Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Niewinter 02 - Salvatore, R: Niewinter 02 - Neverwinter

Niewinter 02 - Salvatore, R: Niewinter 02 - Neverwinter

Titel: Niewinter 02 - Salvatore, R: Niewinter 02 - Neverwinter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
Vom Netzwerk:
wollte, wieder niederstreckte.
    Effron konnte sich das Lachen kaum verkneifen, als er den Schützen noch einmal vor Schmerz aufschreien hörte und die Frau sich endlich so weit gefangen hatte, dass sie ihn von der anderen Seite angreifen konnte. Der Hexer staunte über die Zielsicherheit des Schützen, denn er wusste, dass sein grausames, klug gewähltes Geschoss getroffen hatte und der Mann grauenvolle Schmerzen leiden musste.
    Dennoch war sein Schuss gut gezielt und raste auf Effrons Hinterkopf zu.
    Der Ashmadai packte sein Zepter mit beiden Händen wie eine Keule, holte aus und setzte seinen Angriff unbekümmert fort.
    Barrabas, dessen Hüfte vor Krämpfen zitterte und dessen Muskeln sich so gewaltsam anspannten, dass er kaum aufrecht stehen konnte, konnte diese erkennbare Blöße nicht annähernd so gut ausnutzen, wie er gehofft hatte. Ohne seine Verwundung hätte er gezielt zustechen können, so jedoch nahm er einfach, was sich gerade anbot.
    Das Zepter rauschte von links heran, und Barrabas tat so, als würde er nach rechts ausweichen, wehrte den Schlag dann aber mit dem Schwert ab und rammte seinen Dolch noch einmal fest in die Brust des Ashmadai. Danach gelang es ihm, sich so zur Seite zu werfen, dass er dem Zepter entging und dem Ashmadai sein Schwert schräg über den Hals ziehen konnte. Nachdem er sich einmal um sich selbst gedreht hatte, sah er zu seiner Erleichterung, dass sein Gegner ihm nicht mehr nachkam, sondern unter dem Gewicht dieses Hiebs wankte.
    Barrabas wollte schon zum tödlichen Schlag ansetzen, aber ein ungutes Gefühl mahnte ihn zur Zurückhaltung, sodass er diesmal auch im Angriff abwehrbereit blieb. Zu seinem Glück verriet der schlaue Fanatiker sich frühzeitig, denn plötzlich stürmte er unverletzt auf den Meuchelmörder zu und begann, eine neue Serie gefährlicher Schläge auszuteilen.
    Barrabas wich zurück und parierte, hielt ausreichend Abstand und sah sich dabei den Hals seines Feindes näher an. Er hatte die Binden nicht einmal angeritzt, und das Grinsen sowie die funkelnden Augen der Mumie verrieten ihm, dass sein nachdrücklicher Schwerthieb ihr nicht im Geringsten geschadet hatte. Weiter unten hatte sein letzter Dolchstoß nicht einmal einen Kratzer auf der Brust des Ashmadai hinterlassen, und der erste, ein perfekter Stich, in den Barrabas sein ganzes Gewicht gelegt hatte, hatte in dem grauen Material allenfalls eine Schramme verursacht.
    Seine Waffen konnten nicht hindurchdringen.
    Barrabas duckte sich und schlug noch einmal zu. Diesmal wand er sein Schwert geschickt um das geschwungene Zepter, um damit die Knöchel des Ashmadai zu treffen. Aber der Mann zuckte nicht mit der Wimper. Seine Hand schien nichts zu spüren, und er reagierte mit einem Rückhandschlag und einem zweiten Hieb über die Seite, den er jedoch abrupt abbrach – als wolle er Barrabas verhöhnen, indem er bewies, dass sein Angriff ihm überhaupt nichts bedeutete –, um das Zepter dann unvermittelt nach vorn zu stoßen.
    Barrabas ergriff die Flucht. Er zwang seine verwundete Hüfte vorwärts und biss die Zähne zusammen, denn für Schmerzen hatte er keine Zeit. Er kam gut voran und warf sich schließlich hinter eine dicke Eiche. Dort überlegte er, ob er Halt machen und einen Überraschungsangriff auf seinen Verfolger unternehmen sollte, erkannte jedoch, dass diese Gegenwehr zu offensichtlich wäre.
    Aber es gab da noch eine zweite Eiche hinter dieser ersten, die der Ashmadai nicht sehen konnte …
    Effron lächelte der Ashmadai zu, die unmittelbar vor ihm stand, als der Pfeil vom Baum herunterschoss. Da sie den gut gezielten Pfeil offenbar bemerkt hatte, knurrte sie, grinste ihrerseits und stach kraftvoll zu.
    Effron breitete die Arme weit aus, versuchte nicht einmal, ihren Stoß abzuwehren, und achtete auch nicht auf den Pfeil, der ihm von hinten in den substanzlosen Kopf drang.
    Der Angriff des Zepters ging ins Leere, traf nur die neblige Gestalt des dematerialisierten, ätherischen Hexers, und auf dem Gesicht der Frau zeichnete sich ein Hauch von Verwirrung ab – nur eine köstliche Andeutung. Denn auch der Pfeil sauste geradewegs durch Effron hindurch und bohrte sich dann ins Auge der Frau. Das anschließende Aufspritzen von Blut und Gewebe bewies, dass zumindest sie keine Geistergestalt war. Sie fiel rückwärts auf den Boden und schlug ungebremst auf, aber Effron wusste, dass sie davon nichts mehr gespürt hatte.
    Der andere Ashmadai ihm gegenüber hatte sich mittlerweile wieder aufgerichtet.

Weitere Kostenlose Bücher