Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Niewinter 02 - Salvatore, R: Niewinter 02 - Neverwinter

Niewinter 02 - Salvatore, R: Niewinter 02 - Neverwinter

Titel: Niewinter 02 - Salvatore, R: Niewinter 02 - Neverwinter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
Vom Netzwerk:
herüber.
    »Gefällt es dir?«, fragte sie. Dieser Anflug von Eitelkeit kam für den Drow genauso unerwartet wie ihr plötzlich verändertes Aussehen. Ihre ganze Erscheinung wirkte weicher, weniger aggressiv und bedrohlich.
    Er überlegte sich seine Antwort und stellte fest, dass sie ihm nicht leichtfiel. Die Dahlia, die er bisher kannte, war keineswegs unattraktiv. Ihre Kampfkunst, ihre Gefährlichkeit oder dass sie ihrem Hass auf die Hochkapitäne Ausdruck verleihen konnte, indem sie auf die Straße spuckte – das alles faszinierte ihn. Diese andere Seite hingegen, bei der selbst ihre Haltung irgendwie weiblicher wirkte, erinnerte ihn an die Wärme, die er einst gekannt hatte. Etwas gewöhnlicher vielleicht, aber dennoch anziehend. Und das Verlockendste daran war womöglich der subtile Hinweis, dass Dahlia keineswegs unbezähmbar war.
    Oder?
    Wollte Drizzt das überhaupt?
    »Dein Schweigen ist für mich Kompliment genug«, neckte sie ihn und wandte sich zum Gehen.
    »Wenn du dich so leicht verkleiden kannst, warum hast du es dann nicht getan, bevor wir nach Luskan kamen?«, fragte Drizzt.
    Dahlia reagierte mit einem boshaften Grinsen.
    »Mit dem Nervenkitzel macht es einfach mehr Spaß«, beantwortete Drizzt seine eigene Frage.
    »Wenn du dich etwas überzeugender beschwerst, höre ich vielleicht genauer hin, Drizzt Do’Urden«, erwiderte Dahlia. »Vorläufig solltest du einfach akzeptieren, dass ich deine wahren Gefühle verstehe und deine Klingen zu schätzen weiß, wenn es Ärger gibt.«
    »Du läufst sehr zielstrebig«, stellte Drizzt fest, der es für klüger hielt, das Thema zu wechseln. »Bitte verrate mir, wohin du mich führst.«
    »Bitte verrate du mir, warum du mich hierhergebracht hast. Ich wollte nach Süden, in den Wald von Niewinter, erinnerst du dich?«
    »Erst brauche ich Antworten auf gewisse Fragen.«
    »Du willst wissen, ob Jarlaxle noch lebt«, entgegnete Dahlia, womit sie Drizzt dermaßen überraschte, dass er stehen blieb und dann eilig aufschließen musste.
    »Das ist doch offensichtlich«, bemerkte sie, als er näher kam. »Wie gern du ihn hast, meine ich.«
    »Er ist hilfreich«, räumte Drizzt widerwillig ein.
    »Er ist tot«, sagte Dahlia. »Wir haben beide gesehen, wie er fiel – und wie sich gleich danach der Urelementar aufbäumte und Feuer spie.«
    Drizzt war sich dessen nicht so sicher, denn er wusste, dass Jarlaxle bereits zahlreiche scheinbar ausweglose Situationen überlebt hatte. Dennoch zuckte er angesichts von Dahlias Worten nur mit den Schultern.
    »Ich möchte auch wissen, wie stark Bregan D’aerthe in Luskan ist«, sagte er.
    »Schwächer«, erwiderte Dahlia, ohne zu zögern. »In den letzten zehn Jahren ist der Einfluss der Drow beträchtlich zurückgegangen, und ich glaube kaum, dass sie sich erneut in der Stadt der Segel ausgebreitet haben. Was ist hier noch für sie zu holen?«
    »Das möchte ich in Erfahrung bringen.«
    »Du suchst Jarlaxle«, spottete Dahlia, »weil er dir wichtig ist.«
    Das stritt Drizzt nicht ab.
    Sie ging an ihm vorbei auf die Mitte der Straße und zeigte auf ein Gasthaus auf der anderen Seite. »Nach all den verfallenen Höfen und hungernden Bauern habe ich richtig Appetit«, bemerkte sie, ohne sich nach Drizzt umzublicken.
    Der Drow blieb stehen und sah ihr nach, während sie schnurstracks in das Gasthaus marschierte. Sie hatte diese Bemerkung um seinetwillen gemacht, das wusste er, denn sie wollte ihn daran erinnern, dass sie nicht gleich waren – und daran, dass sie ein anderes Verständnis von der Welt hatte als er.
    Die ganze Zeit dachte er, dass Dahlia sich noch nach ihm umblicken würde, sobald sie merkte, dass er ihr nicht folgte.
    Aber das tat sie nicht.
    Als Drizzt das Wirtshaus betrat, saß Dahlia bereits an einem Tisch und redete mit einer Bedienung. So früh waren noch nicht viele Gäste da, aber die wenigen, zumeist männlichen Besucher musterten die exotische Dahlia bereits so intensiv, dass sie Drizzt beim Eintreten nur mit einem kurzen Blick bedachten.
    Dahlia schickte das Mädchen weg, bevor Drizzt bei ihr war.
    »Hast du vielleicht daran gedacht, dass ich auch etwas essen möchte?«, fragte Drizzt.
    Dahlia lachte ihm ins Gesicht. »Ich dachte, du würdest deinen Magen aus Mitleid mit den armen Bauersleuten lieber tagelang knurren lassen. Damit du ausreichend Grund zum Heulen hast, meine ich.«
    »Warum sagst du so etwas?«
    Dahlia lachte erneut und sah zur anderen Seite.
    Drizzt seufzte tief und wollte sich am Tresen

Weitere Kostenlose Bücher