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Niemand hört dich schreien (German Edition)

Niemand hört dich schreien (German Edition)

Titel: Niemand hört dich schreien (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Burton
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mehr, auf die Gefühle dieser Frau Rücksicht zu nehmen.
    Danas Miene verhärtete sich. Sie kramte in ihrer Manteltasche und zog eine Pistole heraus. Das Mondlicht glitzerte auf dem Lauf, der direkt auf Nicole zeigte. »Es ist mir herzlich egal, ob Sie mich mögen.«
    Entsetzt sah sich Nicole auf dem dunklen Parkplatz um. Aber da war niemand.
    Dana grinste. »Niemand wird Ihnen helfen. Ich habe versucht, nett zu Ihnen zu sein. Ich wollte Sie bezahlen. Aber jetzt lassen Sie mir keine andere Wahl, als Ihnen das Baby wegzunehmen.«
    Nicoles Hand glitt zu ihrem Bauch. Der Wunsch, ihr Kind zu beschützen, wurde übermächtig. »Sie können sie nicht bekommen.«
    »Ich werde sie bekommen.«
    »Wenn Sie auf mich schießen, verletzen Sie das Kind.«
    Dana wirkte unbesorgt. »Ich kann Sie so anschießen, dass Sie bewegungsunfähig sind, ohne dass das Kind verletzt wird. Ich habe dafür trainiert, wissen Sie.«
    Nicole wich einen Schritt zurück. Sie hatte diesen wahnsinnigen Ausdruck schon einmal gesehen. In den Augen ihres Mannes. »Sie sind verrückt.«
    »Ich bin praktisch veranlagt. Ich weiß, was ich will, und hole es mir. Jetzt gehen Sie.«
    »Wohin?«
    »Mein Auto steht da hinten in der Ecke.«
    »Ich werde nicht gehen.«
    Dana stieß mit der Pistole nach ihr. »Wenn Sie mich zwingen, verlieren Sie nur. Wenn ich nicht kriege, was ich will, werde ich mich an die Leute halten, die Ihnen etwas bedeuten. Zum Beispiel diese hochnäsige Kendall Shaw.«
    »Kendall hat nichts damit zu tun.«
    »Sie ist Ihre Freundin. Ein Mittel zum Zweck. Und jetzt machen Sie schon, sonst kümmere ich mich um Kendall.« Ein bösartiges Lächeln verzerrte ihre Lippen. »Ich müsste sie nicht töten, um sie zu ruinieren. Ein bisschen Säure ins Gesicht, und ihr Leben wäre für immer zerstört.«
    Nicole war übel. Sie saß in der Falle. »Lassen Sie Kendall aus dem Spiel.«
    »Das hängt von Ihnen ab. Gehen Sie, sonst ist Kendall dran.«
    Nicole machte einen Schritt auf das Auto zu. Es musste doch einen Ausweg geben. Sie war vor Richard geflohen, sie würde auch Dana entkommen.
    Dana zog die Wagenschlüssel aus der Tasche und klickte auf die Zentralverriegelung. Die Rücklichter des BMW gingen an, und der Kofferraum schwang auf. »Dann wäre da noch Ihre Freundin Lindsay. Wie ich gehört habe, ist sie schwanger. Es wäre doch schrecklich, wenn sie einen schlimmen Unfall hätte und ihr Kind verlieren würde.«
    »Sie sind böse.«
    »Davon haben wir alle ein bisschen in uns.« Dana stieß mit der Pistole in die Luft. »Jetzt lassen Sie die Tasche fallen und steigen Sie ein!«
    »Nein.«
    Danas Gesicht verzerrte sich vor Wut. Blitzartig stürzte sie sich auf Nicole und ließ den Pistolengriff auf ihren Kopf niedersausen. Der Schmerz betäubte Nicole, und sie taumelte. Dana stieß sie in den Kofferraum und schnappte sich ihre Tasche. Krachend schlug sie den Deckel zu.
    Nicole fasste sich benommen an den Kopf und begann dann, von innen gegen den Kofferraumdeckel zu hämmern. »Lassen Sie mich raus! Lassen Sie mich raus!«
    Suchend sah sie sich nach dem im Dunkeln leuchtenden Öffnungshebel um, der hier irgendwo sein musste, konnte ihn aber nirgends sehen. In der Erwartung, ihn wenigstens zu fühlen, tastete sie um sich herum. Ihr Kopf hämmerte, und ihr Magen zog sich zusammen. Der Schmerz ließ sie den Hebel für einen Moment vergessen, und sie musste ein paarmal tief ein- und ausatmen, bis es vorüberging.
    Plötzlich ertönte ein Schuss.
    Dana schrie auf. Ein weiterer Schuss folgte, und jemand stürzte gegen den Kofferraum und schien zu Boden zu gleiten.
    Nicole fing wieder an, gegen den Kofferraumdeckel zu hämmern, und schrie: »Hilfe! Ich bin hier drin! Dana hat mich im Kofferraum eingeschlossen!«
    »Es ist schon gut, Nicole.« Eine Männerstimme, die besänftigend klang.
    Beinahe hätte sie vor Erleichterung geweint. »Lassen Sie mich raus. Diese Frau ist wahnsinnig. Sie versucht, mir mein Baby wegzunehmen.«
    »Sie wird Ihnen Ihr Kind nicht wegnehmen«, sagte der Mann. »Es ist alles gut.«
    »Können Sie den Schlüssel suchen? Ich glaube, er ist in ihrer Manteltasche. Dann können Sie mich rauslassen. Der Öffnungshebel hier drin ist weg. Sie muss ihn unbrauchbar gemacht haben.«
    Sie hörte, wie der Mann um das Auto herumging. Dann das Klimpern von Schlüsseln. Gott sei Dank! Er würde sie retten.
    Bange Sekunden verstrichen, während sie darauf wartete, dass der Kofferraum aufging.
    »Lassen Sie mich jetzt raus?«, rief sie.
    »Noch

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