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Niemand kennt mich so wie du

Niemand kennt mich so wie du

Titel: Niemand kennt mich so wie du Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna McPartlin
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dein Feind bin, würdest du mich töten?», wollte sie wissen.
    «Wer ist die?»
    «Die Leute, die uns in dieses Flugzeug gesetzt haben», sagte sie.
    «Nein.»
    «Warum nicht?»
    «Weil du eine von den Guten bist.»
    «Woher willst du das wissen?»
    «Du siehst nett aus», sagte er.
    «Nicht ganz so nett», erwiderte sie, zog eine Pistole heraus und schoss ihm in den Kopf.
    Sie sah zu, wie das Blut aus dem Loch in seinem Gesicht sprudelte, gefangen von seinem starren Blick. Ich wollte doch nur einen Blumenbindekurs besuchen .
    Schweißgebadet wachte Lily auf.
     
    «Lily, ist alles in Ordnung?», fragte Marion nach der Schichtwechselbesprechung. Es war klar, dass Lily kein einziges Wort über die Patienten mitbekommen hatte, für die sie die nächsten zwölf Stunden lang verantwortlich sein würde.
    «Tut mir leid, ich habe ziemlich schlecht geschlafen.»
    «Du siehst blass aus. Möchtest du dich vielleicht hinlegen?»
    «Bist du irre?» Fast hätte sie gelacht. «Wir sind sowieso schon unterbesetzt und überarbeitet.»
    «Wieso ziehst du ständig an deiner Schulter und legst die Hand auf die Brust?»
    Das hatte Lily überhaupt nicht bemerkt. «Ach, nichts weiter. Meine Schulter macht mir ein bisschen zu schaffen», sagte sie. In diesem Augenblick betrat Adam das Zimmer.
    «Lass mich mal sehen», sagte er besorgt.
    Das war ihr peinlich. «Nein, alles in Ordnung, wirklich.»
    «Sie zieht daran herum, seit sie hier ist, und sie ist blass und unfit», sagte Marion, als wäre Lily eine Patientin, über die sie Bericht erstattete.
    «Ich bin nur müde», sagte Lily.
    «Komm mit», sagte er.
    «Scheibenhonig.»
    «Was war das?», fragte er lächelnd.
    «Nichts.»
    Sie folgte ihm in sein Sprechzimmer.
    «Zieh dein Oberteil aus», bat er.
    «Träum weiter», antwortete sie in einem scherzhaften Tonfall, aber sie wussten trotzdem beide, dass sie das Oberteil anlassen würde.
    «Ich bin Arzt», sagte er.
    «Gratuliere. Deine Mutter ist sicher furchtbar stolz auf dich.»
    Adam Wallace schüttelte lachend den Kopf. Wenn Lily jemanden als engen Freund bezeichnen würde, dann war es Adam, und solange sie angezogen war, fühlte sie sich in seiner Gegenwart auch sehr wohl. Er war ein vierzigjähriger Mann, der nie verheiratet gewesen war, im Laufe der Jahre jedoch zahlreiche schöne Frauen an seiner Seite gehabt hatte. Die letzte Frau, mit der er zusammen gewesen war, hieß Caroline. Sie war Brokerin und immer sehr nett gewesen, wenn Lily ihr auf diversen Krankenhausevents, Abendeinladungen und Wohltätigkeitsbällen begegnet war. Die Beziehung hatte vier Jahre gehalten. Caroline verließ Adam, als ihr klarwurde, dass er sie niemals heiraten würde. Er war wirklich am Boden nach der Trennung, und bei einem ausgesprochen langweiligen Wohltätigkeitsessen wurden er und Lily richtige Freunde. Declan war betrunken und machte jeden an, der am Tisch saß, und Adam war traurig und in sich gekehrt. Declan fand sich selbst unglaublich witzig, als er die Behauptung aufstellte, Adam habe soeben seine letzte Pro-forma-Freundin ausbezahlt, um sich dann laut zu fragen, ob es auf Dauer nicht günstiger sei, sich endlich zu outen, wo doch sowieso jeder wisse, dass er schwul sei. Der Witz war völlig geschmacklos, und als Lily versuchte, Declan zum Hinsetzen zu bewegen, schubste er sie, zwar nicht gewaltsam, aber doch heftig genug, um für allgemeine Betretenheit zu sorgen. Lily ging lachend darüber hinweg und riet ihm, sich jemand in seiner Größe zu suchen.
    Kurz darauf trafen Adam und Lily auf der Hotelterrasse zusammen, und sie entschuldigte sich für das Benehmen ihres Mannes mit der Erklärung, er würde so selten trinken, dass schon nach dem kleinsten Schluck seine Würde den Bach runterging.
    «Das ist keine Entschuldigung», sagte Adam. «Es gibt Typen, die werden fies, wenn sie getrunken haben, und andere, die lustig werden. Du hast einen von der fiesen Sorte geheiratet.»
    Sie nickte. «Ich habe einen Schläfer geheiratet. Wenn die Band nachher anfängt zu spielen, ist er schon bewusstlos.»
    «Darf ich dich was Persönliches fragen?»
    «Kommt drauf an.»
    «Empfindest du es als Glück, dass du ihn geheiratet hast?»
    «Ich war neunzehn.»
    «Das ist keine Antwort.»
    «Glück ist ein Gefühl, kein Ergebnis.»
    «Und wie fühlst du dich heute Abend?», fragte er sie ernst.
    «Beschwipst», antwortete sie grinsend.
    Er lachte und wurde dann ernst. «Wieso ist die Ehe für Frauen so ein großes Thema?»
    «Ah! Caroline.»
    Er

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