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Niewinter 4: Die letzte Grenze

Niewinter 4: Die letzte Grenze

Titel: Niewinter 4: Die letzte Grenze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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in Draygo Quicks Gewahrsam!
    »Eiswindtal«, beschloss er, denn irgendwie erschien ihm das als die richtige Wahl. Der Ort, wo er hingehörte. Kaum jemand kannte sich in der Tundra besser aus als Drizzt Do’Urden, obwohl er sich in den letzten hundert Jahren selten lange dort aufgehalten hatte. Aber dennoch, das Eiswindtal. Bei diesem Gedanken spürte er einen Hauch von Nostalgie und hatte das Gefühl, nach Hause zurückzukehren.
    Obwohl Drizzt insgeheim wusste, dass ohne Catti-brie, Bruenor, Regis und Wulfgar kein Ort der Welt für ihn je ein Zuhause sein würde.
    »Also gut«, sagte Ambergris. »Die Wagen ins Eiswindtal fahren bei Tagesanbruch ab, und sie sind bestimmt froh, wenn wir vier sie beschützen.«
    »Ihr drei«, stellte Athrogate klar. »Ich habe noch hier in Luskan zu tun. Aber sie nehmen euch ganz sicher mit, und zwar mit Freuden.« Er griff in eine Seitentasche seiner Jacke und zog einige Pergamentstücke heraus, die er kurz überflog. Im Anschluss gab er Drizzt eines davon. »Empfehlung von Schiff Kurth«, erklärte er augenzwinkernd. »Ob zu Land oder zu Wasser, wir haben immer das Passende. Und jetzt zieh den verfluchten Mantel über und verschwinde hier!«
    Viel mehr gab es wirklich nicht zu sagen, begriff Drizzt. »Richte Jarlaxle meinen Dank aus«, sagte er zu dem Zwerg. »Ich hatte die Hoffnung aufgegeben, und er gab sie mir zurück – das ist keine Kleinigkeit. Sag ihm, dass ich hoffe, dass unsere Wege sich wieder kreuzen, und dies in nicht allzu vielen Zehntagen. Ich wüsste gern, wie ihr zwei in Gauntlgrym euren Absturz überlebt habt, und ich wette, Jarlaxle weiß noch hundert andere Geschichten über alles, was ihr seit jenem Tag erlebt habt.«
    »Hundert?«, fragte Athrogate ungläubig. »Ach was, Elf, tausend! Tausend mal tausend, sag ich dir! Bruhahaha!«
    Aus unerfindlichen Gründen klang das nach allem, was Drizzt über Jarlaxle wusste, nicht einmal besonders übertrieben …
    An diesem Abend saßen Ambergris, Drizzt und Effron auf einer Ladefläche zusammen. Der Wagen gehörte zu der Gruppe, die am nächsten Morgen die gefährliche Reise ins Eiswindtal antreten würde. Wie Athrogate es versprochen hatte, waren ihre Mitreisenden begeistert davon, die drei als zusätzliche Wachen mitzunehmen, denn der Weg nach Zehn-Städte war verrufen, und Drizzt genoss hohes Ansehen.
    Der Drow legte Effron tröstend eine Hand auf die Schulter, als Ambergris erzählte, wie Dahlias Leben geendet hatte.
    »Alle drei haben die Medusa angesehen«, schloss sie ihren Bericht. »Sie sind alle drei versteinert. Ich konnte gerade noch entkommen, aber nur um Haaresbreite. Der hatte uns erwartet, sage ich euch.«
    »Ja, wir haben Fürst Draygo sicher nicht überrascht«, stimmte Drizzt zu und seufzte über die traurige Geschichte, auch wenn ihm vorher schon klar gewesen war, dass er Dahlia und die anderen verloren hatte.
    »Es war meine Schuld«, sagte Effron tieftraurig. »Ich hätte euch nie dorthinbringen dürfen.«
    »Wenn ich später erfahren hätte, dass du von Fürst Draygos geheimer Gefangener wusstest, hätte ich dir das nie verziehen«, wehrte Drizzt ab. »Guenhwyvar ist meine Freundin. Ich musste es versuchen.«
    »Aye, und alle, die mitgekommen sind, auch ich, haben sich aus freien Stücken dazu entschlossen«, ergänzte Ambergris. »Du hast das Richtige getan«, sagte sie zu Effron. »Das ist der Preis für treue Kameraden, und wer nicht bereit ist, ihn zu zahlen, ist es nicht wert, sie an seiner Seite zu haben.«
    »Ich habe Draygo Quick und alle, die ich kannte, im Stich gelassen, alle meine Freunde und meine Heimat, nur um meine Mutter zu suchen«, erwiderte Effron.
    »Ich dachte, das hättest du getan, um sie umzubringen«, sagte Ambergris.
    »Ich wollte die Wahrheit wissen!«, rief Effron verbittert. »Ich musste es wissen.«
    »Und als es so weit war?«
    »Da kannte ich ihre Sicht, und jetzt ist sie tot, und ich bin allein.«
    Bei diesen Worten wechselten Ambergris und Drizzt einen Blick und fragten einstimmig: »Bist du das?«
    »Eiswindtal«, sagte Drizzt. »Als ich ganz allein war, damals, da fand ich dort meine Liebe und meine Heimat. Und jetzt gehe ich wieder dorthin, aber diesmal bin ich nicht allein. Und du auch nicht.«
    Er klopfte Effron auf den Rücken, und der junge Tiefling nickte zustimmend.
    Da fiel ihnen eine Bewegung hinten am Wagen auf, wo eine Elfe – Dahlia! – aufsprang, mit Schwung vor Effron zum Knien kam und diesen sofort in die Arme schloss.
    »Bei den

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