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Niewinter 4: Die letzte Grenze

Niewinter 4: Die letzte Grenze

Titel: Niewinter 4: Die letzte Grenze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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Reiche veränderten und Artemis und Drizzt neben sich hatten.
    Keine unangenehme Vorstellung.
    Vorläufig aber war er Jarlaxle von Bregan D’aerthe, der sein Glas leerte und sich für die nächste Unterredung mit Fürst Parise Ulfbinder ankleidete.
    »Dein Zwergenfreund gesellt sich heute nicht zu uns?«, fragte Parise Ulfbinder, als Jarlaxle bald darauf in den prächtigen Privatgemächern des Nesser-Fürsten vorsprach.
    »Ich kann ihn holen, wenn das dein Begehr ist.«
    Dieser Gedanke brachte Parise zum Lachen. »Er ist dein Begleiter, nicht meiner«, gab er bereitwillig zu. »Fühlst du dich hier so sicher, dass du keine Leibwache mehr brauchst?« Er bedachte den Drow mit einem lauernden Blick. »Oder hat Jarlaxle ohnehin nie eine Leibwache benötigt?«
    Der Drow nahm seinen breitkrempigen Hut ab und setzte sich in einen Sessel.
    »Oder hat Jarlaxle ohnehin immer eine Leibwache bei sich?«, fuhr Parise fort, während er Jarlaxle ein Glas Brandy hinschob.
    »Das ist die passendere Frage«, erwiderte Jarlaxle.
    »Und die Antwort?«
    »Die kenne nur ich.«
    Parise lachte und nahm ihm gegenüber Platz.
    »Werfen wir heute einen Blick in die Kristallkugel?«, fragte Jarlaxle.
    Parise schüttelte den Kopf. »Mein Freund, der Fürst, ist … anderweitig beschäftigt«, sagte er, und Jarlaxle registrierte deutlich, welches Gewicht dieser Wortwahl zukam. Es ging etwas Wichtiges vor, vermutlich im Schattenreich, wo dieser andere Fürst, Draygo Quick, lebte.
    »Haben wir dann andere Punkte zu besprechen?«, fragte der Drow. »Oder vertreiben wir uns nur ein wenig die Zeit?«
    »Hast du es mit der Abreise so eilig?«
    »Ganz und gar nicht«, erwiderte Jarlaxle gut gelaunt, machte es sich bequem und prostete seinem Gastgeber zu.
    Auch Parise entspannte sich. »Wenn dein Landsmann, Kimmuriel, und meine Partner unsere Abmachung gutheißen, finden wir sicher noch reichlich Gelegenheit, bei einem guten Brandy über das Tagesgeschäft zu sprechen. Immerhin hast du mir zugesichert, dass du viele Abläufe persönlich überwachen wirst.«
    Jarlaxle nickte. »Womöglich werden wir im Laufe der Jahre noch gute Freunde.« So wie er dies sagte, zeigten seine Worte, dass ihm klar war, dass es gerade um etwas Größeres ging.
    »Das ist möglich«, stimmte Parise zu. Dem Tonfall nach hatte er Jarlaxles Anspielung verstanden und schien dessen Argwohn nicht zerstreuen zu wollen.
    Hier ging es nicht nur um ein Handelsabkommen, dachte Jarlaxle. Diese Abmachung war weitgehend schon in den ersten Tagen seines Aufenthalts in der Schattenenklave zustande gekommen, und die meisten »Bedenken« und »offenen Punkte«, die den unausweichlichen Handschlag hinauszögerten, schienen reine Hinhaltetaktik zu sein.
    Solche Verhandlungen hatte Jarlaxle schon oft erlebt. Er kannte sie aus seiner Jugend in Menzoberranzan. Fast immer läuteten sie einen dramatischen Umbruch ein, zumeist einen Krieg zwischen den Häusern.
    Der Nesser-Fürst schenkte sich und Jarlaxle nach. »Vermisst du das Unterreich?«, fragte er. »Kommst du überhaupt noch oft dorthin?«
    »Ich ziehe die Oberfläche inzwischen vor«, gab Jarlaxle zu. »Wahrscheinlich finde ich sie interessanter, weil ich mich dort nicht so gut auskenne wie in tiefen Höhlen.«
    »Ich war schon ein Jahr nicht mehr im Schattenreich«, sagte Parise mit einem Nicken.
    »Nun, immerhin hast du mit den anderen hervorragende Arbeit geleistet, als ihr die Dunkelheit hierherbrachtet.«
    Parise lachte. »Mit der Zauberpest hatten wir nichts zu tun«, erklärte er ernster. Jarlaxle horchte auf. »Auch nicht mit der Verbindung zwischen dem Schattenreich und der Sonne von Toril.«
    In diesen Worten glaubte Jarlaxle ein Eingeständnis zu vernehmen, dass die Verbindungen zwischen den Sphären und der Zusammenbruch des Gewebes vielleicht doch nicht so dauerhaft oder kontrollierbar waren, wie manche behaupteten. Er suchte nach einem Zusammenhang zwischen dieser seltsamen Bemerkung und dem zuvor erwähnten Bezug auf die kommenden Jahre.
    Aber er antwortete nicht, sondern ließ Parises Worte lange so stehen.
    »Du bist nicht der, für den du dich ausgibst«, stellte Parise schließlich fest, als er beiden zum dritten Mal Brandy eingoss.
    Jarlaxle sah ihn fragend an.
    »Ein Botschafter von Bregan D’aerthe?«, erklärte Parise.
    »Allerdings.«
    »Mehr als das.«
    »So?«
    »Mir wurde gesagt, dass du der Kopf der Bande bist.«
    »Es ist weit komplizierter«, räumte Jarlaxle ein. »Ich habe die Führung vor hundert Jahren

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