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Niemand ist ohne Schuld - Dark village ; 3

Niemand ist ohne Schuld - Dark village ; 3

Titel: Niemand ist ohne Schuld - Dark village ; 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Coppenrath Verlag GmbH & Co. KG
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nicht so gemeint“, sagte Vilde irgendwann. „Dass du theatralisch bist. Das war nicht so ernst gemeint.“
    â€žAch“, sagte Nora. „Nicht so ernst? Nur ein bisschen, oder wie?“
    â€žDu musst nicht immer alles wörtlich nehmen.“
    â€žTrine war auch meine Freundin“, sagte Nora.
    â€žJa.“ Vilde stand auf und nahm ihre Lederjacke von der Stuhllehne. Ihr Gesicht wirkte verschlossen, die Haut lag angespannt über ihren Wangenknochen. „Aber ich habe sie geliebt.“

Das Blut
    Everything I know is wrong
Everything I do, it just comes undone
And everything is torn apart
    The Hardest Part , Coldplay

1
    Am Freitag in der Schule wollten alle ganz genau wissen, wie es gewesen war.
    â€žMusstet ihr alle drei zur Polizei?“, fragte Wenche.
    â€žUnd worüber habt ihr gesprochen? Was wollten sie denn wissen?“, fragte Miriam. „Haben sie schon was rausgefunden?“
    Vilde, Nora und Benedicte standen Rede und Antwort, so gut es ging, ohne irgendwelche Details zu verraten. Es gab ja eigentlich auch nichts Genaues.
    Ja, wir waren bei der Polizei. Sie haben uns noch weiter über Trine ausgefragt, wie sie als Mensch war und wie es ihr ging. Eigentlich nichts Besonderes. Nur ein paar Fragen.
    In der ersten Pause nahm Nick Noras Hand und küsste sie, zum ersten Mal vor all den anderen, leicht auf den Mund. Nora wurde knallrot und bekam zittrige Knie.
    Die anderen glotzten, manche taten so, als wäre nichts, während ein paar Leute anfingen zu tuscheln.
    In den letzten Tagen hatten Nora und Nick keinen Hehl daraus gemacht, dass sie ein Paar waren. Aber so, wie die Dinge lagen – mit Trine und der Polizei –, hatten die meisten es erst jetzt mitbekommen.
    Nick schien die Blicke nicht zu bemerken, aber Nora spürte, wie es im Bauch kitzelte. Sie war es nicht gewöhnt, angestarrt zu werden – jedenfalls nicht mit einer Mischung aus Bewunderung und Neid, die aus den Augen vieler Mädchen sprach.
    â€žBist du sicher wegen heute Abend?“, fragte Nick, als sie den Schulhof überquerten. Sie gingen durchs Tor und setzten sich ein Stück die Straße runter auf eine Bank. Dort konnten sie ungestört reden.
    â€žJa“, sagte Nora. „Glaube schon.“
    Er drückte ihr fest die Hand. Sie schaute zu ihm auf.
    â€žIch hab Lust“, sagte sie. „Ich will.“
    Und wieder wurde sie rot, wahrscheinlich noch roter als vorhin, als er sie auf dem Flur geküsst hatte. Ich habe Lust … ich will . Dass sie ihm das einfach so ins Gesicht sagte, am helllichten Tag!
    â€žGanz sicher?“, fragte er.
    â€žJa.“
    Sie hatten die Bank erreicht. Er setzte sich zuerst und sie kuschelte sich in seine Armbeuge.
    â€žIch habe mich entschieden“, sagte sie. „Heute Abend. Ich bin ganz sicher.“
    â€žOkay“, sagte er.
    Sie schwiegen. Sie spürte seinen Körper, er hatte seinen Arm um sie gelegt, sein Handgelenk lag auf ihrer Schulter und seine Finger fielen locker über ihre linke Brust.
    â€žDu kannst es dir immer noch überlegen“, sagte er. „Wenn du willst.“
    â€žDas …“ Sie hielt inne und räusperte sich. „Das werde ich bestimmt nicht tun.“
    â€žOkay“, sagte er wieder. „Dann treffen wir uns heute Abend.“
    â€žJa.“
    Es kitzelte im Bauch, zog sich bis runter zum Po, bis in die Beine, die Füße. Oh Gott, oh Gott, oh Gott, was tat sie da bloß? Sie rückte ein Stück nach rechts, sodass seine Finger fast ihre Brust berührten. Sie schloss die Augen und hoffte, dass sie nicht alles kaputt machen würde – sein Leben, ihr eigenes. Dass es danach irgendwie weitergehen würde, schön und positiv. Dass es die Dinge vereinfachte, anstatt neue Probleme zu schaffen.
    Dann beugte sich Nick zu ihr herunter. „Du …“ Er legte ihr vorsichtig die Hand unters Kinn und küsste sie. Sie drückte sich an ihn und küsste ihn fordernd und feucht, beinahe wild. Und plötzlich waren alle Sorgen und Zweifel wie weggeblasen.

2
    Benedicte konnte dem, was um sie herum passierte, nicht folgen. Sie verschanzte sich hinter ihrer Sonnenbrille und war ungewöhnlich still. Nicht, dass es irgendjemandem aufgefallen wäre. Sie sah es ihnen an – die anderen dachten, dass sie nichts sagte, weil sie sich langweilte, weil sie sich für was Besseres hielt.
    Heute war so ein Tag, an dem sie die Gedanken der anderen

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