Niewinter 02 - Salvatore, R: Niewinter 02 - Neverwinter
sich in den Sattel und galoppierte davon, folgte den gepflasterten Wegen um die Stadt herum zur Nordstraße. Als die Sonne schon links von ihm über den Horizont lugte, fand er den schmalen Pfad und wandte sich wieder nach Westen, sodass sein langer Schatten vor ihm lag.
Zwischen den Bäumen dieses Pfads entließ er seinen Nachtmahr und nahm die Fährte auf, was angesichts des schwergewichtigen Alegni recht einfach war.
»Sylora Salms beste Kriegerin ist zurück«, hörte er Alegni kurze Zeit später sagen.
»Dann hat sie zwei beste Krieger«, erwiderte eine raue, flüsternde Stimme, die Barrabas inzwischen gut kannte. »Der, der den dummen Barrabas getötet hat, war ziemlich beeindruckend.«
Barrabas schlich sich an, bis er die beiden sehen konnte.
»Barrabas ist nicht tot«, erklärte Alegni. »Das würde ich erfahren – und ich würde ihn ins Leben zurückrufen.«
»Selbst das vermag dieses Schwert?«, fragte Effron mit breitem Lächeln.
»Er wird seiner ewigen Sklaverei nicht so leicht entrinnen«, war alles, was Erzgo Alegni dazu sagen wollte, aber Barrabas kannte die Wahrheit ohnehin schon.
»Dieser seltsame Ashmadai – vielleicht war er auch eine echte Mumie – hat ihn besiegt, ganz sicher«, sagte Effron.
»Und du hast ihn zurückgelassen?«
Der Hexer grinste achselzuckend. »Ich hatte meine Munition weitgehend verbraucht, weil ich mich gegen den ganzen restlichen Trupp allein zur Wehr setzen musste.«
Da trat der Meuchelmörder aus dem Gebüsch, ging auf Effron zu und zog sein Schwert. »So, so«, sagte er. »Genau das hoffte ich zu hören.«
»Barrabas«, mahnte Alegni, doch der Meuchelmörder achtete nicht auf ihn.
»Das reicht jetzt!«, befahl der Tiefling, aber Barrabas beachtete ihn immer noch nicht.
Daraufhin vernahm er Alegni sehr deutlich, denn nun drang das schreckliche Schwert in ihn ein und verzog seine Eingeweide zu schmerzhaften Knoten. Barrabas lief dennoch stur weiter, erst einen Schritt, dann nach einer schieren Ewigkeit den nächsten.
»Barrabas …«, warnte Erzgo Alegni.
»Du hasst ihn doch genauso sehr wie ich«, presste der Meuchelmörder durch seine zusammengebissenen Zähne hindurch.
»Darum geht es nicht.«
»Lass … es … mich … tun«, forderte Barrabas mühsam.
»Ja, lass ihn nur«, bat Effron. »Ich habe noch ausreichend auf Lager, um mich dieses armen Narren zu erwehren.«
Erzgo Alegni warf dem Hexer einen bösen Blick zu, ehe er sich wieder ganz auf Barrabas konzentrierte. Er zog Klaue und sagte: »Das reicht!« Daraufhin durchfuhr Barrabas ein so markerschütternder Schmerz, dass er seitwärts taumelte und stürzte.
»Was für eine wundervolle Waffe!«, sagte Effron mit übertriebener Schadenfreude und klopfte sich mit der gesunden Hand auf die Brust. »Bitte leih sie mir ein wenig, damit ich auch mit Barrabas spielen kann!«
Alegni brachte den Hexer mit einem Blick zum Schweigen, wie Barrabas registrierte, der sich störrisch wieder aufrichtete.
»Schluss damit«, warnte Alegni die beiden und steckte sein Schwert weg.
Barrabas schloss die Augen und atmete auf, weil er dem Zugriff von Klaue entkommen war. Er wusste aber, dass das Schwert ihn weiterhin beobachtete. Es war in seinen Gedanken und kannte jede Bewegung, bevor er sie ausführte. Damit hatte er keine Chance, sich dem lästigen Effron zu nähern.
Nun gut, entschied Barrabas. Irgendwann würde er wieder mit dem unausstehlichen Hexer allein sein. Dafür würde er schon sorgen. Er schlug die Augen auf und kehrte in die Gegenwart zurück, wo Alegni die Körper der vier Shadovar untersuchte.
»Syloras beste Kämpferin ist zurück«, teilte Alegni Barrabas mit, als dieser neben den Tiefling trat.
Barrabas betrachtete die Körper und ihre Lage und erkannte rasch, dass nicht nur ein Gegner zugeschlagen hatte. Besonders ein toter Shadovar fiel ihm auf, dessen blutiger Leib sechs lange Schnitte aufwies. Die brillanten Hiebe, die diesen Krieger so gründlich erledigt hatten, sah er bildlich vor sich.
Er war sich ziemlich sicher, dass er den Angreifer kannte, und in diesem Fall war das natürlich nicht Dahlia mit ihrer stumpfen Waffe gewesen.
»Sie ist nicht allein«, sagte er zu Alegni und lenkte dessen fragenden Blick auf den zerschnittenen Toten. Er stieß sogar mit dem Fuß gegen dessen Körper, um auf die Schnitte der Krummsäbel hinzuweisen. »Das vermag kein Stab, nicht einmal Kozahs Nadel.«
»Dahlia ist nicht zu unterschätzen«, meinte Alegni, aber Barrabas schüttelte den Kopf.
»Ich
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