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Niemand hört dich schreien (German Edition)

Niemand hört dich schreien (German Edition)

Titel: Niemand hört dich schreien (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Burton
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hinteren Räumen trennte.
    »He, das dürfen Sie nicht!«, rief die Sprechstundenhilfe.
    Kendall ging weiter. Sie entdeckte Dr. Young, die gerade aus einem Untersuchungszimmer kam. »Dr. Young?«
    Die Ärztin sah auf. »Ja?«
    »Mein Name ist Kendall Shaw. Ich bin eine Freundin von Nicole Piper. Sie ist gestern Nacht nicht nach Hause gekommen, und ich mache mir Sorgen. Haben Sie sie in den letzten achtzehn Stunden gesehen?«
    »Frau Doktor, diese Frau ist einfach hereingestürmt«, sagte die Sprechstundenhilfe.
    Die Ärztin hob die Hand, um die Frau zum Schweigen zu bringen. »Nein, ich habe sie nicht gesehen.«
    Kendalls Unbehagen verstärkte sich. »Könnte es sein, dass sie in der Klinik ist, ohne dass Sie davon wissen?«
    »Wenn die Wehen eingesetzt hätten, würde sie mich anrufen.« Dr. Young verzog das Gesicht. »Es sei denn, sie wäre nicht in der Lage anzurufen. Ich frage in den Krankenhäusern nach.«
    »Okay. Danke.«
    Kendall wartete, während Dr. Young alle vier Krankenhäuser in der unmittelbaren Umgebung anrief. Keine Nicole Piper. Niemand, auf den ihre Beschreibung passte.
    Die Ärztin legte den Hörer auf. »Nichts.«
    Kendall nickte. Irgendetwas stimmte hier ganz und gar nicht. »Danke.«
    »Rufen Sie mich an, wenn Sie sie finden.«
    »Mache ich.«
    Kendall verließ die Praxis und ging zu ihrem Auto. Von dort rief sie Carnie Winchester an und erfuhr, dass auch in der Adoptionsagentur niemand Nicole gesehen hatte.
    Das war seltsam. Sehr seltsam. »Mist.«
    Wieder wählte sie eine Nummer und wartete, bis ein Beamter sagte: »Henrico-County-Polizei.«
    »Jacob Warwick, bitte.«
    Die Zentrale verband sie mit einem Anrufbeantworter. Sie drückte die Null und fragte nach Zack Kier. Als sie erfuhr, dass er nicht im Haus war, verlangte sie David Ayden. Sie stellte klar, dass dies kein dienstlicher Anruf war, sondern dass es um etwas Persönliches ging. Um einen Notfall. Trotzdem war sie sich nicht sicher, ob Ayden ihren Anruf entgegennehmen würde.
    Ein paar Sekunden später sagte eine tiefe Stimme: »Ms Shaw.«
    »Ich möchte Sie um einen Gefallen bitten.«
    »Ich gebe keine Interviews und auch keine Stellungnahmen ab.«
    »Es geht um meine Mitbewohnerin. Nicole Piper.«
    »Ist etwas mit dem Baby?« Die Schroffheit in seiner Stimme wich Besorgtheit.
    »Ich kann Nicole nicht finden. Ich war in ihrem Atelier, aber da ist sie nicht. Ich habe die Adoptionsagentur angerufen und bin zu ihrer Ärztin gefahren. Niemand hat sie gesehen. Das passt nicht zu ihr.«
    Einen Augenblick herrschte angespanntes Schweigen. »Ich veranlasse sofort eine Fahndung.«
    Erleichterung stieg in ihr auf. »Danke.«
    »Hat irgendjemand Nicole in letzter Zeit belästigt? Sie schien wegen Dana Miller beunruhigt zu sein.«
    Kendall konnte ihre Abneigung nicht verbergen. »Ich habe gesehen, wie Dana bei Lindsays Eröffnung mit ihr gesprochen hat.«
    »Aber Dana ist nicht bei Ihnen zu Hause aufgetaucht?«
    »Nein.« Kendall sah auf die Uhr. »Ich glaube, Nicole ist gestern Abend gar nicht heimgekommen. Ich habe erst heute Morgen gemerkt, dass sie nicht da war.« Panik schwang in ihren Worten mit.
    »Okay. Ich kümmere mich darum.«
    »Ich gehe jetzt nach Hause und sehe nach, ob sie wieder da ist.«
    »Ich lasse gleich nach ihr suchen.«
    Kendall gab Ayden ihre private Handynummer. »Bitte rufen Sie mich an, sobald Sie etwas wissen. Ich werde dasselbe tun.«
    »Gut.«
    »Ich hatte halb gehofft, Sie würden mir sagen, ich solle mir keine Sorgen machen und nicht überreagieren. Aber ich reagiere nicht über, oder?«
    »Nein, ich glaube nicht.«
    In ihren Augen brannten Tränen. »Wissen Sie, mir ist klar, dass Sie und ich nicht das beste Verhältnis hatten.«
    »Nichts davon spielt jetzt eine Rolle. Wir müssen Nicole finden.«
    »Danke.« Sie rief Brett an und teilte ihm mit, dass sie später kommen würde.
    Die Auswirkungen des Transatlantikflugs holten Adrianna ein, also ging sie ins Java Café , das drei Häuser von ihrem Laden entfernt lag, und bestellte einen dreifachen, extraheißen Espresso.
    Sie wartete kurz und trat dann mit ihrem Kaffee nach draußen in die Kälte. Fröstelnd wünschte sie sich, sie hätte sich die Zeit genommen, eine Jacke überzuziehen.
    Als sie sich ein paar Schritte vom Café entfernt hatte, rief ein Mann ihren Namen.
    »Hey, Miss Barrington.«
    Lächelnd drehte sie sich um.
    Der Mann sah völlig durchschnittlich aus. Jeans. Baumwollhemd. Dunkles Haar. Aber er hatte etwas an sich, das ihre Nerven in sofortige

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