Niewinter 4: Die letzte Grenze
war besser für solche Monster gerüstet. Sie hatte Kozahs Nadel wieder zum Stab zusammengefügt, mit dem sie nach ihren Feinden stach und sie mit langen Schlägen auf Abstand hielt. Dabei arbeitete sie Entreri zu und er ihr. Schon bald hatten sie einen Rhythmus gefunden, bei dem Dahlia mit ihrer Stangenwaffe und taktischen Blitzschlägen einen gewissen Umkreis krallenfrei hielt.
Entreri verharrte tief geduckt und unauffällig, um der Elfe freie Hand zu lassen. In diesem Kampf sollte sie ruhig die Führung übernehmen, denn als Elfe war sie gegen Ghulgift von Natur aus immun, er hingegen nicht. So konzentrierte er sich auf die Flanken. Wann immer eines der Monster an Dahlias Stab vorbeikam, musste es mit einem Frontalangriff durch Schwert und Dolch des Meuchelmörders fertigwerden, der es umgehend erledigte. Aber auch hierbei war Entreri sehr vorsichtig und erinnerte sich unablässig daran, womit er es zu tun hatte, besonders wenn seine kürzere Klinge einen Treffer landete.
Obwohl sein Dolch danach verlangte, ließ Entreri ihn nicht trinken, denn die Lebenskraft der Untoten würde seinem Körper nicht gerade guttun.
Effron der Hexer war im Umgang mit untoten Wesen so erfahren, dass er sofort verstand, dass dies kein gewöhnliches Ghulrudel war. Im Sumpf waren viele solcher Jagdtrupps unterwegs, aber diese Gruppe war zu groß und hatte Gruftschrecken dabei.
Und hinter ihnen lauerte etwas noch Böseres und Mächtigeres in der Dunkelheit, das den rechten Moment abwartete, um all seine Macht auszuspielen.
Deshalb hielt der Tiefling seine mächtigsten Zauber zu Beginn des Kampfes noch zurück und begnügte sich mit Nekromantenfeuer, um die Angreifer zu treffen und zurückzuhalten, sobald die Abwehr seiner Gefährten nachließ.
Schon bald merkte er, dass er pausenlos damit beschäftigt war, die anrückende Horde durch einen unablässigen schwarzen Flammenstrom zu bremsen.
Ohne Ambergris hätten sie keine Chance gehabt. Nur aufgrund ihrer mächtigen, heiligen Magie, mit der sie durch Anrufung ihres Gottes das Zentrum der Untoten aufgebrochen hatte, konnten die fünf, die jetzt alle Hände voll zu tun hatten, überhaupt noch standhalten.
Wenn auch nur knapp, und die Situation wurde immer verzweifelter, als Bruder Afafrenfere langsam in den Schlamm sank. Er hatte den Kampf gegen das lähmende Gift der Ghule verloren.
Drizzt stürmte abrupt hinter einem Baum hervor.
Ein Ghul mit schlabbernder Zunge sprang ihm in den Weg und schlug nach ihm, aber Drizzt hatte sowohl ihn als auch die beiden anderen bemerkt. Noch ehe das abstoßende Wesen ihn erreichen konnte, schlugen seine Krummsäbel zu.
Mit sauber gespaltenem Schädel wankte der Ghul zurück.
Drizzt rannte einfach weiter, rollte sich im Schlamm vorwärts ab und kam in vollem Lauf wieder hoch. Sein Tempo wurde von seinen magischen Beinschienen erhöht, und seine Säbel teilten nach links und rechts aus, während er die beiden anderen Ghule niedermähte und in Einzelteilen hinter sich zurückließ.
Der Gruftschrecken mit der Rüstung riss sein Schwert hoch, um ihn abzuwehren, und konnte den Drow durch geschickte Streiche verlangsamen. Er war nicht einfach eine Marionette, sondern offenkundig ein auferstandener Überrest eines einst mächtigen Kriegers.
Drizzt musste sich nach hinten werfen, um einem plötzlichen, kräftigen Schlag der vier Fuß langen Klinge zu entkommen, die äußerst knapp über sein Gesicht hinwegpfiff.
Er blieb auf beiden Füßen stehen, obwohl sein Rücken den Boden berührte, und spannte dabei jeden Muskel seines Körpers an, um sofort wieder hochzukommen. So gelang ihm sogar noch ein Stich mit der Klinge in der linken Hand, ehe er dem langen Rückhandschlag des Großschwerts auswich.
Im nächsten Moment machte sein Gegner einen Satz nach vorn.
Drizzt bewegte sich erst nach rechts, zog sich dann einen Schritt zurück und bog sich nach hinten, um sich schließlich nach dem nächsten Schlag nach links zu werfen. Dann schnellte er vor, an seinem Feind vorbei, und schlug dabei ein zweites und ein drittes Mal zu.
Aber der Gruftschrecken nahm sofort die Verfolgung auf und setzte Drizzt hart zu. Er fühlte keinen Schmerz. Ein lebender Gegner hätte längst seine Seite umklammert, wo Eistod eine tiefe Wunde gerissen hatte, aus der nun Schleim und Maden drangen.
Drizzt wappnete sich für den nächsten Angriff des untoten Kriegers, und als dessen Schwert sich bewegte, sprang auch Drizzt los.
Aber der schlammige Boden unter seinen Füßen ließ
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