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Niedersachsen Mafia

Niedersachsen Mafia

Titel: Niedersachsen Mafia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannes Nygaard
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Spielwiese, eine Küche,
in der sich statt eines Kochs Kakerlaken aufhalten, ein Vorratsraum, in dem
sich auch das Personal umzieht. Eine Treppe führt nach oben. Da befinden sich
die Gesellschaftszimmer. Dann wäre da noch das Büro des Geschäftsführers.«
    Frauke schüttelte sich. »In solchen Etablissements haben Männer
Spaß?«
    Putensenf bewegte den Kopf hin und her. »Wenn Sie solche Fragen
stellen … Da bin ich kein Mann.«
    »Was haben wir gefunden?«
    »Fünf Mädchen. Mit der einen, die sich durch den Nebeneingang
davonmachen wollte, sechs. Sieben Freier. Außer denen da.« Putensenf zeigte auf
die Bar.
    Frauke sah ihn erstaunt an. »Wie geht das?«
    »Vielleicht ist das billiger, wenn sich zwei Männer eine Frau
teilen. Wir haben jedenfalls diese Konstellation angetroffen. Außerdem saß
einer in einer Kabine und hat über einen Monitor ein anderes Paar beobachtet.
Der hatte eine Rolle Kleenex dabei …«, ergänzte Putensenf mit einem süffisanten
Lächeln.
    »Ersparen Sie mir unappetitliche Einzelheiten«, stoppte Frauke den
Kriminalhauptmeister. »Sind wir fündig geworden?«
    »Sie meinen, in Sachen Viagra? Ja. Im Büro des Geschäftsführers lag
ein ganzer Berg von dem Zeug.«
    »Gab es weitere Funde an Betäubungsmitteln?«
    »Bisher nicht. Nur das, was die Kollegen hinter dem Tresen gefunden
haben.«
    »Und sonst?«
    »Das Übliche. Keine Aufenthaltsgenehmigung, keine Arbeitserlaubnis.
Einer der Gäste wurde gesucht, weil er eine Haftstrafe wegen wiederholten
Schwarzfahrens nicht angetreten hat. Ich sag es ja nicht gern, aber die Razzia
war ein voller Erfolg.«
    »Ein Kompliment aus Ihrem Mund?«
    Putensenf sah sich um. »Na ja. Hier hört es ja keiner.«
    »Wer keine Papiere hat, wird mitgenommen«, wies Frauke ihn an.
    »Ist schon veranlasst.«
    Schnaufend stieß Madsack zu den beiden. »Das ist ein richtiges
Dreckloch«, sagte er entsetzt und zog sich demonstrativ seinen Krawattenknoten
gerade. »Wir haben die Gewerbeaufsicht und das Gesundheitsamt nachbestellt.«
    Frauke nickte. Die Aktion würde hohe Wellen schlagen. »Was ist mit
denen?«, fragte Frauke und wies zum Tresen.
    »Die sind schon überprüft. Bei denen ist alles sauber«, antwortete
Putensenf.
    Frauke sah auf die Frau mit entblößtem Oberkörper, die hinter dem
Tresen stand und die Gäste versorgte. Sie hatte die besten Jahre lange hinter
sich und sah trotz der dicken Schminke verlebt aus. Frauke musste lächeln, als
sie einen jungen Polizisten gewahrte, der seinen Blick nicht von der Barfrau
lassen konnte. Auch Putensenf hatte es mitbekommen.
    »Die Frau sollte ihren BH Marke Zauberflöte wieder anlegen.«
    »Zauberflöte?«, fragte Frauke mit einer hochgezogenen Augenbraue.
    »Ja«, erwiderte Putensenf mit einem breiten Grinsen. »Wenn sie den
ablegt, geht der ganze Zauber flöten.« Dabei deutete er mit seinen Händen in
übertriebener Weise an, wie sich üppige weibliche Rundungen links und rechts
des Bauchnabels ausmachen würden.
    Frauke steuerte die beiden Männer an, die am Tresen saßen und
scheinbar unbeteiligt Bier tranken.
    »’n Abend«, sagte sie.
    Die beiden starrten sie aus glasigen Augen an.
    »Oh God, what a nice place« ,
sagte der Größere mit schwerer Zunge.
    »What, what, what?«, fragte
sein Zechkumpan und hielt sich am Tresen fest, damit er nicht hintenüberfiel.
    »Engländer?«, fragte Frauke Putensenf, der ihr gefolgt war.
    Der Kriminalhauptmeister nickte. »Die werden keine schönen
Erinnerungen an ihren Aufenthalt in Hannover mitnehmen.«
    Frauke drehte sich um. »Madsack. Ich möchte, dass hier alles
umgedreht wird. Jeder Winkel soll durchleuchtet werden. Ich möchte wissen, ob
hier noch mehr verborgen ist. Illegale Medikamente, Drogen – das ganze
Programm. Und sagen Sie allen Beteiligten, sie sollen möglichst viel Lärm
machen. Das Ganze soll mit so viel Aufhebens wie möglich vonstattengehen.«
    Der Hauptkommissar lächelte vergnügt in sich hinein und rieb sich
die Hände. »Aber gern doch«, strahlte er.
    Während Frauke und Madsack versuchten, Danielo Battaligia zu
verhören, durchsuchten die im Einsatz befindlichen Beamten das Etablissement.
Zusätzlich war noch ein Hundeführer mit einem Drogensuchhund angefordert
worden.
    Der Geschäftsführer des Bordells saß auf einem Barhocker.
    »Ich will sofort meinen Anwalt sprechen«, wiederholte er ständig.
    »Dottore Carretta«, stellte Frauke lakonisch fest.
    Battaligia ließ es unkommentiert und drückte jede zweite Minute
nervös auf

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