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Niewinter 4: Die letzte Grenze

Niewinter 4: Die letzte Grenze

Titel: Niewinter 4: Die letzte Grenze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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Ghule führen konnte.
    Kaum langsamer ging der Drow nun auf den gestürzten Gruftschrecken los und sorgte mit beiden Klingen dafür, dass dieser nicht noch einmal aufstehen würde.
    Sobald der Hexer erkannte, dass der Kampf vorüber war, sicherte er sich seine Beute. Mit zitternden Fingern hob er die Krone auf. Ohne nähere Untersuchung durfte er sie natürlich nicht einsetzen oder gar tragen, doch bei dem Stab war er weniger vorsichtig, sondern griff sofort zu. Er war so lang wie Effron und bestand aus drei miteinander verbundenen Beinknochen und einem sehr kleinen, menschenähnlichen Schädel in der Nähe der Spitze. Das blaue Leuchten war zwar verflogen, aber der junge Hexer konnte es leicht wieder aktivieren, sobald er die mächtige Waffe auf sich eingestimmt hatte. Als Drizzt zu ihm trat, begann das bläulich schwarze Flackern von neuem und brachte die Augen des Schädels im Stab zum Schimmern.
    Drizzt sah ihn argwöhnisch an.
    »Magie ist weder gut noch böse«, erklärte Effron, als er den Blick bemerkte. »Sie ist einfach.«
    Die Miene des Drow blieb weiterhin skeptisch, aber er sagte nichts dazu, sondern folgte Effron zu den anderen. Auch dort war der Kampf vorüber. Vor ihnen türmten sich die leblosen Körper. Afafrenfere war offenbar am schlimmsten verletzt, aber Ambergris kümmerte sich bereits um seine Schulterwunde und die blutigen Hände.
    »Ein guter Kampf«, sagte Drizzt.
    »Noch besser wäre er ausgegangen, wenn nicht einer von uns davongerannt wäre«, entgegnete Dahlia scharf. »Und ein anderer ihm nicht gefolgt wäre!«
    Drizzt lachte nur und schüttelte den Kopf, ohne sich zu entschuldigen. Selbst Artemis Entreri lächelte über Dahlias absurde Bemerkung.
    »Hatten diese Wesen es gezielt auf uns abgesehen?«, fragte Entreri. »Kamen sie von Draygo Quick?«
    Effron schüttelte den Kopf. »Solche Banden sind im Sumpf von Trübschmiede nichts Ungewöhnliches«, erklärte er. »Auch wenn die hier besonders mächtig war.« Bei diesen Worten betrachtete er seine neue Waffe und lächelte, weil er die Macht in dem Knochenstab spürte.
    Beim nächsten Untotenangriff würden viele von ihnen auf seiner Seite stehen, dachte er.

Kapitel 17
    Die Auserwählten
    Athrogate legte seine behaarten Füße auf das große Kissen. Sofort begann das Beduinenmädchen, das ihnen aufwartete, mit beiden Daumen die Druckpunkte auf seinen breiten Fußsohlen zu bearbeiten.
    »Und das mir, ha! Ich glaube, an so ein Leben könnte ich mich gewöhnen«, sagte er zum zehnten Mal an diesem Tag, was bedeutete, dass diese Bemerkung bald nur noch zehnmal zu erwarten war. Bei einem Nesser-Fürsten des Schattenreichs zu Gast zu sein war kein schwieriges Unterfangen, wie der Zwerg und Jarlaxle bald gemerkt hatten. Vor hundert Jahren war diese Gegend eine endlose, ungastliche Wüste gewesen, jedoch keineswegs lebensfeindlich. Es gab zwar nicht viele Bewohner, aber doch immerhin ein paar. Die Zauberpest hatte dem ein Ende gesetzt, denn die große Wüste von Anauroch, die selbst durch Magie entstanden war, hatte sich verwandelt. Und hier hatte das Reich Nesseril seine Hauptstadt auf Toril errichtet.
    Für die ursprünglichen Bewohner der Anauroch, die nomadischen Beduinen, hatte sich diese Veränderung weder als fruchtbar noch als günstig erwiesen. Insbesondere in der Gegend um die Schattenenklave dienten sie inzwischen den Nesserern. Entlang einiger Außenbereiche der Anauroch hielten noch einige Stämme an ihrem alten Nomadenleben fest, aber besonders gut erging es ihnen nicht. Außerhalb der Anauroch hatten sie kaum Bündnispartner, und mit dem mächtigen Reich Nesseril konnten sie es kaum aufnehmen. Deshalb dienten viele diesem Reich mittlerweile als Sklaven oder auch als Gladiatoren.
    Für Jarlaxle und Athrogate hatte sich ihr ausgedehnter Aufenthalt im Haus Ulfbinder als Luxusreise entpuppt, bei der für jegliches Bedürfnis Scharen von Sklaven bereitstanden. Athrogate hatte nie besser ausgesehen. Sein Bart war ein wenig gestutzt worden, und die mit Dung bestrichenen Spitzen der Bartzöpfe waren durch Kettchen mit schimmernden Opalen ersetzt worden. Seine schmutzige Reisekleidung und die Rüstung waren feinsäuberlich repariert und gereinigt worden. Allerdings trug er sie kaum noch, denn die dicken, weichen Umhänge, die Fürst Parise Ulfbinder bereitgestellt hatte, waren viel bequemer.
    »Das harte Leben kommt noch früh genug zurück«, erwiderte Jarlaxle wie üblich, wenn Athrogate das Wohlleben genoss. Schließlich waren dem

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