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Niewinter 02 - Salvatore, R: Niewinter 02 - Neverwinter

Niewinter 02 - Salvatore, R: Niewinter 02 - Neverwinter

Titel: Niewinter 02 - Salvatore, R: Niewinter 02 - Neverwinter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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dass er sich sehr offen äußerte. Durfte er so direkt sein?
    Aber sie entspannte sich rasch wieder und nickte. Jestry seufzte. Sylora musste ihn als ehrlichen Ratgeber zu schätzen wissen, wenn sie ihm solche Offenheit gestattete, das auszusprechen.
    »Sie hat keine Ahnung, was es bedeutet, einem Erzlich einen solchen Fehler einzugestehen.« Unwillkürlich wurde seine Stimme lauter, ehe er sich besann und wieder zum Flüstern überging. »Sie hat sich fast um Kopf und Kragen geredet und kaum gewusst, dass es um ihr Versagen ging.«
    »Nein«, widersprach Sylora. »Du solltest dich hüten, Valindra Schattenmantel zu unterschätzen.«
    »Unterschätzen? Diese Kreatur jagt mir Angst und Schrecken ein!« Wieder hob er die Stimme. Ein paar Ashmadai blickten kurz in seine Richtung, ehe sie sich klugerweise wieder um sich selbst kümmerten.
    »Du unterschätzt ihren scharfen Verstand«, erklärte Sylora. »Sie hat die unwissentliche Verwandlung in einen Lich und die Zauberpest überstanden, was an sich schon nicht wenig ist. Ich habe mich ausführlich mit ihr über die Zeit nach dem Untergang von Arklem Greeth unterhalten. Ja, sie war ziemlich wahnsinnig, aber ein Psioniker der Drow hat ihr geholfen, das logische Denken wieder in den Vordergrund zu rücken.«
    »Sie faselt, sie singt, sie benimmt sich … unangemessen«, hielt Jestry dagegen.
    »Sie gestattet ihrem Irrsinn, sich auszudrücken. Sie lässt ihm seinen Lauf, setzt sich damit auseinander und bewältigt ihn, indem sie sich an die Realität erinnert. Sie hat uns ganz bewusst vor Szass Tam gerettet.«
    »Warum?«, fragte er.
    »Weil sie weiß, dass sie noch nicht in der Lage ist, die Ashmadai aus dem Wald von Niewinter zu befehligen oder den Todesring wachsen zu lassen. Valindra braucht mich. Sonst wird sie Szass Tam noch viel mehr enttäuschen als beim Scheitern in Gauntlgrym.«
    »Und wenn sie dich nicht mehr braucht?«
    »Dann werde ich mit Freuden meinen Sieg für Szass Tam feiern, nach Tay zurückkehren und Valindra das Kommando über die Schwertküste übertragen.«
    »Sie werden dich töten«, warnte Jestry, aber Sylora schüttelte den Kopf. Ihre Miene war voller Zuversicht.
    »Ich habe mich ausführlich mit Valindra unterhalten«, wiederholte sie nachdrücklich. »Und ich habe mich mit ihrer Vergangenheit auseinandergesetzt. Valindra Schattenmantel herrschte einst über einen Teil des berühmten Hauptturms des Arkanums. Sie war schon zu Lebzeiten eine mächtige Frau, und als Untote wird sie noch mächtiger sein, sobald ihr Verstand geheilt ist.«
    Jestry trat zurück und betrachtete Sylora eingehend. »Sie ist für dich ein Mittel, selbst unsterblich zu werden«, stellte er plötzlich fest und keuchte auf, weil er fürchtete, zu weit gegangen zu sein.
    Aber Sylora grinste nur. »Du bist erst zwanzig und ich schon im mittleren Alter«, erklärte die Zauberin. »Eines Tages wirst du es verstehen. Und jetzt geh!« Sie zeigte auf den Pfad, der sich wie ein Tunnel zwischen den Bäumen hindurchschlängelte, deren Äste so ineinander verwoben waren, dass nicht einmal das Licht des Vollmonds sie durchdringen konnte.
    »Du willst die Teufel beschwören«, sagte Jestry. »Ich wünschte, ich könnte mit ansehen, wie dein Ruf in die Neun Höllen erschallt.«
    »Heute Nacht gibt es keine Beschwörung«, versicherte ihm Sylora. Sie warf einen wissenden Blick zur Seite und nickte, als Valindra mit dem Zepter des Asmodeus in der Hand aus dem Schatten schwebte.
    »Durch mir unbekannte Magie – vielleicht die Verbindung des Zepters zu den Neun Höllen, vielleicht der Schädelstein, den sie mir mit meinem Wissen aus dem Zelt entwendet hat – hat Valindra etwas Ungewöhnliches am Rand von Niewinter wahrgenommen«, teilte Sylora Jestry und den anderen Ashmadai mit, die am Beginn des Tunnels durch die Bäume bereitstanden. »Ihr werdet sie so begleiten, wie sie es verlangt. Ihr werdet alles tun, was sie verlangt!« Ihre Stimme wurde bei diesen Worten lauter und enthielt eine nur zu deutliche Drohung. Sie fasste jedes einzelne Mitglied der Gruppe gründlich ins Auge.
    »Nur du nicht«, flüsterte sie Jestry aus dem Mundwinkel heraus zu. »Du bist meine Augen und Ohren, weiter nichts, was auch immer Valindra wünscht. Von dir verlange ich nur, dass du zurückkehrst und mir alles berichtest, was sich in dieser Nacht zuträgt.« Sie wandte sich ihm zu, während sie zurücktrat, sodass er zwischen ihr und den anderen Ashmadai stand. »Ich wünsche nicht, dass mein Geliebter von

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