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Niemand hört dich schreien (German Edition)

Niemand hört dich schreien (German Edition)

Titel: Niemand hört dich schreien (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Burton
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weil der Überfall auf Sie möglicherweise mit drei Mordfällen in Verbindung steht.«
    Adriannas Miene verdüsterte sich. »Ich bin nicht sicher, wie ich Ihnen da helfen kann.«
    Zack schob die Hände in die Taschen. »Hat Ihnen schon mal jemand gesagt, dass Sie aussehen wie Kendall Shaw?«
    Adrianna wirkte nicht geschmeichelt. »Klar. Jeder hat doch einen Doppelgänger.«
    »Meine Herren, was bezwecken Sie mit diesen Fragen?« Der ärgerliche Einwurf kam von Margaret.
    »Können wir uns irgendwo in Ruhe unterhalten?«, fragte Jacob.
    »Ich wüsste nicht, was es da zu reden gibt«, bemerkte Margaret.
    Adrianna musterte Jacob kurz. Er hatte das Gefühl, dass ihre Geduld langsam zu Ende ging. Sie schien in Eile zu sein und hatte offenbar keine Zeit für unvorhergesehene Ereignisse. »Natürlich. Nehmen Sie doch bitte am Besprechungstisch Platz.«
    Die vier setzten sich um den runden Glastisch. Die Stühle waren zu modisch für Jacobs Geschmack, aber zu seiner Überraschung waren sie bequem.
    Er legte eine Akte auf den Tisch, öffnete sie und nahm die Polizeifotos der Opfer heraus. »Kennen Sie eine dieser Frauen?« Er nannte den Namen jeder Frau, während er auf sie deutete.
    Seufzend beugte sich Adrianna vor und betrachtete die Bilder. »Nein. Ich habe keine von ihnen je gesehen. Worum geht es denn?«
    »Diese Frauen sind ermordet worden. Haben Sie von dem Fall gehört? Es wurde in den Medien darüber berichtet.«
    Adrianna zog die Augenbrauen zusammen. »Nein. Ich war außer Landes. Ich war in Frankreich auf einer Einkaufstour und bin erst heute Morgen zurückgekommen.«
    »Wir glauben, dass diese drei Frauen Schwestern waren – dass jede von einer anderen Familie adoptiert wurde. Und wir glauben außerdem, dass der Mörder das möglicherweise gewusst hat.« Es war ein Schuss ins Blaue, aber er wollte ihre Reaktion sehen.
    Inzwischen machte Adrianna aus ihrer Ungeduld keinen Hehl mehr. »Worauf wollen Sie hinaus? Und was hat das alles mit mir zu tun?«
    Margaret begann, mit den Fingern auf die Tischplatte zu trommeln.
    Jacob sah sie an. »Sind Sie adoptiert, Ms Barrington?«
    Adriannas Augen blitzten amüsiert auf. »Nein.«
    Jacob betrachtete Margaret und versuchte, Ähnlichkeiten zwischen ihr und Adrianna festzustellen. Beide waren gut gekleidet und hatten eine hoheitsvolle Haltung. Aber das war nur die Oberfläche. Ihn interessierten mehr die Knochenstruktur und der Körperbau – Merkmale, die genetisch bedingt waren. Margaret war zierlich und deutlich kleiner als ihre Tochter. Ihr Gesicht war rund, das von Adrianna länglich und kantiger. Margaret hatte kleine Hände mit eher kurzen Fingern, die Hände ihrer Tochter dagegen waren lang und schmal.
    »Ms Barrington, haben Sie Brüder oder Schwestern?«
    »Sie ist ein Einzelkind«, antwortete Margaret für ihre Tochter.
    »War Ihr Vater früher schon einmal verheiratet?«, fragte Zack.
    »Nein.«
    Jacob sah Margaret an. »Könnte er noch irgendwelche anderen Kinder gezeugt haben?«
    »Nein. Das weiß ich genau.« Margaret zögerte. »Und ich kann Ihnen versichern, dass auch ich keine anderen Kinder habe, und dass ich Adrianna zur Welt gebracht habe. Ich habe unzählige Fotos, die das belegen.«
    Margaret Barrington log. Jacob wusste es.
    »Es ist wichtig, dass Sie uns gegenüber ehrlich sind«, sagte er ruhig. »Wir glauben, der Mörder weiß, dass seine Opfer Schwestern sind, und er tötet sie aus diesem Grund.« Wieder fischte er im Trüben, aber er durfte nichts unversucht lassen, um die Verbindung zu finden. »Wir glauben, er hat heute möglicherweise versucht, Ihre Tochter zu entführen.«
    Die ältere Frau wurde blass. »Warum sollte ich lügen? Ich habe nichts zu verbergen.«
    Adrianna trommelte mit den manikürten Fingern auf den Tisch. Ihre Geduld schien endgültig am Ende zu sein. »Mir ist bewusst, dass Ihre Arbeit schwierig ist, meine Herren. Aber wir können Ihnen nicht weiterhelfen. Ich bin nicht adoptiert. Daddy hatte keine weiteren Kinder.«
    »Ihre Gesichtszüge sind denen von zweien der Opfer sehr ähnlich«, sagte Zack. Auch er war nicht bereit, so einfach aufzugeben.
    Adrianna verdrehte die Augen. »Ich bin nicht adoptiert, also spielt es keine Rolle, wem ich ähnlich sehe.«
    »Okay. Aber Sie müssen begreifen, dass jeder, der eine Verbindung zu dieser Familie hat, in tödlicher Gefahr schwebt.«
    Adrianna nickte. »Danke, aber wir können Ihnen nicht weiterhelfen. Wenn Sie uns jetzt entschuldigen würden.«
    Jacob fixierte Mrs Barrington.

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