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Niewinter 4: Die letzte Grenze

Niewinter 4: Die letzte Grenze

Titel: Niewinter 4: Die letzte Grenze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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auf dem Boden verwandelte. Etliche Brocken von Burg Draygo regneten von der Decke herab, als das eingedrungene Gebäude verschwand. Der ausladende Balkon des Saals krachte herunter. Als das Getöse endete, merkte Jarlaxle, dass er nicht allein war. Kimmuriel kam von der anderen Seite herüber, um Gromphs Spielzeug aufzulesen.
    »Seid Ihr jetzt fertig?«, fragte Kimmuriel mit für ihn seltenem Sarkasmus und warf Jarlaxle den Würfel zu.
    »Ihr habt Fürst Draygo überzeugt?«
    »Er ist ganz versessen auf die Antworten, die ich zusammen mit den Illithiden erarbeite«, erklärte Kimmuriel.
    »Und die wollt Ihr ihm liefern?«
    »In dem Aufruhr, der uns bevorsteht, könnten Fürst Draygo Quick und seine Freunde sich als wertvolle Verbündete erweisen.«
    Jarlaxle sah sich in dem zerstörten Saal um und lachte über die Absurdität dieser Aussage. »Also gut, Verbündete«, erwiderte er grinsend. »Und jetzt öffnet bitte ein Tor, damit ich von hier verschwinden kann.«
    »Allerdings, aber nicht nach Luskan, sondern nach Baldurs Tor.«
    Jarlaxle blickte ihn fragend an.
    »Eure Rolle in diesem Spiel ist beendet, mein Freund«, erklärte Kimmuriel.
    »Aber mächtige Feinde suchen nach Drizzt …«
    »Daran braucht Ihr mich nicht zu erinnern, aber das ist eine Aufgabe für andere von Bregan D’aerthe, nicht für Jarlaxle.«
    »Athrogate ist in Luskan«, wandte Jarlaxle ein.
    »Den gebe ich Euch bald wieder.«
    Jarlaxle musterte seinen Teilhaber mit strengem Blick und dachte sogar daran, Kimmuriel zu hintergehen. Aber dieser Gedanke verflog, als er Entreris Reaktion einbezog.
    Vielleicht war es besser so.

Kapitel 25
    Der Weg nach Hause
    »Bitte sehr, Elf«, sagte Athrogate zu Drizzt, als sie durch Luskan zogen. Er reichte ihm einen zusammengefalteten Mantel, den Drizzt sofort als einen Piwafwi erkannte, ein überaus nützliches Kleidungsstück der Drow, das gleichermaßen schützte wie tarnte. »Jarlaxle hat mir aufgetragen, ihn dir zu geben, und dir aufgetragen, ihn auch zu benutzen.«
    »Benutzen?«
    »Aye«, sagte Athrogate. »Angeblich sind dir mächtige Feinde auf den Fersen. Also benutze ihn und verschwinde möglichst bald und möglichst lange aus Luskan.«
    Drizzt blieb stehen und sah dem Zwerg ins Gesicht. Auch Effron machte Halt, als er dies hörte.
    »Wohin?«, fragte der Tiefling.
    Athrogate zuckte mit den Schultern. »Vielleicht nach Mithril-Halle?«
    Effron sah Drizzt an.
    »Jarlaxle meint, ich … wir sollten aus Luskan verschwinden?«, vergewisserte sich Drizzt.
    »Guter Rat«, antwortete Athrogate. »In Gauntlgrym seid ihr auf Drow gestoßen, und diese Drow wissen jetzt, wer du bist.«
    Drizzt sog die Luft ein. »Haus Baenre«, murmelte er.
    »Was bedeutet das?«, fragte Effron.
    »Es bedeutet, dass unsere Wege sich jetzt trennen. Um deinetwillen«, sagte Drizzt.
    »Nein«, warf Athrogate ein. »Die kennen deine Freunde und werden zumindest sie bald finden. Jarlaxle hat mir aufgetragen, euch aufzutragen, dass ihr zusammenbleiben sollt, allesamt.« Dabei nickte er nach hinten. Drizzt drehte sich um und sah Ambergris strahlend herbeilaufen. Sie nahm erst ihn und dann Effron in die Arme.
    Danach umarmte sie Athrogate, wobei die anderen leicht erkannten, dass diese zwei einander schon ausgesprochen gut kannten. Nach der ersten Umarmung folgte ein langer, schmatzender Kuss, so fröhlich, laut und lustvoll, wie nur Zwerge es vermögen.
    »Hast du die Karawanenpläne?«, fragte Athrogate, nachdem sie sich voneinander gelöst hatten.
    »Aye, nach Norden, Süden und Osten, dazu ein, zwei Boote, die bald abfahren«, antwortete Ambergris mit einem Blick auf ihre zwei geretteten Freunde.
    »Ein Boot wäre nicht schlecht«, meinte Athrogate achselzuckend.
    Doch Drizzt schüttelte den Kopf. »Karawanen nach Norden?«, fragte er Ambergris. »Ins Eiswindtal?«
    »Aye«, sagte Ambergris, »das dürfte nördlich des Ortes sein, über den die Kutscher gesprochen haben.«
    Drizzt sah den Zwerg an. »Jarlaxle ist sich sicher?«
    »Sieh zu, dass du wegkommst, Elf«, warnte der Zwerg.
    Drizzt nickte und versuchte aus den plötzlichen Veränderungen schlau zu werden, die für ihn so unerwartet eingetroffen waren. Er hatte sich mit seinem Dasein als Draygo Quicks Gefangener und einem Tod im Schattenreich abgefunden, in dem Zimmer, das für ihn zu seiner Welt geworden war. Und jetzt war er frei und bekam sogar Guenhwyvar zurück.
    Aber war er wirklich frei? Vielleicht würde Haus Baenre ihn schon bald wünschen lassen, er wäre noch

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