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Niemand hört dich schreien (German Edition)

Niemand hört dich schreien (German Edition)

Titel: Niemand hört dich schreien (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Burton
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vom Anblick der Szene los. »Ich muss wissen, wer diese Leiche gefunden hat.« Es waren nur ein paar Fragen an die uniformierten Beamten nötig, um zu erfahren, dass ein Jeff McNamara sie entdeckt hatte. Er war der Geschäftsführer von JN Civil Engineering und war hergekommen, um einiges aufzuarbeiten. Er hatte aus dem Fenster geschaut und die Frau gesehen.
    Sofort hatte er die Notrufzentrale alarmiert. McNamara war ein verschrobener Typ mit schütterem blondem Haar und hagerem, leicht gebeugtem Körper. Der Leichenfund hatte ihn sehr erschüttert, aber er hatte sein Bestes getan, um den Beamten zu erzählen, was er wusste. Und das war nicht eben viel.
    Jacob und Zack gingen die umliegenden Bürogebäude ab und stellten fest, dass sie am Wochenende alle geschlossen waren. Wäre McNamara nicht hergekommen, hätte man die Leiche vermutlich erst am Montag gefunden.
    Zack zog einen Kaugummi aus der Hosentasche und bot ihn Jacob an. Als dieser ablehnte, wickelte er ihn aus und steckte ihn sich in den Mund. »Tess«, rief er.
    Sie kam zu ihnen herüber und bemühte sich um einen neutralen Gesichtsausdruck, während ihr Blick zwischen den beiden hin und her ging. »Die Abdrücke an ihrem Hals deuten darauf hin, dass sie erwürgt worden ist.«
    Jacob wappnete sich. »Wie sieht das Opfer aus?«
    Tess starrte Jacob an. »Schau selbst.« Sie trat beiseite.
    Zum ersten Mal konnte Jacob die Leiche ganz sehen. Sie war blond. Zierlich.
    »Sie sieht nicht aus wie die anderen«, sagte Tess. »Oder wie Kendall Shaw.«
    Kendall war fast die ganze Nacht wach gewesen. Aber diesmal war sie absichtlich aufgeblieben. Sie hatte das Internet nach alten Zeitungsberichten durchsucht, die ihr etwas über die Frau in ihren Träumen verraten könnten. Falls es ein Gewaltverbrechen gegeben hatte, standen die Chancen gut, dass darüber berichtet worden war.
    Sie hatte nur wenige Details. Es war vor fünfundzwanzig Jahren gewesen. Zwei kleine Kinder. Eine dunkelhaarige Frau. Schreie. Sie hatte weder einen Ort noch eine Todesursache. Wenig überraschend hatte ihre Suche nichts ergeben.
    Auf dem Flur erklangen Nicoles schwerfällige Schritte, und kurz darauf erschien sie in der Tür. Sie trug ein pinkfarbenes Empire-Oberteil zu Umstandsjeans und hatte ihr Haar mit Spangen zurückgesteckt. Ihr Bauch hatte sich augenscheinlich gesenkt. Bald würde das Baby kommen – in einer, höchstens zwei Wochen.
    »Arbeitest du an einer Story?«
    Kendall strich sich mit dem Handrücken ein paar Strähnen aus dem Gesicht. »Ja. Wenn mir ein Aufmacher einfällt, kann ich nicht schlafen.«
    »Keine bösen Träume?«
    »Nein, gar keine.« Zum ersten Mal seit langer Zeit hatte sie das Gefühl, wieder ein wenig Kontrolle zu erlangen. Sie hatte mit Dr. Christopher für Montag einen weiteren Hypnosetermin vereinbart. Je mehr Einzelheiten sie herausbekam, desto schneller würde es mit ihrer Suche gehen.
    »Machst du jemals Pause?«
    Kendall schüttelte den Kopf. »Nicht oft.« Sie hatte kaum zu Ende gesprochen, als es an der Haustür klingelte. »Mist.«
    Nicole lächelte. »Das ist wahrscheinlich Todd. Er bringt eine Auswahl Fliesen mit.«
    Das hatte Kendall vergessen. »Stimmt. Er hat etwas über ein Lieferproblem bei den Fliesen gesagt, die der Designer ausgesucht hat.« Letzte Woche war ihr der Umbau so wichtig erschienen, und inzwischen bereute sie fast, dass sie sich in das Projekt gestürzt hatte. Im Moment konnte sie keine Unterbrechung gebrauchen.
    »Ich gehe schon an die Tür«, meinte Nicole.
    »Danke.« Kendall wandte sich wieder dem Bildschirm zu. Unten hörte sie Stimmen, beachtete sie aber nicht weiter.
    Sekunden später erschien Nicole mit Brett im Schlepptau. Er trug einen vornehmen Mantel, einen dunklen Rollkragenpullover und gebügelte Jeans über glänzenden italienischen Slippern.
    Bei ihrem Anblick runzelte er die Stirn. »Wie schnell kannst du dich fertig machen?«
    Kendall minimierte das Programmfenster. »Wieso?«
    Er sah zu Nicole hinüber, als wollte er in ihrer Gegenwart nichts sagen.
    Ärger keimte in Kendall auf. »Mach schon, Brett. Sie kann Geheimnisse bewahren.«
    Nicole lächelte und rührte sich nicht von der Stelle. Mehr als einmal hatte sie Kendall gesagt, dass sie Brett nicht mochte. Jetzt würde sie stehen bleiben, einfach um ihn zu ärgern.
    Brett zog die Augenbrauen hoch. »Es gibt wieder einen Mord.«
    Kendall wurde schlagartig übel. » Was ?«
    »Ich kenne nicht alle Einzelheiten, aber ich habe eine Freundin, die in dem Büropark

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