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Niemand kennt mich so wie du

Niemand kennt mich so wie du

Titel: Niemand kennt mich so wie du Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna McPartlin
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zu hören.
    «Ich habe es gehört», sagte sie.
    «Alles ist gut», antwortete Lily.
    «Tess war am Boden, und die arme Daisy … Geht es dir gut, Daisy?»
    «Ja. Mir geht’s gut.»
    «Ich habe gehört, Sie wohnen jetzt bei dieser Designerin, Eve Hayes! Ich kann nur ahnen, wie es da aussieht!»
    «Ich ziehe bald in ein eigenes Haus», antwortete Lily. «Tess ist uns jederzeit herzlich willkommen.»
    «Das ist nett.»
    «Ich muss los», sagte Lily, trat aufs Gas und ließ die Frau mitten auf der Straße stehen.
    «Wie oft habe ich dieses Kind heimgefahren? Und das war das allererste Mal, dass diese Person sich die Mühe macht, vor die Haustür zu kommen und mit mir zu sprechen», sagte sie. «Grässliche Leute!»
    Sie ließ Daisy vor der Haustür ihres Vaters aussteigen.
    «Kommst du noch mit rein?», wollte Daisy wissen.
    «Nein.»
    «Auch gut!», sagte Daisy und stapfte den Weg hinauf.
    Lily rief ihr nach. «Daisy!»
    Ihre Tochter drehte sich um.
    «Ich liebe dich, und ich mache es wieder gut!»
    «Und wie willst du das machen?»
    «Indem ich glücklich bin», antwortete Lily.
    «Na, wenigstens einer!», sagte Daisy, steckte den Schlüssel ins Schloss, ging ins Haus und machte die Tür hinter sich zu.
     
    Adam kam mit einem Picknickkorb. Es war noch früh genug, um draußen zu essen, und er bestand darauf, mit ihr auf die Wiese hinter dem Haus zu gehen und sich mit Blick aufs Meer auf eine Decke zu setzen. Er half Eve beim Hinsetzen und schob ihr ein paar Kissen unter, die er eigens aus dem Auto geholt hatte.
    «Du denkst auch an alles», sagte sie.
    Er machte eine Flasche Wein auf, aber ihnen war beiden nicht nach Alkohol zumute. Stattdessen legten sie sich einfach auf den Rücken, den Blick in den dunkler werdenden Himmel gerichtet, und redeten. Eve erzählte ihm von dem Haus für Lily und dass Declan die Kinder gehen ließ. Auf einen Ellbogen gestützt, sah er sie an.
    «Das sieht ihm aber gar nicht ähnlich», sagte er.
    «Nein. Das tut es nicht.»
    «Hat seine Entscheidung zufällig irgendwas mit den Befunden zu tun, die ich neulich für dich aus dem Archiv herausgesucht habe?»
    «Ja», antwortete sie.
    «Wirst du mir jemals erzählen, was passiert ist?»
    «Irgendwann mal», sagte sie, und er nickte, beugte sich vor und küsste sie. Sie küssten sich sehr lange, so lang, dass Eve sich an Ben erinnert fühlte und an die Zeit, als sie noch Teenager waren. Damals war ein Kuss das höchste der Gefühle gewesen und hatte dafür gesorgt, dass die Erde sich schneller drehte. Bei Adam drehte sich die Erde auch schneller, vielleicht lag das aber auch nur an ihren Schwindelanfällen. Eve war sich nicht ganz sicher.
    Sie unterhielten sich über seinen Job und darüber, wie anstrengend er war. Er war fasziniert davon, dass sie sich zur Ruhe gesetzt hatte, und wollte wissen, was sie jetzt für Pläne hatte.
    «Gar keine.»
    «Hast du keine Angst?»
    «Nein.»
    «Und es fällt dir auch nicht schwer, dein Lebenswerk und deine ganze Identität einfach so hinter dir zu lassen?»
    «Nein.»
    «Und du vermisst es auch nicht?»
    «Kein bisschen», sagte sie, und sie verstummten. «Ich habe dir doch gesagt, dass ich im Ruhestand bin.»
    «Das wird doch irgendwann langweilig», sagte er.
    «Vielleicht.»
    «Und was ist mit Heirat?»
    «Was soll damit sein?»
    «Ist das etwas, das du möchtest?»
    «Lily hat mir erzählt, dass die Ehe nichts für dich wäre. Fragst du deshalb?»
    «Teils deshalb und teils, weil ich einfach wissen will, wie du dazu stehst.»
    «Ich glaube, eine Hochzeit ist eine nette Sache, aber ein Stück Papier ist noch lange keine Garantie für irgendwas, und deswegen finde ich es überflüssig zu heiraten.»
    Er nickte lächelnd. «Immer so klar im Kopf.»
    «Es gibt Menschen, die mir das als Gefühlskälte auslegen.»
    «Ich jedenfalls nicht.»
    «Und was hast du gegen die Ehe?»
    Er legte sich auf den Rücken und sah in den Himmel. Dann erzählte er ihr, dass sein Vater seine Mutter wegen einer anderen Frau verlassen habe, als er sieben Jahre alt gewesen war. Die Frau wurde schwanger und wollte heiraten. Weil Scheidungen damals noch verboten waren, versuchte sein Vater, eine Annullierung durchzusetzen, und obwohl er seit sieben Jahren verheiratet war, ein gemeinsamer siebenjähriger Sohn existierte und es für eine Annullierung keinerlei Grundlage gab, setzte er sich schließlich mit dem Argument durch, er sei wegen der Schwangerschaft zur Ehe genötigt worden. Er heiratete die andere Frau und bekam vier

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