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Niemand hört dich schreien (German Edition)

Niemand hört dich schreien (German Edition)

Titel: Niemand hört dich schreien (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Burton
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»Haben Sie die Schuhe gekauft?«
    Um ihre Lippen spielte ein durchtriebenes Lächeln. »In Braun und in Schwarz.«
    Die Tür des Cafés ging auf. Zusammen mit einer Welle kalter Luft kam ein schlaksiger Junge herein, dessen Augen dieselbe Farbe hatten wie die von Ayden. Der Junge sah sich suchend im Laden um und entdecke seinen Vater beinahe sofort. Er grinste breit.
    Ayden freute sich, seinen Sohn zu sehen, aber er bedauerte, dass sein Gespräch mit Nicole nun zu Ende war. »Sohn Nummer eins ist hier.«
    Nicole drehte sich um und sah zu dem Jungen auf. Sie lächelte.
    Ayden stand auf. »Caleb, das ist Nicole Piper.«
    Caleb schüttelte ihr die Hand. »Hey. Schön, Sie kennenzulernen.«
    »Wie ist der Test gelaufen?«
    »Gut.«
    »Gab’s Probleme?«
    »Nein.«
    Ayden fragte sich, ob der Junge je wieder in ganzen Sätzen sprechen würde.
    Nicole grinste. »Ich erinnere mich noch an meinen SAT -Test. Ich glaube, ich hatte eine Sechs in Mathe.«
    Caleb nickte. »Mathe war grässlich, aber in Englisch war ich super.«
    »Als ich den Test gemacht habe, hat die Aufsicht die Fenster geöffnet. Draußen fand gerade ein Wohltätigkeitsfest statt. Der Krach hat einen ganz schön abgelenkt.«
    »Ja, bei uns hat ein Junge dauernd mit dem Fuß getrommelt. Das war echt nervig.«
    Ayden beobachtete den Austausch und dachte, dass er soeben einem kleinen Wunder beigewohnt hatte. Caleb sprach vollständige Sätze und beteiligte sich an einer Unterhaltung.
    »He Dad, können wir gehen? Ich muss noch das Referat für Physik machen.«
    Ayden schaute auf Nicoles halb volle Teetasse und ihren Cookie. »Ich verlasse Sie ungern.«
    Nicoles Augen blitzten belustigt. »Ich habe ja meinen Cookie.«
    »Stimmt.« Dennoch störte es ihn, dass er eine hochschwangere Frau allein hier zurückließ. Er rief sich ins Gedächtnis, dass es ihn nichts anging. Das Argument stieß jedoch auf taube Ohren. Er angelte fünf Dollar aus der Tasche. »Caleb, hol dir einen Kaffee für unterwegs, dann gehen wir.«
    Caleb widersprach nicht und nahm das Geld. »Okay.«
    Ayden setzte sich wieder. »Lassen Sie sich nicht stören, essen Sie nur.«
    Nicole begann den Cookie zu essen. »Er ist ein netter Junge.«
    »Ja. Das verdanke ich seiner Mutter. Ich habe immer furchtbar viel gearbeitet.«
    »Stellen Sie Ihr Licht nicht unter den Scheffel.«
    Die nächsten fünf Minuten unterhielten sie sich, während Caleb mit dem Mädchen am Tresen flirtete. Sie sprachen über Nicoles Fotografie, und sie erzählte ihm eine lustige Geschichte über eine überspannte Braut. Die Unterhaltung war – nun, angenehm.
    Wie es der Zufall wollte, kam Caleb genau in dem Moment zurück, als Nicole ihren Tee ausgetrunken und den Cookie aufgegessen hatte.
    Ayden stand auf. »Können wir Sie zu Ihrem Wagen bringen?«
    Schwerfällig kam Nicole auf die Füße. »Ach, lassen Sie nur. Er steht nur ein paar Blocks von hier entfernt.«
    »Ein paar Blocks? Wir begleiten Sie.«
    Caleb musterte ihn. Sein Gesichtsausdruck war halb belustigt, halb überrascht, doch zum Glück platzte der Junge nicht mit dem heraus, was ihm gerade durch den Kopf ging.
    Nicole nahm ihre Tasche. »Draußen sind es minus sechs Grad. Ersparen Sie sich das doch.«
    »Ich habe direkt vor dem Café geparkt. Ich fahre Sie.« Je länger er darüber nachdachte, wie sie alleine mehrere Blocks weit ging, desto mehr störte ihn die Vorstellung.
    Sie schien dankbar für diesen Gefallen und ließ sich von ihm hinausführen. Caleb trödelte hinter ihnen her.
    Ayden öffnete die Beifahrertür eines weißen Crown-Vic-Zivilfahrzeugs und wartete, bis sie Platz genommen hatte. Dann schloss er die Tür.
    »Machst du mir auch die Tür auf?«, murmelte Caleb.
    Ayden sah den Schalk in seinen Augen. »Steig schon ein.«
    Caleb kletterte auf den Rücksitz, und Ayden setzte sich hinters Steuer. Er ließ den Motor an und fädelte sich in den Verkehr ein.
    Nicole navigierte ihn zu dem Parkplatz, wo ihr Auto stand. Inzwischen sah sie ein bisschen blass aus, und er vermutete, dass sie erschöpft war.
    »Danke fürs Bringen«, sagte sie.
    »Passen Sie auf sich auf.«
    »Mach ich.« Sie stieg aus und ging zu ihrem Wagen. Sobald sie saß, ließ sie den Motor an und gab ihm mit einem Winken zu verstehen, dass alles in Ordnung war.
    Caleb stieg aus und setzte sich nach vorn. Ayden wartete, bis Nicole weggefahren und ihm zum Abschied zugewinkt hatte.
    »Himmel, Dad, sie ist ungefähr im hundertsten Monat schwanger, und du schaust sie so an.«
    Ärgerlich bog

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