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Niewinter 02 - Salvatore, R: Niewinter 02 - Neverwinter

Niewinter 02 - Salvatore, R: Niewinter 02 - Neverwinter

Titel: Niewinter 02 - Salvatore, R: Niewinter 02 - Neverwinter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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die nächste Deckung eilte.
    Sie waren gut ausgebildet und hatten Übung in diesem Vorgehen, das erkannte Barrabas schon an ihrer Koordination. Er blickte wieder zu Effron zurück, der seine unbedarfte Haltung beibehielt, und schüttelte den Kopf.
    Barrabas beobachtete das Vorrücken der Ashmadai, erwog seine Möglichkeiten und entdeckte seine Chance. Er schlug der Schlange stets am liebsten den Kopf ab, und als die drei auf ihn zukamen, zwei auf dem Boden und einer in den Bäumen, zog sich Barrabas seitwärts zurück und begab sich selbst auf den Vormarsch, allerdings um die drei herum.
    Denn schließlich verhielt sich der hinterste wie ein Anführer und wurde damit zum wichtigsten Ziel. Aus sturer Entschlossenheit wie auch aus Verachtung würde Barrabas nicht aus Rücksicht auf Effron vor ihm zurückscheuen, besonders da der vertrottelte Hexenmeister anscheinend keinen großen Wert auf seine eigene Sicherheit legte.
    Barrabas beobachtete die ersten drei noch eine Weile, während er vorsichtig um sie herumschlich, erkannte jedoch bald, dass sie es nur auf Effron abgesehen hatten. Also konnte er relativ unbesorgt sein. Aus langer Erfahrung wusste er, dass diese Fanatiker ausgesprochen zielstrebig vorgingen, wenn sie einmal einen potenziellen Gegner erspäht hatten. Wahrscheinlich hätten sie Barrabas nicht einmal beachtet, wenn er jetzt hier herumspazieren und ein zotiges Lied aus den Bordells von Calimhafen anstimmen würde.
    Dennoch sah er ihnen noch ein wenig länger zu, bis ihm tief in seinem Innern bewusst wurde, dass er eigentlich nur darauf wartete, Effrons Tod mit anzusehen.
    Der Schütze auf dem Baum hatte rasch seine Position bezogen. Barrabas sah, wie er einen Pfeil an die Sehne legte. Die anderen beiden waren schon kurz vor der Lichtung und würden jeden Augenblick zuschlagen.
    Barrabas verzog entschlossen das Gesicht, wandte sich ab und konzentrierte sich wieder auf den Anführer. Diesmal fiel ihm die merkwürdige Rüstung des Kriegers auf: Er hatte Stachelplatten auf beide Schultern, auf die linke Brust, auf den Bauch und auf Hüften und Beine geschnallt. Hinzu kam ein merkwürdiger, ebenfalls mit Stacheln versehener Schutz für die Geschlechtsteile. Diese Aufmachung war für einen Ashmadai, die normalerweise Uniformen aus Leder trugen, schon ungewöhnlich genug, doch was unter der Rüstung hervorlugte, als Barrabas näher kam und genauer hinsehen konnte, machte ihn erst recht stutzig.
    Hatte er es mit einer Mumie zu tun? Der Krieger war von Kopf bis Fuß in Streifen gewickelt, ein graues Material, das an schmutzige alte Lappen erinnerte.
    Der Meuchelmörder wusste nicht, was er davon halten sollte, doch sobald er das Summen der Bogensehne hinter sich hörte, dachte er nicht länger nach, sondern schoss aus den Büschen.
    Es war ein rascher, harter Angriff, bei dem er unvermittelt mit dem Schwert zustoßen wollte. Mit einem Sprung brach er seinen Anlauf ab und federte mit beiden Füßen zu einem Salto in die Luft. Der Ashmadai-Krieger drehte sich überraschend schnell um, als der Meuchelmörder vorbeiflog, und konnte sogar noch sein schwarz-rotes Zepter zücken.
    Barrabas wehrte die Waffe mit Leichtigkeit ab und landete so, dass sein Schwert sich unterhalb der Ashmadai-Waffe befand. Als er sich umdrehte, ging der Ashmadai zum Gegenangriff über. Barrabas’ Schwert schoss in die Höhe, riss den zepterartigen Speerstab mit sich und schuf so eine wunderbare Blöße, die Barrabas nur zu gern mit seinem Dolch ausnutzte. Vielleicht würde er nun doch noch rechtzeitig zurück sein, um Effrons Ableben mitzuerleben.
    Der Ashmadai-Krieger warf sich herum und wollte zurückweichen, aber dafür war Barrabas zu schnell. Die Drehung verschaffte ihm nur ein noch besseres Ziel, nämlich die Höhlung in der Brust des Kriegers, gleich neben der Stachelplatte.
    Sein scharfer, magischer Dolch, der schon Hunderte getötet hatte, traf den zurückweichenden Mann und stieß fest zu.
    Drang aber nicht ein.
    Erst da verstand Barrabas, dass die Rückwärtsbewegung des Ashmadai kein vergebliches Ausweichen war, sondern Taktik, mit der der seltsame Mann Barrabas aus dem Gleichgewicht und zugleich in eine Position brachte, in der der Ashmadai seine Waffe wieder nutzen konnte. Und nachdem Barrabas’ eigentlich sicherer Todesstoß fehlgeschlagen war, hatte dieser keine Alternative bereit.
    Der Meuchelmörder reagierte rein instinktiv, als er spürte, wie der Speerstab sich seinem angehobenen Schwert entwand. Er zog sein Schwert fest

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