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Niewinter 4: Die letzte Grenze

Niewinter 4: Die letzte Grenze

Titel: Niewinter 4: Die letzte Grenze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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geduckt und verteidigungsbereit, einen Arm erhoben, um die Augen abzuschirmen, den anderen zum Schlag angewinkelt.
    »Entspannt euch, Freunde«, sagte Jarlaxle, trat vor und hob das Gefäß auf, während der Nebel sich bereits verzog. »Die Schlacht ist gewonnen.«
    »Du!«, schrie Entreri entsetzt und wütend zugleich. Er stürzte sich auf Jarlaxle.
    »Artemis!« Dahlia warf sich dazwischen, um Entreri aufzuhalten.
    »Gern geschehen«, sagte Jarlaxle trocken.
    »Wer bist du?«, fragte Dahlia.
    »Jarlaxle!«, kam Entreri dem Drow zuvor.
    »Zu Diensten«, bestätigte dieser mit einer tiefen Verbeugung. »Und das war ich bereits«, fügte er hinzu, schnippte mit den Fingern und zerbrach damit eine neue Keramikkugel. Als sie aufflammte, ließ er sie fallen und zeigte den anderen die gefangene Medusa, die immer noch an der Säule hing. Die gefährliche Schlange hatte sich auf dem verschleimten Haupt zusammengerollt.
    »Soll ich mich etwa bedanken?«, fauchte Entreri ihn an.
    »Sagen wir, wir sind quitt«, erwiderte Jarlaxle. »Zumindest sollten wir unseren Zwist zu einem anderen Zeitpunkt klären, wenn wir Fürst Draygo und seinen Schatten entkommen sind.«
    Dahlia sah ihn erschrocken an, ebenso Afafrenfere.
    »Kommt«, forderte Jarlaxle sie auf. »Zeit zu gehen. Ihr wart sehr lange hier.«
    »Wie kann das sein?«, fragte Dahlia, während sie sich in der Katakombe umschaute. »Wir waren in dem Raum mit dem Schachbrettboden. Drizzt und Effron sind …«
    »Es geht ihnen gut«, versicherte ihr Jarlaxle. »Sie sind bereits wieder in Luskan.«
    »Wie lange?«, fragte Afafrenfere.
    »Ihr drei habt den Mauern von Burg Draygo viele Monate als Dekoration gedient«, sagte Jarlaxle. »Über ein Jahr, um genau zu sein. Auf Toril haben wir Frühling, und es ist das Jahr 1466.«
    Drei Gesichter sahen ihn fassungslos an. Selbst Entreri schien diese Nachricht zu ernüchtern.
    »Schnell jetzt«, sagte Jarlaxle. »Bevor die Medusa sich befreit oder Fürst Draygo uns findet.« Er ging mit eiligen Schritten davon, und die anderen folgten ihm.
    Als sie wieder in die Eingangshalle kamen, holten Afafrenfere und Dahlia angesichts des Turms an der gegenüberliegenden Wand hörbar Luft. Am lautesten – und für Jarlaxle bei weitem am befriedigendsten – war der resignierte Seufzer von Artemis Entreri, der Jarlaxle gut genug kannte, um keine genaueren Erläuterungen zu benötigen.
    »Rein mit euch«, sagte Jarlaxle, trat beiseite und wies auf die Turmtür, an der ein Drow-Soldat Wache hielt. »Er bringt euch zum Tor, und das bringt euch nach Luskan.«
    »Ambergris!«, sagte Afafrenfere. »Ohne sie gehe ich nicht!«
    »Eure galante Zwergenfreundin war natürlich diejenige, die mich hierhergeführt hat«, erwiderte Jarlaxle.
    »Effron und Drizzt?«, fragte Dahlia.
    »Wahrscheinlich schon bei Ambergris und, ja, wieder in der Stadt der Segel. Und nun geht bitte.«
    Afafrenfere und Dahlia sahen Entreri an.
    »Vertraut ihm«, sagte der Meuchelmörder. »Schließlich haben wir kaum eine andere Wahl. Und in der Tat«, fügte er mit einem harten Blick auf den ihm verhassten Jarlaxle hinzu, » nur weil wir keine andere Wahl haben!«
    Der Mönch und Dahlia liefen auf den Turm zu, aber Entreri blieb zurück und baute sich vor Jarlaxle auf. »Ich habe nicht vergessen, was du mir angetan hast«, sagte er. »Ebenso wenig wie die vielen Jahre, die ich dank deiner Feigheit gelitten habe.«
    »Diese Geschichte hat zwei Seiten«, versicherte ihm Jarlaxle. »Eines Tages wirst du vielleicht alles erfahren.«
    »Das bezweifle ich«, zischte Entreri und lief den anderen nach. Er sah sich mehrfach um, schien jedoch vor allem vor Jarlaxle auf der Hut zu sein, als würde er diesmal buchstäblich mit einem Messer im Rücken rechnen.
    Der Drow-Söldner sagte nichts mehr, sondern ließ ihn einfach gehen. Er hatte gehofft, dass seine wagemutige und kostspielige Rettungsaktion die Schuld gegenüber Entreri begleichen würde, aber er hatte genau gewusst, dass diese Hoffnung vor allem seinem Herzen entsprang, nicht dem kühlen Verstand.
    Artemis Entreri hatte Erzgo Alegni Jahrzehnte als Sklave dienen müssen, und Jarlaxle musste sich eingestehen, dass viel von seinem Leid tatsächlich seine Schuld war.
    Und Artemis Entreri verzieh nicht so leicht.
    Ein Aufblitzen oben im Turm verriet Jarlaxle, dass die drei mit den restlichen Wachen durch das magische Portal nach Toril zurückgekehrt waren.
    Mit einem kurzen Vers entließ der Drow den Turm, der sich wieder in einen Würfel

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