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Niewinter 02 - Salvatore, R: Niewinter 02 - Neverwinter

Niewinter 02 - Salvatore, R: Niewinter 02 - Neverwinter

Titel: Niewinter 02 - Salvatore, R: Niewinter 02 - Neverwinter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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sich, und sein Atem ging stoßweise. Barrabas erwartete geradezu Alegnis Herz in dessen breiter Brust hämmern zu hören, wenn die Vögel ihr morgendliches Gezwitscher abbrächen und kein Wind mehr durch das Blattwerk striche.
    »Das kannst du nicht wissen«, sagte Alegni schließlich.
    »Dahlia Syn’dalay«, wiederholte Effron, »die damals vor zwanzig Jahren praktisch noch ein Kind war.«
    »Wer?«, wagte Barrabas zu fragen, erkannte aber schnell, dass er sich aus diesem zunehmend privaten Gespräch lieber heraushalten sollte.
    Doch weder Alegni noch Effron registrierten seine Unterbrechung, und es wollte auch keiner von ihnen noch etwas sagen.
    »Ich werde sie töten«, verkündete Barrabas daher. »Ich werde sie beide töten.«
    Erzgo Alegni und Effron wandten sich ihm zu, und in Alegnis Gesicht flackerte kurz Zustimmung auf, wenn auch nicht lange. »Die Elfe hat dich schon allein fast umgebracht«, erinnerte ihn der Shadovar.
    »Fast. Aber jetzt kenne ich ihre Taktik besser.«
    »Du hast gerade erklärt, dass ihr Partner vermutlich noch stärker ist als sie.«
    »Und den kenne ich gut, und ich weiß, wie ich ihn töten kann.« Barrabas dachte an seine Kämpfe mit Drizzt und seinen uralten Hass auf den Drow, denn Klaue waberte nach wie vor durch seine Gedanken. Obwohl ihm seine Pläne noch keineswegs klar waren, keimte in ihm bereits eine Idee auf, von der Erzgo Alegni ganz sicher nichts halten würde.
    Alegni starrte ihn noch etwas länger an, doch Barrabas hielt stand und nickte sogar leicht.
    »Nimm Effron mit«, verlangte Alegni.
    »Nein!«, wehrte Barrabas ab und bedachte den jungen Hexer mit einem bösen Blick. »Wenn ich Dahlia für dich töten soll, bitte sehr. Aber ich werde nicht mit dem da einer solchen Gegnerin nachjagen.«
    »Er fürchtet, dass ich ihn erneut übertrumpfe«, spottete Effron, aber Barrabas und Alegni achteten nicht auf ihn.
    Barrabas schüttelte weiter langsam und entschlossen den Kopf.
    »Wenn du sie umbringst, werde ich dich belohnen«, sagte Alegni. »Vielleicht gewähre ich dir sogar die Rückkehr in den Süden, nach der du dich sehnst.«
    Barrabas nickte.
    »Wenn du sie mir jedoch lebend bringst«, fuhr der Tiefling fort, und seine Stimme vibrierte vor Vorfreude, »dann belohne ich dich mehr, als du es dir erträumen könntest.«
    »Lebend?«
    Alegni nickte und stieß ein leises Grollen aus, das so … hungrig klang, dass seine Inbrunst dem unerschütterlichen Barrabas einen Schauer über den Rücken jagte.

15
    Das Messer an der Kehle

    Barrabas der Graue staunte, wie leicht er Syloras Verbündete, zumindest Dahlia, einholte. Als er in dieser Nacht bald nach Sonnenuntergang ihr Lager fand, war von dem Drow keine Spur zu sehen. Leise umkreiste Barrabas das Lager mehrere Male und fragte sich, wie Drizzts Abwesenheit seine Pläne beeinflussen mochte. Wie konnte er die Ankunft von Drizzt Do’Urden zu seinem Vorteil nutzen? Die Antwort auf diese Frage war ihm noch nicht klar.
    Da er noch nicht wusste, wie er bei einer Begegnung mit dem Waldläufer reagieren würde, war er froh, ihn weit und breit nicht zu sehen. Seit eh und je waren die beiden zwei Gegenpole, zwischen denen zwar bittere Mordlust herrschte, aber keine echte Rivalität und auch nie ein echtes Bündnis. Schon der Gedanke weckte in Barrabas Erinnerungen an eine Zeit, die ewig lang her zu sein schien, und einen Ort, der von den Schatten und den Trümmern des heutigen Faerûn ebenso weit entfernt schien.
    Der Meuchelmörder schüttelte diese ablenkenden Gedanken ab, um sich wieder ganz auf die Gegenwart zu konzentrieren. Solange er es nur mit der nichtsahnenden Dahlia zu tun hatte, konnte er seinen Auftrag vielleicht ausführen und verschwinden, bevor Drizzt zurückkam.
    Aber wollte er das wirklich?
    Vielleicht wollte er in Wahrheit wieder Drizzt gegenübertreten. Wünschte sich ein kleiner Teil des Mannes, der zu Barrabas dem Grauen geworden war, nicht in jene andere Zeit und an jenen anderen Ort zurück? Erneut schüttelte er die Ablenkung ab.
    »Das ist deine Chance«, flüsterte er und versetzte sich damit wieder ganz ins Jetzt.
    Er holte tief Luft und ging seine Möglichkeiten durch. Wenn jemand Erzgo Alegni besiegen konnte, dann war das zweifellos Drizzt.
    Wenn also Barrabas Dahlia gefangen nahm und zu Alegni schleppte, würde das Drizzt gegen den Nesser-Fürsten aufbringen. Ganz sicher würde Drizzt Do’Urden seine Gefährtin niemals einem solchen Schicksal überlassen.
    Andererseits würde die gefangene Dahlia

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