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Niemand ist ohne Schuld - Dark village ; 3

Niemand ist ohne Schuld - Dark village ; 3

Titel: Niemand ist ohne Schuld - Dark village ; 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Coppenrath Verlag GmbH & Co. KG
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weitersprechen sollte.
    â€žWenn Ihre Meinung, also das, was Sie mir sagen wollten, lautet, dass nichts stimmt und die ganze Sache keine innere Logik hat, dann können Sie es gerne für sich behalten. Mir ist auch klar, dass es völlig albern wäre zu glauben, dass ein Arzt auf diese Weise einen Mord begeht. Natürlich ist das albern. Warum sollte Wolff so einen Mord begehen? Er hätte das Ganze einfach wie eine Überdosis aussehen lassen können. Und selbst wenn es ein Unfall war und er in Panik geraten ist – warum hat er sie dann in Plastikfolie verpackt und sie im See treiben lassen? Warum hat er nicht noch ein paar Steine miteingepackt? Das hätte er doch getan, wenn er sie hätte verschwinden lassen wollen. Es gibt haufenweise Steine da draußen. Er hätte sich nur zu bedienen brauchen. Also, Kruse, von all dem brauchen Sie mir nichts zu erzählen. Was ich aber gerne hören würde: Wie sieht unser nächster Schritt aus? Ich will gerne wissen, welchen Schluss Sie aus diesen ganzen logischen Brüchen ziehen. Uns fehlt ein ganz wesentliches Teil in unserem Puzzlespiel, und das, was er verschweigt, ist mit Sicherheit viel wichtiger als die Details rund um die Ereignisse am See. Es fehlt etwas Entscheidendes. Was, Kruse? Was ist das? Was glauben Sie? Was sagt Ihnen Ihr Bauchgefühl?“
    Während sein Chef sprach, hatte Kruse immer wieder genickt und Ähm gesagt. Jetzt war er völlig überfordert. Verschwenden Sie meine Zeit nicht mit Offensichtlichem, aber sagen Sie Ihre Meinung … Was zum Teufel sollte er jetzt sagen?
    Der Ermittlungsleiter verschränkte die Hände hinter dem Kopf und hob die Augenbrauen. Nun, Kruse. Ich warte.
    â€žÃ„hm“, sagte Kruse zum fünften Mal innerhalb einer halben Minute. Er sollte wirklich die Klappe halten. Er war quasi dem Chef hinterhergeflogen, um seine Analyse der Vernehmung zum Besten zu geben, und jetzt fiel ihm kein einziger vernünftiger Satz ein.
    â€žTja“, sagte er. „Das mit dem Bauchgefühl ist schon so eine Sache …“
    â€žAch?“, sagte der Ermittlungsleiter.
    â€žIch weiß nicht so richtig.“
    â€žNein?“
    â€žIch … ich werde darüber nachdenken“, sagte Kruse.
    â€žNa ja.“ Der Ermittlungsleiter ließ den Blick über den Schreibtisch wandern, entdeckte zwei leere Tassen und sagte: „In der Zwischenzeit können Sie ja noch ein bisschen Kaffee kochen, ja? Machen Sie die Kanne noch mal voll.“
    â€žJa.“ Kruse wandte sich zum Gehen. Dann kam ihm der Geistesblitz. „Sie sind zu zweit!“ Er fuhr herum und bohrte mit dem Zeigefinger zwei Löcher in die Luft. „Darum wirkt das Ganze so unlogisch. Es ist nicht ein Mann allein gewesen. Sie waren zu zweit! Wolff hatte Hilfe. Oder umgekehrt, Wolff hat jemandem geholfen! Darum trägt das Verbrechen nicht Wolffs Handschrift und darum verschweigt er uns was. Er hat Angst, einen Mitschuldigen zu verraten!“
    â€žAha“, sagte der Ermittlungsleiter trocken.
    â€žUnd?“, sagte Kruse. „Stimmt das? Ist es so gewesen? Sind Sie derselben Meinung?“
    â€žNatürlich. Er hatte Hilfe. Sie waren zu zweit.“
    â€žYesss!“ Kruse konnte es sich gerade noch verkneifen, dem Chef die Hand zum High five hinzuhalten.
    â€žAber, Kruse“, sagte der Ermittlungsleiter und deutete auf die leere Tasse. „Vergessen Sie nicht, Kaffee aufzusetzen.“

4
    Benedicte war der festen Überzeugung, dass es etwas war, das sie gesehen hatte. Auf dem Heimweg grübelte sie darüber nach. Ihre Intuition lenkte ihre Gedanken immer wieder nach Hause.
    Zu Hause.
    Aber wie konnte eine Erinnerung an früher, irgendwas bei ihr zu Hause, relevant für die Sache mit Wolff und Trine sein? Am liebsten hätte sie sofort losgesucht oder irgendwas getan, was sie einer Antwort näherbrachte.
    Sie beeilte sich und war zwanzig Minuten früher zu Hause als sonst. Die Haustür war abgeschlossen, aber das war normal, wenn ihre Mutter allein war. Benedicte öffnete sie und ging hinein. Niemand rief: Hallo! Oder: Wie war dein Tag? Aber auch das war nicht unüblich. Ihr Vater würde erst in zwei oder drei Stunden von der Arbeit kommen, und ihre Mutter war meistens nicht mal in der Lage, einen zusammenhängenden Satz von sich zu geben.
    Benedicte warf einen Blick in die Küche. Dort war niemand, und es sah auch nicht so aus, als hätte schon jemand

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