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Niemand ist ohne Schuld - Dark village ; 3

Niemand ist ohne Schuld - Dark village ; 3

Titel: Niemand ist ohne Schuld - Dark village ; 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Coppenrath Verlag GmbH & Co. KG
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old, oh baby we’ll be old, think of all the stories that we could have told …
    Nora war fix und fertig, sie war es leid, traurig zu sein, aber der Song trieb ihr wieder die Tränen in die Augen.
    Die Welt fühlte sich so verletzlich an, als würde sie jeden Moment auseinanderfallen.
    â€žDas alles hier“, murmelte sie vor sich hin, „bricht mir noch das Herz.“
    Vilde verdrehte die Augen. „Halloooo?“
    â€žWas?“, fragte Nora.
    â€žEcht jetzt!“ Vilde schnitt eine Grimasse. „Manchmal bist du so was von theatralisch.“
    â€žTheatralisch?“ Nora sah sie an. „Findest du mich verlogen? Meinst du das?“
    Vilde erwiderte den Blick. „Nein, Nora. Das meine ich nicht. Ich meine theatralisch. Du trägst zu dick auf.“
    Das Lied war zu Ende. Es wurde still und Nora empfand das Schweigen als schwer. Ekelhaft.
    â€žSo spricht doch niemand“, sagte Vilde schließlich. „ Das bricht mir noch das Herz !“
    â€žDoch“, sagte Nora.
    â€žScheiß drauf “, sagte Vilde. „Das hier ist kein Roman. Und kein Film.“
    â€žIch rede, wie ich will, okay?“
    â€žJa, ja, schon gut“, beschwichtigte Vilde sie. „Und hast du das aus einer von diesen Julia-Roberts-Schmonzetten, die mitten in der Nacht im Dritten laufen?“
    â€žIch meinte nur …“, begann Nora, aber dann schwieg sie, denn sie konnte nicht genau sagen, was sie gedacht hatte. Es hatte sich einfach richtig angefühlt.
    â€žNora“, sagte Vilde. „Es gibt keine Pretty Woman. Sie war eine Nutte, ja, und er war ihr Freier. Das muss man sich mal vorstellen – sie haben eine romantische Komödie über eine Hure und ihren Kunden gedreht. Das sollte dir echt zu denken geben.“
    â€žNur weil ich einen Film mag, heißt das noch lange nicht, dass …“
    Vilde fuhr ihr über den Mund. „Manchmal bist du total hollywoodgeschädigt! Komm mal wieder runter. Schneewittchen und Aschenbrödel gibt es nicht. Vergiss: Und sie lebten glücklich bis ans Ende ihrer Tage. So läuft es nicht. Nicht im echten Leben.“
    Nora schüttelte den Kopf. „Das habe ich auch nicht gesagt.“
    â€žOhhhh, mein Herz“, säuselte Vilde.
    â€žHör auf “, sagte Nora.
    â€žMein Herz, mein Herz!“
    â€žAch, und was ist mit dir? Dir geht’s total gut, oder wie? Alles easy , was, ah, ja, dein Leben ist ja sooo toll.“
    â€žMich hat noch keiner kleingekriegt.“ Vilde hob den Kopf. Ihr Hals spannte sich und ihre Lippen wurden schmal. „Und mich wird auch in Zukunft keiner kleinkriegen.“
    â€žWarum bist du denn dann so wütend?“
    â€žWütend?“
    â€žJa, wütend. Die ganze Zeit bist du auf alles und jeden wütend. Denkst du vielleicht, ich hätte es getan? Oder Benedicte? Meinst du etwa, die ganzen anderen Leute um dich rum, auf die du so sauer bist, hätten es getan? Glaubst du etwa, einer von uns hätte die Schuld an dem, was mit Trine passiert ist?“
    â€žSo einen Scheiß hör ich mir nicht an“, sagte Vilde, aber sie rührte sich nicht.
    â€žWarum bist du dann so sauer auf mich?“, fragte Nora.
    â€žIch bin nicht sauer auf dich.“
    â€žDoch. Du bist die ganze Zeit sauer. Auf mich. Auf jeden.“
    â€žBin ich nicht.“
    â€žDoch, bist du wohl.“
    â€žKann dir doch egal sein.“
    â€žDu motzt nur rum. Meinst du vielleicht, das hilft?“
    â€žJa, stell dir vor.“ Vilde schlug auf den kleinen Tisch, der zwischen ihnen stand. Der Aschenbecher hüpfte.
    â€žPssssst.“ Nora wedelte mit der Hand.
    â€žWas soll ich denn sonst tun, hast du eine Idee?“, zischte Vilde. „Ich hab diesen ganzen Scheiß in mir und soll freundlich lächeln und die ganze Welt umarmen? Stellst du dir das so vor? Soll ich vielleicht so tun, als wäre nichts? Hipp, hipp, hurra, Trine ist tot, aber was macht das schon?! Irgendwie muss ich ja Dampf ablassen. Ich kann das nicht alles in mir drin behalten, dann werde ich verrückt. Ich kann das nicht.“
    â€žJa“, sagte Nora.
    â€žStell dir vor.“
    â€žIst schon gut.“
    Wieder machte sich diese unangenehme Stille breit. Vilde seufzte, Nora fühlte sich unwohl. So war es zwischen ihnen noch nie gewesen. Sie hatten viel gelacht, Dinge unternommen und Spaß gehabt, aber das war schon eine Ewigkeit her.
    â€žIch hab’s

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