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Niewinter 02 - Salvatore, R: Niewinter 02 - Neverwinter

Niewinter 02 - Salvatore, R: Niewinter 02 - Neverwinter

Titel: Niewinter 02 - Salvatore, R: Niewinter 02 - Neverwinter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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Wesens gierig auf.
    Sylora schloss die Augen, um in dem Gefühl ihrer Macht zu schwelgen, und ließ den Zombiestaub wieder aus dem Stab herausschießen. Der schwarze Sprühstoß traf das Teufelchen, warf es rücklings gegen die Wand und ließ es vor Schmerz aufjaulen, als sich rundherum wabernde Rauchfäden erhoben.
    »Was hast du getan?«, fragte Valindra beglückt, aber Sylora achtete nicht auf sie, denn in diesem Moment, als sie selbst zu begreifen versuchte, was für Magie sie da eben gewirkt hatte, konnte sie sich nicht auch noch um Valindra kümmern.
    Das Teufelchen kam auf sie zu, aber seine Bewegungen waren so langsam und zäh, als ob es in dickem Schlamm oder Teer stecken würde. Das war die Asche, die seine Gelenke und seine Haut bedeckte und bereits aushärtete, wie Sylora erkannte. Das Teufelchen wollte spucken und die Zunge herausstrecken, doch Sylora sah nur, wie die schwarze Masse, die seinen Mund bewegte, sich ausbeulte.
    Die Magie hatte das Teufelchen völlig eingeschlossen. Nur ein Auge war verschont geblieben, weil das Teufelchen dieses Auge vor dem Angriff gerade noch geschlossen und dann schnell wieder geöffnet hatte, bevor der schwarze Überzug hart wurde. Das Auge verriet seinen Hass auf Sylora. Es war ein starrer, roter Blick, in dem knisternde Flammen loderten.
    Noch immer kam das winzige Ding auf sie zu, doch Sylora war so gebannt, dass sie nicht einmal begriff, dass sie sich jetzt zurückziehen oder ein zweites Mal zuschlagen sollte.
    Es spielte keine Rolle. Das Teufelchen wandte sich zur Seite und sprang kopfüber in den Kamin, wo es sich auf den Scheiten wälzte und seine Glieder unter die heiße Kohle schob, um die schwarze Masse von seinem Körper wegzubrennen. Einer Kreatur der unteren Ebenen machte Feuer schließlich nichts aus. Bald darauf war es wieder frei und bedachte Sylora mit einem letzten hasserfüllten Blick, einer Mischung aus Empörung und mörderischen Drohungen, ehe es durch den Schornstein davonrauschte und Aschenburg hinter sich ließ.
    »Dieses Schauspiel war einen Zombie wert«, bemerkte Valindra geziert.
    Sylora drehte sich zu ihr um und hielt den krummen, schwarzen Stab hoch, den Szass Tam ihr gegeben hatte. »Da steckt noch mehr drin«, sagte sie verwirrt, denn sie wusste, dass sie mit der magischen Energie der Aschezombies noch ganz andere Katastrophen hervorrufen konnte, auch wenn sie noch nicht genau wusste, was das sein mochte.
    Angesichts dieser Möglichkeiten funkelten ihre Augen.
    »Du kannst die Macht des Todesrings kanalisieren«, folgerte Valindra, und Sylora nickte.
    »Es ist berauschend«, gab die Zauberin zu.
    »Mächtiger als deine eigene, erlernte Magie?«
    Darüber dachte Sylora einen Augenblick nach, ehe sie wieder nickte. »Ein letzter Schlag gegen die Nesser-Barbaren und die Siedler in Niewinter, noch ein Massaker zur Vollendung des Todesrings, und dann kann ich von hier verschwinden und eine neue Aufgabe übernehmen.«
    »Aber jetzt?«
    Sylora war zu fasziniert von den Gefühlen, die der Stab auslöste, um die Besorgnis zu bemerken, die in Valindras Stimme mitschwang, oder überhaupt zu bedenken, dass sie aus ihrer bevorstehenden Abreise kein Geheimnis machte oder dass Valindra Schattenmantel im Wald von Niewinter nach ihrer Abreise zweifellos ihre Nachfolge antreten würde.
    Valindras Frage blieb unbeantwortet, während Sylora sich tiefer auf die Verbindung mit dem Todesring einließ, um zu begreifen, welche Kräfte er ihr jetzt verleihen könnte. Sie war sich nicht ganz sicher.
    Aber sie würde es herausfinden.

17
    Mitten ins Wespennest

    »Das ist mir neu«, flüsterte Dahlia. Sie lag auf einer Anhöhe auf einer Wiese. Rechts neben ihr lag Drizzt und daneben wiederum der Mann, den sie als Barrabas den Grauen kennen gelernt hatte.
    »Das gibt es auch noch nicht lange«, erwiderte Entreri, obwohl Dahlia ihre Bemerkung an Drizzt gerichtet hatte. Seit dem Kampf am Vortag hatte sie noch kein Wort mit Entreri gewechselt. »Ich beobachte Sylora Salm schon ziemlich lange, nämlich während eurer gesamten Reise nach Gauntlgrym. Ich war ganz in ihrer Nähe, habe ihr über die Schulter geblickt, aber diese Festung sehe auch ich heute zum ersten Mal. Bisher gab es keinen Hinweis auf ihre Existenz.«
    »Das erinnert mich irgendwie an meine Heimat«, fügte Drizzt hinzu.
    Dieser Vergleich drängte sich ihm geradezu auf. Die eindrucksvolle Festung umschloss einen baumartigen, obsidianfarbenen Turm an einem felsigen Abhang. Wenn ein Zauberer diesen Turm

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