Niewinter 02 - Salvatore, R: Niewinter 02 - Neverwinter
kenne diesen Krieger. Er heißt Drizzt Do’Urden und ist ein berühmter Waldläufer, ein Drow. Offenbar hat er sich mit Syloras Kämpferin zusammengeschlossen, und das sollte dir zu denken geben.«
»Diesen Namen habe ich schon gehört«, sagte Alegni. »In Niewinter wird er oft erwähnt. Es heißt, dieser Waldläufer sei einer der großen Helden des Nordens.«
Barrabas zuckte mit den Schultern und nickte.
»Und der würde Sylora Salm unterstützen?«, fragte der Tiefling zweifelnd. »Jemand mit einem derart großen Namen und Ruf würde dem unverhüllten Bösen von Szass Tam in die Hände arbeiten?«
»Er lässt sich leicht irreleiten«, antwortete Barrabas trocken. »So ist er eben.«
»Und du hältst ihn für ebenso gefährlich wie Dahlia?«
»Schlimmer noch, und ich habe bereits gegen beide gekämpft. Zudem wird Drizzt oft von mächtigen Freunden begleitet, Zwergenkriegern und einem anderen Drow, die noch schlimmer sind als er.«
Alegni nickte finster.
»Sylora umgibt sich also mit mächtigen Verbündeten«, warf Effron ein. »Diese beiden und vielleicht noch weitere Freunde, dazu der Ashmadai-Krieger aus dem Wald und diese Valindra.«
Sowohl Alegni als auch Barrabas sahen den Hexer fragend an und machten keinen Hehl daraus, dass Effron ihrer Meinung nach über Dinge redete, von denen er nichts verstand.
»Aber ich würde sagen, Fürst Alegni, dass die Rückkehr dieser Elfe mit ihrem Stab am gefährlichsten für dich ist«, verkündete Effron.
»Würdest du das?«, erwiderte Alegni zweifelnd.
Der Hexer ließ sich nicht von seiner Behauptung abbringen. »Sie ist eine wirklich große Kriegerin«, beharrte Effron.
»Ich habe von ihr gehört«, entgegnete Alegni.
»Dahlia Sin’felle.«
»Ja.«
»Nur ist das nicht ihr wahrer Name – Sin’felle«, fuhr Effron fort. Die Sicherheit in der Stimme des Hexers ließ selbst Barrabas aufhorchen. »Sin’felle ist der Name, den sie sich selbst gegeben hat, aus Spott und Hohn, ein Titel, der von ihrer Schande zeugt.«
»Woher weißt du das?«, wollte Alegni wissen.
»Wir sind schließlich mit den Tayern und diesem verdammten Szass Tam verfeindet, also habe ich mich bemüht, alles Erdenkliche über unsere Gegner in Erfahrung zu bringen.«
»Woher weißt du das?«, fragte Alegni noch einmal, diesmal leiser, aber nachdrücklicher.
»Szass Tam und seine Teufelsanbeter haben die gleichen Verbündeten wie wir«, erklärte Effron. »Über unsere Abstammung und ihren Fanatismus haben wir jeweils Verbündete auf den unteren Ebenen, richtig? Ich weiß von Dahlia und Sylora, weil ich mich bei den Nesser-Spionen in den Neun Höllen danach erkundigt habe. Insbesondere wollte ich mehr über diese junge, starke Elfenkriegerin herausbekommen, die so gut mit dieser eigentümlichen Waffe umzugehen weiß, mit Kozahs Nadel.«
»Und die nicht Dahlia Sin’felle heißt«, sagte Alegni sarkastisch.
Effron nickte, verzichtete jetzt aber auf seinen herablassenden Ton. »Was allerdings nur die halbe Wahrheit ist. Sie heißt tatsächlich Dahlia, aber ihr neuer Nachname ist leicht zu durchschauen, selbst wenn man etwas schwer von Begriff ist.« Dabei sah er Barrabas ins Gesicht. »Ja?«
Barrabas kniff die Augen zusammen und konzentrierte sich ganz auf die verlockende Aussicht, mit Effron dem Hexer wieder einmal allein im Wald zu sein.
»Das behauptest du, und ich habe bisher keinen Grund, dir nicht zu glauben. Es kümmert mich allerdings auch nicht«, sagte Alegni.
»Ihr wahrer Name ist Dahlia Syn’dalay«, erklärte Effron, der nun trotzig den gesunden Arm vor die knochige Brust legte, als wäre diese Erkenntnis von großer Tragweite. Das verwirrte Barrabas.
Bis er zu Alegni blickte.
Noch nie hatte er den Nesser-Fürsten derart erbleichen sehen.
»Syn’dalay?«, wiederholte Alegni.
»Ja. Vom Syn’dalay-Clan vom Schlangenbach«, fuhr Effron fort.
Zwischen den beiden schien ein Austausch stattzufinden, der für Barrabas unbegreiflich blieb.
»Ich schätze sie auf …«, Effron stockte und machte ein nachdenkliches Gesicht, »ungefähr Anfang dreißig.« Sein Grinsen bewies, dass er davon überzeugt war, jetzt die Oberhand zu haben. »Meinst du nicht auch?«
Erzgo Alegni starrte weiterhin in Effrons Richtung, aber Barrabas erkannte, dass er einfach durch den Hexer hindurchschaute, als wären seine Gedanken an einem ganz anderen Ort – angesichts von Effrons letztem Kommentar wohl auch in einer anderen Zeit. Alegnis mächtige Armmuskeln zuckten, sein Kiefer verhärtete
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