu.
    Schwarczer räusperte sich und zog alle Blicke auf sich.
    »Ich könnte versuchen, es zu eruieren«, bot er an.
    »Gut.« Frauke nickte.
    »Warum hat Danielo Battaligia, der als Strohmann für Stupinowitsch
das Bordell führt, nicht an dem Gipfeltreffen teilgenommen?«, fragte Putensenf.
    »Dafür gibt es zwei Gründe. Möglicherweise ist Battaligia zu
unbedeutend. Außerdem scheint es, als wäre Stupinowitsch nur für die
Beschaffung der illegalen Medikamente zuständig, während die Organisation die
Verteilung und den Verkauf wahrnimmt«, erklärte Frauke.
    Dann erörterten sie Richters Selbstmordversuch und die Verstrickung
des Wittinger Polizisten Eberhard Annenmeyer.
    »Es verwundert mich nicht, dass Richter sich Dottore Carretta als
Anwalt genommen hat«, schloss Frauke. »Ich werde jetzt ins
Untersuchungsgefängnis fahren und Richter vernehmen. Sie, Schwarczer, werden
mich begleiten. Rufen Sie vorher Richters Anwalt an, sonst begeben wir uns
vergeblich dorthin. Gibt es sonst noch etwas?«
    Madsack nickte. »Die Lüneburger Kollegen haben uns heute Morgen
informiert, dass Günter Blechschmidt gestern in seinem Haus in Salzhausen
überfallen wurde. Am späten Nachmittag klingelten zwei Männer. Als Blechschmidt
öffnete, schlugen sie sofort zu. Er liegt mit gebrochenem Kiefer, Jochbeinbruch
und Milzriss im Städtischen Klinikum in Lüneburg. Er ist nicht
vernehmungsfähig. Seine Lebenspartnerin ist dazugekommen, konnte aber zu den
Tätern keine Angaben machen.«
    »Das ist ein weiterer Beweis dafür, wie brutal und professionell die
Organisation vorgeht. Die haben sofort erkannt, dass Blechschmidt unser
Tippgeber war. Dank seiner Mitarbeit ist die Logistikkette aufgeflogen. Dafür
hat man sich gerächt.«
    Madsack stimmte Frauke zu. »Der Mann hat Glück gehabt, dass er mit
dem Leben davongekommen ist.«
    »Da wäre ich mir nicht sicher«, widersprach Frauke. »Wenn wir
weiterhin erfolgreich sind und es uns gelingt, noch mehr aufzudecken, besteht
die Gefahr, dass man Blechschmidt noch weiter bestraft. Für die Organisation
ist die abschreckende Wirkung wichtig. Man hat ein Exempel statuiert, um
anderen deutlich zu zeigen, wie man mit Verrätern umgeht.«
    »Wie wollen wir Blechschmidt schützen?«, fragte Madsack.
    »Setzen Sie sich mit Lüneburg in Verbindung. Das sollen die dortigen
Kollegen übernehmen«, entschied Frauke. Sie hatte selbst erfahren müssen, wie
die Organisation vorging. Laut sagte sie: »Der Mord an Friedrich Rabenstein
sollte uns allen ein mahnendes Beispiel sein, dass die Leute vor nichts
zurückschrecken.«
    »Auch nicht vor einem weiteren Polizistenmord?« Putensenf hatte den
Kopf leicht zur Seite geneigt und musterte Frauke aus zusammengekniffenen
Augen.
    Frauke ahnte, dass der Kriminalhauptmeister darauf anspielen wollte,
dass der Anschlag auf den Rentner Rabenstein eigentlich ihr gegolten hatte.
    »Auch Polizeibeamte sind nicht sicher«, wich sie aus. »Denken Sie an
unseren Kollegen Lars von Wedell. Und – passen Sie gut auf sich auf.«
    Frauke hatte den Eindruck, als würden ihre Mitarbeiter eine Spur
nachdenklicher in ihre Büros zurückkehren.
    Sie rief in der Kriminaltechnik an und erkundigte sich, ob es
weitere Ergebnisse aus der

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