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Niemand kennt mich so wie du

Niemand kennt mich so wie du

Titel: Niemand kennt mich so wie du Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna McPartlin
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zeigen, denn schließlich würde Tess Daisy in Zukunft dort besuchen kommen. Es folgte eine lebhafte Debatte im Flüsterton zwischen den beiden Mädchen. Daisy legte auf, und als die beiden Mädchen kurz darauf an der Haustür auftauchten, lächelte Lily Eve an.
    Lily stieg aus dem Auto, und Tess kam direkt auf sie zugesprungen und warf sich in ihre Arme.
    «Ich habe dich echt vermisst, Lily.»
    «Ich dich auch, Tess.»
    Daisy ließ sich für den Weg von der Haustür zum Auto eine halbe Ewigkeit Zeit. Sie umarmte ihre Mutter nicht, stattdessen starrte sie Eve an.
    «Ist sie das?», fragte sie.
    «Ich bin Eve.»
    «Sie ist meine Freundin», sagte Lily.
    «Sie ist eine blöde Kuh», sagte Daisy.
    «Und dein Vater ist offensichtlich noch genauso charmant wie eh und je», sagte Eve. Ihr war vollkommen klar, woher der Wind wehte. «Und jetzt steig ein, wir haben nicht ewig Zeit.»
    Lily versuchte, ihre Tochter zu umarmen, doch Daisy machte sich los und setzte sich zu ihrer Freundin auf die Rückbank. Sie sprach die ganze Fahrt über kein Wort, dafür redete Tess wie ein Wasserfall.
    «Sie sind die Schmuckfabrikantin», sagte sie.
    «Designerin», entgegnete Eve.
    «Meine Mama sagt, Sie sind stinkreich und mit total vielen berühmten Männern ausgegangen.»
    «Deine Mama hat recht.»
    «Stimmt es, dass Sie mit Robert Downey Junior zusammen waren, bevor die Drogen ihn kaputtgemacht haben?»
    «Welcher war das gleich wieder?», wollte Eve wissen.
    «‹Chaplin›», sagte Lily eifrig. Sie kannte kaum Promis, weil sie keine Klatschblätter las, aber ihn kannte sie. Ich liebe ihn! Im Krankenhaus lagen zwar genügend Zeitschriften herum, aber die sahen alle gleich aus, und selbst die Schlagzeilen lauteten ähnlich. Sie waren voll mit Gesichtern, die sie nicht kannte, und mit Dingen, die sie sich nicht leisten konnte. Es war deprimierend. Und währenddessen stieg ihre beste Freundin mit Robert Downey Junior ins Bett!
    «‹Iron Man›», sagte Tess.
    «Ach ja, den habe ich mal im Flugzeug gesehen», sagte Eve. «Nein.» Sie schüttelte den Kopf. «Der ist nicht mein Typ.»
    Tess lachte. «Sie sind cool!», sagte sie.
    Daisy warf ihr einen bösen Blick zu, doch Tess kümmerte sich nicht darum.
    «Und der nimmt Drogen?», wollte Eve wissen.
    «Nein. Das ist ewig her. Er war sogar im Gefängnis deswegen, aber das hat er hinter sich.»
    «Also dem sind sie im Gefängnis mit Sicherheit an die Wäsche gegangen», sagte Eve.
    «Eve!», rief Lily protestierend.
    «Stimmt doch», sagte Tess. «Manche Menschen sehen eben zu gut aus.»
    «Okay, danke. Themawechsel», sagte Lily.
    Tess fügte sich. «Und? Leben Sie in einer Villa?»
    «Nein.»
    «Haben Sie Dienstboten?»
    «Ich habe eine Putzfrau, aber Lily ist besser. Ich werde sie wohl rauswerfen müssen.»
    «War der Typ, der bei dem Unfall gestorben ist, Ihr Freund?»
    «Woher weißt du das denn?»
    «Stand in der Zeitung.»
    «Ach was?»
    «Na, was denn sonst?», sagte Tess. «Sie sind schließlich berühmt.»
    Lily zuckte die Achseln. «Am Anfang haben ein paar Journalisten vor dem Krankenhaus herumgelungert. Du warst nicht bei Bewusstsein, und wir haben dafür gesorgt, dass sie verschwinden.»
    «War er Ihr Freund?»
    «Haben sie das geschrieben?», fragte Eve sichtlich panisch.
    Lily legte ihr die Hand aufs Knie. «Nein. Haben sie nicht», sagte sie. «Es hieß, ihr wärt Geschäftspartner gewesen und dass du vorgehabt hättest, deinen Schmuck in seinen Läden zu vertreiben.»
    Eve lachte erleichtert. Sie war froh, dass die örtlichen Zeitungen sich immer noch so wenig um die Fakten scherten wie früher. Als ihr Vater starb, waren auch ein paar Klatschreporter auf der Trauerfeier aufgetaucht, um ein Foto von ihr in Schwarz und ein paar O-Töne zu bekommen. Sie hatte ihnen geraten, zur Hölle zu fahren. Daraufhin hatte die Fotounterschrift gelautet: «Die Hölle von Eve Hayes’ Vater» . Eve hatte so gut wie nie unter der Presse zu leiden. In Amerika war sie nur einer von vielen herausragend erfolgreichen Menschen gewesen, die sich wenig um die Medien scherten, und seit sie wieder zu Hause war, lebte sie völlig unbemerkt von der Presse. Sie besuchte weder Partys noch PR-Events, auf denen es nur so wimmelte von wichtigen Menschen, die sie nicht kannte. Am Anfang war sie oft eingeladen worden, aber sie hatte keinerlei Interesse daran, sich in ihrer alten Heimat zu irgendeinem B-Promi hochstilisieren zu lassen. Sie befand sich im Ruhestand, war auf der Suche nach Frieden, und es

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