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Niemand kennt mich so wie du

Niemand kennt mich so wie du

Titel: Niemand kennt mich so wie du Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna McPartlin
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tatsächlich eine ganze Liste mit Unis, die natürlich alle nicht halb so cool sind wie St. Martin’s. Er wollte mir erzählen, dass ich mich da bewerben müsste, was natürlich erst im nächsten Jahr möglich wäre. Seit der Notenbekanntgabe führen wir diese Diskussion immer wieder. Er ist der Meinung, mit meinen Noten müsste ich sogar einen Platz am National College of Art & Design bekommen, aber ich will da gar nicht hin. Ich will nach London ans St. Martin’s. Gestern Abend meinte er dann, wenn ich mich nicht fürs NCAD bewerbe, schmeißt er sein Studium und kommt mit nach London. Einfach so. Er war besoffen, und Billy war total sauer, weil Ben dabei keinen einzigen Gedanken an die Band verschwendete. Aber Ben meinte, er liebt mich, und wenn ich ihn auch liebe, dann würde ich entweder hierbleiben oder wenigstens darüber nachdenken, dass er mit mir mitkommt. Das war alles völlig bescheuert. Er war total durcheinander und streitsüchtig, und ich war auch völlig durch den Wind, weil ich gerade deinen Brief gelesen hatte. Er hat bei mir alle falschen Knöpfe gedrückt und mich als unsensibel und eiskalt bezeichnet. Daraufhin nannte ich ihn einen dummen Jungen und meinte, ich wäre auf keinen Fall bereit, nach einem einzigen Sommer meinen Traum für ihn aufzugeben, und er wäre ein Idiot, wenn er einfach seine Band aufgeben würde. Billy war natürlich auf meiner Seite. Er warf seine Bierdose nach Ben und gab ihm übelste Schimpfnamen. Als sie anfingen, sich zu prügeln, bin ich ins Haus gegangen. Auf der Treppe lief ich Declan in die Arme. Er hatte ein blaues Auge. Ich wollte wissen, was passiert wäre, und er fing an zu heulen. Er war auch betrunken. Wir waren alle total blau. Ich ging mit ihm ins Bad und habe die Platzwunde über seinem Auge sauber gemacht. Sie war ganz schön tief, aber er wollte nichts davon wissen, als ich meinte, das müsste genäht werden. Es hörte dann zwar auf zu bluten, aber er hatte ein richtiges Loch im Gesicht. Dabei trank er die ganze Zeit weiter direkt aus einer Wodkaflasche. Ich wollte wissen, wie das passiert wäre, und er meinte, er wäre überfallen worden. Das war aber gelogen, denn sein Geldbeutel steckte noch in der Hosentasche, aber weil er es offensichtlich nicht erzählen wollte, habe ich nicht weiter nachgebohrt. Wir verzogen uns in Pauls Zimmer, um zu reden. Declan war völlig am Boden. Er hatte immer noch nichts von dir gehört, und ich kam mir echt mies vor, denn ich wusste ja schließlich, dass du mit meinem Bruder zusammen bist. Wir tranken noch ein bisschen weiter und sprachen über dich. Um das Thema zu wechseln, erzählte ich ihm von Ben, und da bekam Declan natürlich gleich wieder Oberwasser. Er zog die Beziehung von Ben und mir total in den Dreck, bezeichnete sie als albernen Sommerflirt und Ben als Idioten und sagte im Grunde dasselbe, was ich vorher selbst zu Ben gesagt hatte. Aber das alles aus Declans Mund zu hören, hat mich echt genervt. Wie gesagt, ich war total blau. Er meinte, ich würde Ben schnell vergessen, weil ich in Wirklichkeit keinen blassen Schimmer von echter Liebe hätte, auch wenn ich im Moment noch glaubte, dass ich Ben liebte. Womit er natürlich nur sagen wollte, dass er im Gegensatz zu mir sehr wohl Ahnung von wahrer Liebe hätte. Angesichts der Tatsache, dass er seit Wochen nichts von dir gehört hatte und du mit meinem Bruder schläfst, fand ich das natürlich total lachhaft, und da bin ausgerastet. Also hab ich’s ihm gesagt – dass du in diesem Augenblick wahrscheinlich mit Clooney in der Kiste liegen würdest. Er wurde furchtbar still, und ich bereute es sofort. Ich versuchte, mit ihm zu reden, ihm zu erklären, dass es nichts zu bedeuten hätte und dass Clooney im September sowieso verschwinden würde. Er sah aus, als hätte ich ihm das Herz rausgerissen. So blau konnte ich gar nicht sein, dass ich nicht sofort gemerkt hätte, was ich angerichtet hatte. Ich wollte das alles nicht. Ich war einfach nur so sauer und frustriert, und Declan hat nun mal eine fürchterlich fiese Art an sich, andere Leute runterzumachen, als hätte er die Weisheit mit Löffeln gefressen. Ich wollte ihm einfach nur weh tun. Aber doch nicht so. Er fing an zu zittern und zu schluchzen, wie ich in meinem ganzen Leben noch niemanden schluchzen gehört hatte. Ich setzte mich neben ihn und umarmte ihn, er erwiderte meine Umarmung und heulte an meiner Schulter, aber dann hat er mich geküsst. Und ich ihn auch. Ich weiß selbst nicht, warum. Ich habe

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