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Niewinter 02 - Salvatore, R: Niewinter 02 - Neverwinter

Niewinter 02 - Salvatore, R: Niewinter 02 - Neverwinter

Titel: Niewinter 02 - Salvatore, R: Niewinter 02 - Neverwinter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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bald. Ohne mich wirst du ihn nicht erreichen. Hasst du mich so sehr, dass du lieber versagst und den Zorn von Meister Draygo auf dich ziehst, anstatt meine Hilfe anzunehmen?«
    »Deine Hilfe?«, schnaubte Alegni.
    »Du kannst hier nicht siegen«, betonte Effron.
    »Vielleicht warst du so in deine Studien vertieft, dass dir mein Sieg vor Niewinter entgangen ist.«
    »Wenn du das als Sieg einstufst, brauchst du mich noch dringender, als Meister Draygo glaubt – und er ist ziemlich fest davon überzeugt, sage ich dir.«
    Alegni funkelte ihn an.
    »War Sylora Salm vor Ort?«, erkundigte sich Effron.
    Alegni kniff die Augen zusammen.
    »Oder ihre stärkste Kämpferin? Die Elfe mit dem mächtigen Stab?«
    »Die ist schon seit Jahren nicht mehr in dieser Gegend.«
    »Sie kommt zurück«, versicherte Effron, und diesmal konnte Alegni seine Überraschung nicht verbergen. »Ich kenne deine Feinde«, sagte Effron. »Ich verhelfe dir hier zum Sieg, und dann verschwinde ich.« Er machte eine Pause und betrachtete Alegni, der seinen Abscheu kaum bezähmen konnte. »Was wäre dir lieber?«
    Erzgo Alegni wandte sich grollend ab, und Effron ließ die Schultern hängen. Seine ungewöhnlichen Augen glitzerten feucht.
    Valindra war so fasziniert, dass sie ihre Vorsicht vergaß, als sie an den Erdkolossen vorbeikam, die an dem weiten Zugang zu der Höhle lauerten. Der junge Mönch, Bruder Anthus, der ihre kleine Schar anführte, war schon mehrfach hier gewesen, war aber unbestreitbar nervös. Sein Atem ging so mühsam, dass Valindra jeden Moment damit rechnete, dass er ohnmächtig werden würde.
    Den Grund dafür verstand der Lich nur zu gut.
    Valindra brauchte natürlich keine Luft, aber dennoch hätte dieses Spektakel – ein Dutzend mächtiger Erdkolosse, die perfekt geordnet bereitstanden – sie auch zu Lebzeiten in seinen Bann geschlagen. Bei diesem Gedanken warf der Lich einen Blick auf Sylora, die sich durchaus an ihr einstiges Leben erinnerte. Die Zauberin aus Tay schien sich gut im Griff zu haben, aber auch ihre Schritte wirkten etwas zögerlich.
    Warum auch nicht? Die Höhle stank nach Schleim, und der schlammige Teich, der von unterirdischen Flechten erhellt war, bot keinen besonders einladenden Anblick.
    Valindra, Sylora und Bruder Anthus traten ein und schritten zwischen den Reihen der wachsamen Erdkolosse hindurch. Die treuen Ashmadai-Fanatiker folgten ihnen voller Pflichtbewusstsein.
    Da regte sich das Wasser. Bruder Anthus, ein hagerer, junger Mann, dessen braune Haare von seiner beständigen Unruhe bereits schütter wurden, drehte sich nervös zu Sylora und Valindra um.
    »Der Botschafter des Hoheitsgebiets«, flüsterte er ehrfürchtig.
    Das Wasser schlug Wellen, und der Kopf des Botschafters tauchte daraus hervor, ein länglicher Hügel auf dem Wasser, der zwei schwarze Augen auf die Besucher richtete.
    Zugleich erhob sich eine zweite Gestalt aus dem Wasser, die neben ihnen aus den Untiefen stieg. Es war ein Mann, oder zumindest war es mal ein Mann gewesen, denn er war nackt und hatte einen absolut unbeteiligten Gesichtsausdruck und seltsam abwesende Augen. Seine Haut wirkte durchscheinend und war von einer schleimigen Membran überzogen.
    »Willkommen«, sagte er mit einer Stimme, die von einem anderen Ort zu kommen schien, als würde sie durch ihn hindurchgeleitet. Hinter ihm rührte sich der Aboleth, von dessen großem Körper sich Wasserringe ausbreiteten.
    Dann sprach der Gedankensklave des Botschafters, sein Diener, den Namen der Kreatur aus, was sicher keinem der Anwesenden gelungen wäre, auch dem Sprecher nicht, wenn er diese Laute aus eigenem Antrieb hätte hervorbringen müssen, denn all diese Konsonanten und Töne hätte wohl keine menschliche oder elfische Zunge nachahmen können. Doch trotz dieser deutlichen Erinnerung daran, wie fremdartig diese Geschöpfe tatsächlich waren, verspürten alle, von Sylora bis hin zu den Ashmadai, ein Gefühl von Ruhe und Wärme, als wären sie endlich zu Hause.
    Trotz ihres Eifers und ihrer Neugier hatte Valindra keinen Anteil an dieser Wärme und empfand eher einen gewissen Abscheu, als der Aboleth seinen fischigen Kopf aus dem Wasser hob. Der gefleckte Kopf war oben rundlich, unten aber flach wie bei einem Wels und mehrere Fuß dick. Darunter hingen schlaffe Fühler heraus, die an schwarze Seile erinnerten und von denen stinkendes, dunkles Wasser in den Teich zurückrann.
    »Du bist die, von der wir gehört haben«, sagte der Diener an Valindra gewandt.
    »Ja«,

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