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Niewinter 02 - Salvatore, R: Niewinter 02 - Neverwinter

Niewinter 02 - Salvatore, R: Niewinter 02 - Neverwinter

Titel: Niewinter 02 - Salvatore, R: Niewinter 02 - Neverwinter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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einmal der Gedanke gekommen, dass er einer Selbsttäuschung erlag. Seine Urteilskraft war getrübt, weil Entreri den letzten Fetzen jener fernen Vergangenheit verkörperte, die Drizzt nicht loslassen mochte. Die Gefährten der Halle waren tot. Thibbledorf Pwent war tot, Jarlaxle war tot, und nur Drizzt war noch übrig – und nun auch noch Artemis Entreri.
    Diese Gedanken gingen ihm jetzt wieder durch den Kopf, auf der Anhöhe oberhalb der beeindruckenden Festung von Sylora Salm, und wie jedes Mal gestattete Drizzt seiner Vernunft, die Logik seiner Gedankengänge nachzuvollziehen. Aber noch ehe er zu demselben Schluss kam wie die letzten Male, wusste Drizzt aus dem Bauch heraus, dass es einfach so war. Er blickte zu dem Meuchelmörder hinüber, der inzwischen wieder auf dem Bauch lag und die Festung mit den vielen Ashmadai-Jüngern musterte, die darin herumliefen.
    Drizzt wusste, dass er froh sein würde, Artemis Entreri an seiner Seite zu wissen, wenn auch er diese Mauer überwand.
    »Bei Sonnenuntergang«, versprach Drizzt seiner Gefährtin. Ein kurzer Blick nach Westen verriet ihnen, dass es beinahe so weit war. »Es wäre gut, wenn wir Sylora noch fänden, bevor alles Tageslicht verblasst ist. Ich vermute, sie ist im Turm.«
    »Im Turm«, bestätigte Dahlia, ohne zu zögern. »Syloras Eitelkeit ist größer als ihr praktisches Denken, und ihr Selbstvertrauen übersteigt ihre Vorsicht. Sie würde niemandem gestatten, über ihr zu stehen, auch auf das Risiko hin, sich damit zu verraten.«
    »Außer wenn sie dafür sorgen will, dass man sie eben nicht so leicht findet«, erwiderte Drizzt. »Sie ist von Feinden umzingelt. Wäre sie nicht klüger beraten …«
    »Wenn Sylora Salm vor den Nesserern oder anderen auch nur die geringste Angst hätte, hätte sie das da nicht gebaut«, unterbrach ihn Dahlia kopfschüttelnd.
    »Also Eitelkeit über Vorsicht?«, fragte der Drow.
    Dahlia nickte. »Sie ist in diesem Turm.«
    Sie blieben liegen und warteten, während die Schatten länger wurden und das Licht rasch abnahm.
    »Die Dunkelheit wird uns nicht vor diesen Wachen schützen«, warnte Entreri etwas später, als die Nacht hereinbrach. Der Meuchelmörder schlich zu den anderen beiden herüber und zeigte zur Mauer hinunter. Drizzt und Dahlia konnten die Umrisse der Posten gerade so erkennen. Im Zwielicht hielt Drizzt sie zuerst für Goblins oder vielleicht Kobolde. Als er jedoch genauer hinsah, erkannte er, dass sie vollkommen reglos blieben. Sie standen einfach da und rührten sich nicht, kein Schwanken, keine Armbewegung, nichts.
    »Die Aschezombies«, stellte Drizzt fest.
    »Die Dunkelheit wird sie nicht langsamer machen«, sagte Entreri.
    »Sie wittern das Leben und brauchen kein Tageslicht, um uns zu sehen«, pflichtete Dahlia ihm bei.
    »Wo gehen wir über die Mauer, damit wir möglichst direkt zum Turm gelangen?«, fragte Drizzt Entreri, der schließlich die ganze Zeit auf Kundschaft gewesen war und die Festung mit den schwarzen Mauern aus vielen verschiedenen Blickrichtungen ausspioniert hatte.
    »Ziemlich genau dort, wo der Haufen da versammelt ist«, erwiderte Entreri.
    Drizzt sah auf der anderen Seite des Hangs hinab, zog seine Onyxfigur hervor und rief Guenhwyvar herbei. Auf ein Flüstern sprang der Panther davon. Drizzt zog seine Säbel und gebot Dahlia und Entreri mit einem Wink, ihm hinter die Anhöhe zu folgen.
    Dort kletterte der Drow auf einen abgestorbenen Baum, der so hoch war, dass man die Mauer sehen konnte, und Guenhwyvar näherte sich den Zombies. Die Katze brüllte, schlug zu, riss einem den Kopf ab und flitzte dann den Hügel hinauf. Die anderen Zombies nahmen die Verfolgung auf, und auf der Mauer wurde es unruhig, weil nun lebende Wächter herauszufinden versuchten, was hier vorging.
    Guenhwyvar befolgte Drizzts Anweisungen und kehrte bald zurück, damit die Wachen sie gut sehen konnten. Sie brüllte zu ihnen empor, ehe sie den Hügel hochrannte und dahinter verschwand, an Drizzt vorbei, der jetzt vom Baum sprang, und an Entreri und Dahlia.
    Die Zombies, die ihr folgten, liefen den drei Kriegern mit ihren vier Klingen und den wirbelnden Flegeln direkt in die Arme.
    Kurz darauf lagen die drei wieder oben auf dem Berg und beobachteten die Mauer, wo es inzwischen still geworden war. Die Ashmadai hatten ihre Runden wieder aufgenommen. Drizzt flüsterte seinem Panther neue Anweisungen zu.
    »Es sind vielleicht zwölf Fuß«, sagte Entreri. »Mehr nicht.«
    Drizzt zog ein feines Elfenseil aus seinem

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