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Niemand hört dich schreien (German Edition)

Niemand hört dich schreien (German Edition)

Titel: Niemand hört dich schreien (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Burton
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freundliches Lächeln verriet ihr, dass ihm klar war, dass sie sich nicht an seinen Namen erinnerte. »David Ayden.«
    Die Röte stieg ihr ins Gesicht. »Entschuldigen Sie. In letzter Zeit ist mein Gedächtnis nicht so toll.«
    »Möchten Sie sich zu mir setzen?« Er lächelte entspannt. »Die Tische sind knapp.«
    Ihre spontane Reaktion war Ablehnung. Das verdankte sie der Gewalttätigkeit ihres verstorbenen Mannes. »Ich will Sie nicht stören.«
    »Die Tische sind alle besetzt, und ich schlage hier nur die Zeit tot, während ich auf meinen Sohn warte.« Er zog einen Stuhl für sie vom Tisch weg. »Setzen Sie sich. Bitte.«
    Wenn sie ablehnte, würde das albern und undankbar wirken. Und schließlich fragte der Typ sie ja nicht, ob sie ihn heiraten wollte. Er bot ihr nur einen Platz an. »Danke, gern.«
    Sie stellte ihren Tee und ihr Biscotto zu seinem schwarzen Kaffee und der ordentlich zusammengefalteten Zeitung auf den Tisch. Er rückte ihr den Stuhl zurecht. Sie legte eine Hand unter ihren Bauch und ließ sich auf dem Stuhl nieder. Seine Aufmerksamkeit bewirkte, dass sie sich seltsam geborgen fühlte. Es war lange her, dass ihr jemand den Stuhl herangerückt hatte.
    Ayden trug einen dunklen Rollkragenpullover und ausgeblichene Jeans. Er musste ungefähr vierzig sein, vermutete sie, aber er war besser in Form als die meisten Männer seines Alters. An seinem linken Ringfinger steckte ein abgewetzter Ehering. Langsam fiel es ihr wieder ein. Ayden war Witwer. Er hatte zwei Kinder. Jungs, wenn sie sich recht erinnerte.
    »Was führt Sie denn hierher?«, fragte er.
    »Ich komme mindestens einmal in der Woche her.«
    Er trank einen Schluck Kaffee und lehnte sich entspannt zurück. Er schien sich in seiner Haut wohlzufühlen.
    Nicole schwenkte ihren Teebeutel in der Tasse und merkte zu ihrem Erstaunen, dass sie nicht wusste, was sie sagen sollte. Das sah ihr gar nicht ähnlich. Eigentlich konnte sie mit jedem ein Gespräch führen. Es gehörte zu einer guten Fotografin, dass die Leute sich in ihrer Gegenwart entspannten und wohlfühlten. »Kommen Sie oft hierher?«
    »Heute zum ersten Mal. Mein Sohn besucht einen Vorbereitungskurs für den SAT -Test, die Aufnahmeprüfung an der Universität. Er müsste in ungefähr zwanzig Minuten fertig sein.«
    » SAT -Test? Dann schaut er sich Colleges an?«
    Aydens Augen glänzten stolz. »Wir wollen uns im Frühjahr ein paar ansehen.«
    »Wie aufregend.«
    »Für ihn ja. Offen gestanden fühle ich mich alt dabei. Ich erinnere mich noch gut, wie seine Mutter mit ihm schwanger war.«
    Nicole veränderte ihre Sitzhaltung. Dieser Schwangerschaft konnte sie einfach nicht entfliehen. »Ja, die Zeit rast nur so.«
    Er spürte ihr Unbehagen und runzelte die Stirn. »Alles in Ordnung?«
    Sie fuhr mit dem Finger den Rand ihrer Tasse entlang. »Ich fühle mich nur ein bisschen komisch, wenn die Leute meine Schwangerschaft erwähnen.« Sie sah auf ihren Bauch hinunter. »Aber wenn der eigene Bauch so riesig ist, fällt es den Leuten natürlich schwer, nicht darüber zu sprechen.«
    »Ist denn mit dem Baby alles in Ordnung?«
    »Oh ja. Ihr geht es gut«, versicherte Nicole schnell. Mit einem Mal fühlte sie sich bleischwer. Und plötzlich sprudelte es aus ihr heraus: »Ich überlege, sie zur Adoption freizugeben. Ich bin mir nicht sicher, ob ich ihr die Mutter sein kann, die sie verdient.«
    In Aydens Blick trat ein Anflug von Bedauern. »Haben Sie schon eine Familie ausgesucht?«
    »Nein«, antwortete sie. »Aber mir ist klar, dass ich mich bald entscheiden muss.« Die Gefühle drohten sie zu überwältigen, und sie trank einen Schluck Tee in der Hoffnung, er würde sie beruhigen. »Entschuldigung. Ich wollte kein Therapiegespräch daraus machen.«
    Er verzog die Lippen zu einem warmherzigen Lächeln. »Schon okay. Haben Sie heute gearbeitet?«
    Sie war dankbar, dass er das Thema wechselte. »Ja. Ich habe Porträtaufnahmen von einer Kundin gemacht. Ich bin sogar länger geblieben, um die Bilder fertig zu bearbeiten und das Projekt abzuschließen.«
    »Ein eiliger Auftrag?«
    »Eigentlich nicht. Meine Kundin ist mir unheimlich, und ich wollte das Ganze vom Tisch haben.« Sie sprach ihre Befürchtungen laut aus, damit er ihr sagen konnte, dass sie sich töricht benahm.
    »Wer ist denn die Kundin?«
    Nicole brach ein Stück von ihrem Cookie ab und fragte sich, wieso sie überhaupt davon angefangen hatte. »Wahrscheinlich ist es albern von mir, aber es ist Dana Miller. Es ist doch albern,

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