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Niemand ist ohne Schuld - Dark village ; 3

Niemand ist ohne Schuld - Dark village ; 3

Titel: Niemand ist ohne Schuld - Dark village ; 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Coppenrath Verlag GmbH & Co. KG
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noch oft dran denken?“
    â€žWie meinst du das?“
    â€žNa ja.“ Er spielte mit seinen Händen in der Jackentasche. Der Stoff bewegte sich. Es sah aus, als würde er die Fäuste ballen und wieder öffnen. „Wolff hat dich doch angegriffen. Das war echt gefährlich. Hast du nicht … irgendwie davon geträumt oder so? Musst du da nicht dauernd dran denken?“
    â€žNein.“ Benedicte schüttelte den Kopf.
    â€žGar nicht?“
    â€žNein. Das macht mir nichts aus.“
    â€žAha“, sagte er, als ob das alles für ihn erklärte. Trotzdem runzelte er die Stirn, und sie hatte das Gefühl, dass sie die falsche Antwort gegeben hatte.
    Sollte es mir etwas ausmachen? Sollte ich Albträume und Angst vor allem haben, was sich bewegt? Mag er solche Mädchen lieber …
    Aber Trym hatte ja mal mit Trine rumgeknutscht und die war kein Angsthase gewesen. Sondern cool und direkt. Sie hatte immer ihre Meinung gesagt und sich nicht geziert. Sie war sie selbst gewesen.
    Trine …
    â€žEs klingelt gleich“, sagte Trym.
    â€žJa“, sagte Benedicte.
    Er stand auf. „Sollen wir?“
    Sie sah zu ihm hoch und wäre gerne mit ihm zurück zur Schule gegangen, aber sie hatte noch Trine im Kopf und dass er mit Trine geknutscht hatte, und das fühlte sich alles total verkehrt an.
    â€žIch …“, sagte sie. „Du. Geh schon mal vor.“
    â€žOkay.“ Er zögerte aber ein paar Sekunden, als wollte er noch etwas sagen. Doch er schwieg und stand auf.
    Benedicte sah ihm nach und dachte: Mist, verdammter. Es dreht sich doch alles um Wolff und Trine. Die ganze Zeit dachten alle an nichts anderes, ob sie es nun zugaben oder nicht. Wolff und Trine und der Mord.
    Ich muss das herausfinden, schoss es ihr durch den Kopf. Ich muss herausfinden, warum sich das mit Trine und Wolff irgendwie falsch anfühlt.
    Sie blieb noch so lange sitzen, bis sie sicher war, dass sie Trym nicht mehr einholen würde. Dann stand sie auf und folgte ihm langsam.

3
    Der Ermittlungsleiter sah auf die Uhr. „Vierzehn Uhr fünf. Wir machen eine Pause bis fünfzehn Uhr.“
    â€žSie feiger Arsch!“, sagte Wolff.
    â€žUnd Sie sind ein Lügner“, sagte der Ermittlungsleiter. Er lächelte. „Scheint so, als hätten wir beide einander verdient.“
    Er nahm seine Kaffeetasse und verließ den Raum. Kruse folgte ihm, den Notizblock und die Kaffeekanne in der Hand. Als er die Tür hinter sich zumachte, hörte er, wie Wolff mit beiden Händen auf die Tischplatte schlug.
    â€žVerdammt!“
    Der Ermittlungsleiter wartete nicht auf Kruse. Er verschwand in Richtung seines Büros, ohne sich umzusehen. Das regte Kruse wahnsinnig auf. Würde der Mann sich auch nur ein kleines bisschen für seine Meinung interessieren, wäre er stehen geblieben und hätte danach gefragt. Aber nein, kein Wort. Kruse musste sich mit der Rückansicht seines Chefs begnügen und ihm ins Büro folgen. Als er den Raum betrat, sagte Kruse: „Er verschweigt uns etwas.“
    Der Ermittlungsleiter blieb stehen und drehte sich um. Er sah Kruse an und lächelte. „Da er so gut wie nichts sagt, ist es eigentlich offensichtlich, dass er nicht alles sagt, ja.“
    Kruse errötete. „Was ich meine, ist …“
    Der ältere Kollege winkte ab. „Ja, ja. Ich weiß, was Sie meinen.“
    Kruse wurde immer roter. Auch wenn er hundert Mal eine lebende Legende der Kriminalgeschichte war – ich hab schon Leute eingebuchtet, da wart ihr noch Quark im Schaufenster –, konnte er die Leute doch nicht wie Dreck behandeln.
    â€žWarum“, begann Kruse, und seine Stimme klang eine Spur höher als sonst, „warum soll ich eigentlich in den Vernehmungen dabeisitzen und alles notieren, wenn Sie sich nicht mal anhören wollen, was ich zu sagen habe? Ich muss doch meine Meinung äußern können!“
    Der Ermittlungsleiter zuckte die Schultern und setzte sich auf seinen Bürostuhl. „Bei aller Liebe, ja! Spucken Sie es aus, Kruse. Teilen Sie mir Ihre Meinung mit. Aber es wäre schön, wenn Sie dann auch etwas zu sagen hätten, das nicht so off ensichtlich ist. Ich habe keine Lust, meine Zeit damit zu verschwenden, mir von Ihnen anzuhören, was ich selbst vor zwei Stunden schon gedacht habe.“
    â€žNatürlich“, sagte Kruse und räusperte sich unsicher, weil er nicht wusste, ob er wirklich

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